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Becker, Wilhelm Gottlieb; Tauber, Andreas [Hrsg.]; Pursh, Frederick [Hrsg.]; Block, Ludwig Heinrich von [Hrsg.]
Der Plauische Grund Bei Dresden: Mit Hinsicht Auf Naturgeschichte Und Schöne Gartenkunst ; Mit fünf und zwanzig Kupferblättern — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.17514#0068

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einem allgemeinen Wohlthäter des Menschengeschlechts zu setzen gedächte.
Das sclimale nach der Strasse hinüber gerichtete Erdsiück bietet sich gleichsam
selbst dazu an, eine passende Urne mit einer kurzen aber gedankenvollen In-
schrift, auf einem einfachen Steine in seine Schatten zu hüllen. Einige Trauer-
weiden daneben, auf beiden Seiten des Ufers, welche das Denkmal bedeu-
tend umgäben, aber sowohl hier als auf der entgegengesetzten Seite, wo man
aus der hintern Gegend herkommt, natürliche Oeiinungen liessen, ohne eine
absichtliche Regelmässigkeit zu verrathen, würden als Fremdlinge unter den
übrigen Bäumen, noch ehe man die Urne entdeckte, die verschönernde Hand
verrathen, und der Bestimmung des Platzes vollkommen gemäss seyn. So sei-
ten ich Denkmäler, besonders in einem kleinen Bezirke, angebracht wünsehe,
so scheint mir doch hier ein solches nicht am unrechten Orle zu liehen. Die
Lage selbst ist dazu wie gemacht; das Denkmal könnte von beiden Sehen ge-
sehen werden, ohne ßch auszudringen, und wäre nur denen, die einen leb-
haftem Antheil daran nehmen, durch einen beträchtlichen Umweg erst zugäng-
lich. Übrigens bliebe noch übrig, sowohl auf jener Seite des Flusses, als her
zu dem Standpunkt, aus welchem die Ansicht genommen, bequemere Wege
zu ziehen, und letztern vermitteln: eines Stegs über den Mühlgraben durch
schattige Bäume zu leiten, um dem Auge den Anblick des Ganzen auf einmal
zu gönnen.
Wie wenig wäre hier wieder zu thun, um eine der schönsten Naturpar-
thien des tiefen Grundes zu heben und ihr ein verschönertes Ansehn zu geben!
Und wie viel hätte das Thal schon gewonnen, wenn die wenigen Anlagen
oder Verschönerungen, die ich bis hierher in Vorschlag gebracht, und die lieh
gleichsam von selbst darbieten, wirklich vorhanden seyn könnten! Die Koslen,
die sie ersorderten, würden für den Behtzer von keiner grossen Bedeutung
seyn; der Natur hätte die ganze Verschönerung auch nicht das mindelte Opfer
gekostet; und Niemand würde darin Überladung oder widex'natürliche Anlagen
linden
Es kann hier nicht zu meinem Zweck gehören, die kleinen VerbelTeruiigen.
einzeln zu bestimmen, die hie und da gemacht werden könnten. Oft kann
ein einziger Baum, eine Gruppe von Sträuchern, auch hie und da ein Fremd-
Ii
 
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