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Becker, Wilhelm Gottlieb; Tauber, Andreas [Hrsg.]; Pursh, Frederick [Hrsg.]; Block, Ludwig Heinrich von [Hrsg.]
Der Plauische Grund Bei Dresden: Mit Hinsicht Auf Naturgeschichte Und Schöne Gartenkunst ; Mit fünf und zwanzig Kupferblättern — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.17514#0029

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Mühlen und Dörfern , von Hütten und Weinbergen , von romantischen und
ländlichen Parthien, dass der Anblick dieser abwechselnden Scenen in die ange-
nehmsie Verwunderung setzen muss. Die meisten (Jerselben, so bezaubernd sie
auch für den Freund der schönen Natur sind, haben sreilich, einzeln betrachtet,
nicht immer Stoff genug, um ein malerisches Ganzes zu bilden; und dennoch
wären wohl hundert interessante Gemälde von mancherlei Gattung auszuheben,
wenn der Aufwand gestattete, die Beschreibung eines einzigen Thals mit einer
so beträchtlichen Reihe von Kupferstichen zu schmücken. Ich habe daher mich
nur auf sechszehn beschränken mussen, und solche gewählt, welche zum Theil
den Charakter des Thals bezeichnen, zum Theil aber auch die wichtiglten Haupt-
parthien enthalten, und zur Wiedererkennung des Oertlichen dienen. Es konnte
hierbei nicht fehlen, dass die Wahl derselben mich ost in Verlegenheit setzte;
und selbit noch itzt würde ich zuweilen in Versuchung gerathen, einen oder
den andern gewählten Prospect Siezen einen noch mteressantern oder schönern
umzutauschen , wenn nicht die Vollendung der beslimmten Kupfer, welche
meine Behauptung rechtfertigen werden, dem ferneren Wählen ein Ende ge-
macht hätte.
So wenig aber auch die Reize diescs herrlichen Grundes der verschönern-
den Kunst bedürfen, so würden doch unsireitig, sowolil einzelne Parthien , als
das Ganze, unendlich gewinnen, wenn nach jenen vorausgeschickten Grundsä-
tzen, eine weise und schonende Hand sich zuweilen ins Mittel schlüge, hie und
da einen Reiz zu erhöhen, zerstreute Schönheiten zu ordnen, Contraüe zu nü-
tzen, dem Wasser schönere Wirkung zu geben, natürliche Pslanzungen einzu-
sireuen , durch einfache und mannichsaltige aber geschmackvolle Stege und.
Brücken die durch den Waldbach getrennten Parthien an schicklichen Orten zu
verbinden, bequeme und anmuthige Wege zu ziehen, Höhen und Tiefen niehr
in Gemeinschaft zu bringen, manchen Gebäuden intereUantere Formen zu geben,
aber diess alles, in dem beträchtlichen Umsange des Thals nur da, wo es wohl
thut, und ohne der Natur zu nahe zu treten. In dieser Hin sicht hab' ich hie
und da in meiner Beschreibung für Freunde der Gartenkunst Bemerkungen ein-
zustreuen gewagt, wie diele oder jene Parthie des Grundes mit wenig Kunst ver-
schönert und veredelt werden könnte, um Belitzer von schönen Gegenden, die
oft beträchtliche Summen sür Gärten besdmmen, auf ihren Vorth eil aufmerksam
 
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