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Becker, Wilhelm Gottlieb; Tauber, Andreas [Hrsg.]; Pursh, Frederick [Hrsg.]; Block, Ludwig Heinrich von [Hrsg.]
Der Plauische Grund Bei Dresden: Mit Hinsicht Auf Naturgeschichte Und Schöne Gartenkunst ; Mit fünf und zwanzig Kupferblättern — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.17514#0116

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Terrasse, und erholt sich dann wieder von dem langen Schaun aus den nahen
GetreideJluren, die ihn von dieser Seite umgeben. Ich will hier die fchöne
natürliche Ansicht mit keinen verschönernden Traumen Hören; allein ich werde
dann, meinem Vorsatz getreu, auch hier Gedanken entwickeln, die aus Be-
nutzung dieses herrlichen Bergs zur Verfchönerung der ganzen umliegenden
Gegend abzielen, wenn wir vorher den Laus durch den Grund bis an das Ende
delselben vollendet haben, und nun mit einer völligen Überhebt des Ganzen
bereichert, auf unserm Rückwege noch einmal bei ihm vorüberkommen.
Die Masse des Bergs beltehet, wie fchon früher bemerkt worden, aus dem
beschriebenen Flötzgebirge. Doch sindet sich in den Schichten, in welchen so
viele Porphyrgeschiebe liegen, noch eine befondere Steinart, auch als Gefchiebe,
die der Herr Berg-Commiilionsrath Werner ohnlängft erft bekannt gemacht und
mit dem Namen Thonstein bezeichnet hat. Er hat ungemein viel Ähnlichkeit
mit dem versteinerten Holze; er ist röthlich - braun, und hat eine sehr dünn-
schiesrige Textur, die man befonders, wenn das Stück von der Witterung
gelitten, sehr deutlich wahrnehmen, kann, weil fich dann die Abänderungen
der dünnen Schaalen durch lichtere Streifen ihrer Fugen auszeichnen, und nun
dieser Thonftein aus dem Querbruche eben fo, wie manche Arten von ver-
seinertem Holze auslieht, an welchen man die Jahrringe zahlen kann. Ja
manche Stücke haben eine so krurrimfehiefrige Textur, dafs man flaserige ver-
feinerte Wurzel ftücke oder Altknoten vor lieh zu fehen glaubt. Blofs die rauch-
grauen Quarzkörner, die in diesen Thonftein eingefprengt lind, zeigen deutlich,
dafs es kein verseinertes Holz ift. Doch hat man auch von dem letztern, auf
dem Kücken des Bergs nach Klein-Naundorf zu, gefunden, wo im Kriege die
Verfchanzung des öfterreichifchen Lagers war. Es war bei diefer Gelegenheit
mit ausgegraben worden, und feiner seltenen röthlich-braunen Farbe wegen,
haben die Liebhaber es so sorgfältig zusammen gefucht^ dafs lieh auch nicht
das Minderte an diefem Orte mehr findet, bis etwa einmal vom neuen daselbft
aufgegraben wird. Einer alten Sage zufolge soll auf diesen Berge ehemals ein
Schlofs geftanden haben ; es findet fich aber nicht die geringste Spur weder auf
dem Berge felbft, noch irgend ein Wink in den. altern Nachrichten davon.
Wohl aber hebt man hier, fo wie auf dem Zfchiedcher Berge noch Überreite
der öfterreichifchen Verfchanzungen, welche die Einwohner noch lange an den
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