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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 15.1939

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Moog, F.: Der Alamannenfriedhof von Wyhlen (Amt Lörrach)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42536#0117

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Der Alamannenfrieöhof von Wyhlen Amt Lörrach 113

Grab 15. Erwachsener; Grabgrube in 80 cm Tiefe Rechteck von 1,90:1,20 m. Die gut
erhaltene Bestattung liegt diagonal in der Grube, Richtung SSW—RRO. Tiefe der Be-
stattung 1 m. Grabboden in 1,10 m. Beigaben: 1. im Becken Reste einer ovalen Tisen-
schnalle (L. 6, Br. 3,3 cm); 2. dabei Reste eines Eisenmessers und unkenntlich ge-
wordene Eisenreste (Nägel?).
Grab 16. Männergrab; Grabgrube in 1 m Tiefe Rechteck von 1,85:0,80 m. Be-
stattungstiefe 1,20 m, Grabboden in 1,30 m. Skelett schlecht erhalten. Beigaben: 1. quer
über den Knien ein Eisenmesser (L. 15,1, Br. 2 cm, Griffdorn L. 4 cm); 2. neben dem
rechten Knie ein Eisenpfriem mit Öse (L. 11,5 cm); 3. auf dem rechten Knie ein Huf-
eisenförmiges Eifenstück; 4. dabei ein Eisenstäbchen.
Grab 17. Kindergrab; in 1 m Tiefe erscheint die Grabgrube als ein Rechteck von
1,95:1 m. Darin tieffchwarzes Rechteck von 0,90:0,40 m, von einem Holzfarge herrührend.
Skelett sehr schlecht erhalten. Bestattungstiese 1,50 m, Grabboden in 1,70 m Tiefe. In der
Grabeinfüllung sehr viele Rollsteine. Beigaben: 1. in Bauchgegend ein Eisenmefser
(L. 18,8, Br. 2,4 cm, Griffdorn 7,8 cm).
Grab 18. Männergrab; Grabgrube in 1,30 m Tiefe Rechteck von 2,0:1,10 m. Rechts
von der Bestattung und am Kopf sehr viele Rollsteine. Skelett schlecht erhalten. Bestat-
tungstiefe 1,80 m, Grabboden in 2 m Tiefe. Beigaben: 1. neben dem rechten Bein eine
Spatha (L. 81,5, Br. 5 cm, Griffdorn 11,2 cm) mit vielen Holzresten auf der Klinge;
2. im Becken ein Eisenmefser (L. 17, Br. 2,4 cm, Griffdorn 4 cm) mit zwei Blutrillen;
3. dabei eine ovale Gürtelschnalle aus Eisen mit rundem Beschläg und 3 Bronze-
nieten (L. 5,5, Br. 2,2 cm, Dorn 3,5 cm, Beschläg Dm. 4,5 cm).
Grab 19. Kindergrab; Grabgrube in 1,40 m Tiefe Rechteck von 2:1 m. In 1,60 m
Tiefe erscheint auf der westlichen Grabseite eine 50 cm lange schwarze Spur (Brett?).
Skelett schlecht erhalten. Unterschenkel gekreuzt. Bestattungstiefe 1,75 m, Grabboden in
1,90 m Tiefe. Beigaben: 1. neben dem linken Knie ein Eisenmefser (L. 15, Br. 1,4 cm).
Grab 20. Das Grab ragt in den noch nicht untersuchten Teil des Gräberfeldes und
konnte, weil unter der Strahe liegend, noch nicht untersucht werden. Der vom Suchgraben
getroffene Schädel wurde entnommen.
Grab 21. Abb. 3b. Erwachsener; Schädelbestattung! Die Grabgrube erscheint in 50 cm
Tiefe als ein auf der Ostseite stark abgerundetes Rechteck von 1,80:1,10 m. In 70 cm Tiefe
erscheinen auf der westlichen Trabhälfte viele große Rollsteine, die zu einem Haufen auf-
geschichtet sind. Dazwischen liegt ein einzelner Schädel mit dem Gesicht nach unten, der
Unterkiefer stak mit der Bihfläche im Boden. Um den Schädel herum saßen Rollsteine.
Unter dem Schädel stak schräg im Boden eine menschliche Elle. Reben dem Schädel lagen
der Gelenkkopf des rechten Oberarms, ein Unterkiefer ast eines Tieres (Schwein?). Am
Hinterhauptsloch hingen die beiden obersten Halswirbel (Atlas und Epistropheus). Be-
stattungstiefe 90 cm, Grabboden in 1 m Tiefe. Beigaben: 1. neben dem Schädel eine große
ovale Eisenfchnalle mit Dorn (L. 6, Br. 3,5 cm, Dorn 3,5 cm). Trotz größter Auf-
merksamkeit waren keine weiteren Knochen der Bestattung mehr festzustellen. Eine Öffnung
des Grabes in späterer Zeit ist völlig ausgeschlossen.
Grab 22. Kindergrab; in 1,50 m Tiefe erscheint die Grabgrube als ein Rechteck von
1,30:0,80 m. Darin schwarzbraunes Rechteck von einem Holzfarge herrührend von 1:0,30 m.
Skelett nur in dürftigen Spuren erhalten. Tiefe der Bestattung 1,60 m, Grabboden in
1,80 m. Beigaben: 1. links neben dem Schädel ein doppelreihiger Beinkamm,
zerbrochen.
Grab 23. Kindergrab; Grabgrube in 60 cm Tiefe Rechteck von 1,40:0,90 m, mit
starker Ausbuchtung auf der Südseite. Neben der rechten Oberkörperseite aufrecht im
Boden stehend eine Muschelkalkplatte von 20:30 cm, eine ebensolche auf dem Becken und
viele Rollsteine. Skelett sehr schlecht erhalten. Bestattungstiefe 1 m, Grabboden in 1,10 m.
Keine Beigaben.
Grab 24. Männergrab; Grabgrube wegen Lage des Grabes im Humus nicht sichtbar.
Dagegen zeigte sich ein schwarzes Rechteck von 1,70:0,50 m, Wandstärke 5 cm. Das Innere
der rechteckigen Fläche ist hellbrauner Humus. Holzumbau um die Bestattung. Skelett
gut erhalten. Bestattungstiefe 80 cm, Grabboden in 1,20 m Tiefe. Beigaben: 1. neben der
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