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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 15.1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.42536#0007

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Einleitung

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IN alpflege" eine „Abteilung für Ar- und Frühgeschichte" anzugliedern, mit
deren Geschäftsführung Konservator Dr. F. Garscha betraut wurde. Der Ober-
pflegebezirk Nordbaden wurde Dr. A. Dauber mit dem Sitz in Karlsruhe über-
tragen. Auf 1. Ianuar 1939 ist Direktor Dr. Rott von der Direktion des Landes-
museums und Landesamts zurückgetreten, er wird aber die Aufstellung der badi-
schen Heimatmuseen noch abschliehen. In Freiburg find im Berichtsjahr Dr. H. Stoll
als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter und St. Anser als Zeichner eingetreten.
Die ur- und frühgeschichtliche Abteilung des Landesamts veranstaltete im
Museum für Argeschichte in Freiburg vom 17.-19. November einen Kurs für
unsere Mitarbeiter (der einzige Vorgänger ist der von 1928, Karlsruhe). Er diente
dem persönlichen Kennenlernen der 43 Teilnehmer und der Ausrichtung auf die
großen Aufgaben unserer Arbeit in geschichtlicher Forschung, Museumsaufstellung
und Denkmalpflege; ihr einheitlicher Inhalt ist Werden und Wesen von Volk und
Land am Oberrhein. Eine Exkursion zu der Ausgrabung Breisach (s. u.) enthüllte
in einem Schnitt die wechselvollen Geschicke dieses uralten Siedlungsbodens in
klassischer Anschaulichkeit. — Anmittelbar vorher hatte der NSLB seine Kreissach-
bearbeiter IO Tage lang in Gaienhofen geschult.
Grundlage des Freiburger Kurses war das Museum für Argeschichte, und
das gilt allgemein: Grundlage unserer Arbeit ist das Museum. Direktor Rott, der
vom Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung bestellte
staatliche Museumspsleger in Baden, unterschied in seinem Ladenburger Bericht
zwischen den großen Museen Karlsruhe, Freiburg, Heidelberg, Mannheim, die
fachwissenschaftlich geleitet sind, und den 44 Heimatmuseen, die vom Landesamt
betreut werden. Eine Reihe von ihnen konnte im Berichtsjahr in neuer Aufstellung
der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden; mit nennenswerten Beständen an Ar-
und Frühgeschichte sind hervorzuheben Engen, Säckingen, Waldshut, Weinheim.
Die Stadt Radolfzell hat unter wissenschaftlicher Leitung des Reichsbunds für
Vorgeschichte auf der Mettnau ein Freilichtmuseum mit einer mesolithischen Sied-
lung und einem jungsteinzeitlichen Haus errichtet. Den Weg einer „Kulturhistori-
schen Schau anläßlich des Kreistages der NSDAP" hgt der Kreis Villingen mit
großem Erfolg beschritten (12.-18.6.); Prof. Revellio war der wissenschaftliche
Leiter und der Verfasser des ausgezeichneten Führers.
In Freiburg i.Br. wurde am 17.6. das Museum für Argeschichte er-
öffnet. Aber Aufbau und Zielsetzung als Arbeitsstätte der Landesforschung und
die Zusammenarbeit von staatlicher Denkmalpflege, Hochschule und Stadt ist an-
derorts berichtet Bezüglich der Ausstattung mit Karten haben die Karlsruher
Ausstellungen des Vorjahres („Kultur unserer heimischen Vorzeit", „Leistungs-
schau der badischen Gemeinden") wesentliche Vorarbeit geleistet. Andrerseits konn-
ten wir für die Heimatmuseen Vorlagen liefern, z. B. die Karte der Vereisung des
Schwarzwalds, die der Ausbreitung der Germanen usw. Einmal geleistete Arbeit
schafft Substanz an Vorbildern und Arbeitsgeräten, die allen zugute kommt. Die
Zahl der Besucher (1.7.-31.12.1937) betrug 10859, darunter 2218Schüler und Lehrer.
Der Besuch des Museums ist ein unerläßlicher Teil des Anterrichts. Daneben
benötigen die Schulen Anschauungsmaterial. Bei dem Freiburger Kurs, bei dem
auch die Glasbilder der Reihe „Heimische Vorzeit" der Staatlichen Bildstelle vor-
geführt wurden, hat Dozent Dr. Stemmermann eine vollständige Schau der Wand-
bilder und des Schrifttums gegeben, die dankbar ausgenommen wurde. Das An-
gebot ist groß, aber von sehr unterschiedlicher Güte; darum sind die Schulen bei
2 Nachr.blatt f. deutsche Vorzeit 1938, 13, 1937, 18ff.; Volk u. Vorzeit 1, 1939, 19ff.,'
Amtliches Einwohnerbuch der Stadt Freiburg 1939.
 
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