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Becker, Wilhelm Gottlieb; Tauber, Andreas [Hrsg.]; Pursh, Frederick [Hrsg.]; Block, Ludwig Heinrich von [Hrsg.]
Der Plauische Grund Bei Dresden: Mit Hinsicht Auf Naturgeschichte Und Schöne Gartenkunst ; Mit fünf und zwanzig Kupferblättern — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.17514#0125

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nämliche Mischungs - Vcrhältniss wie der um Tharand und an den Seiten der
rothen und wilden Weisseritz hinauf, und der Porphyr die nämliche Farbe
und Mischung wie der bei Heckendorf und auf dem Kieberge hinter dem Tha-
rander Schlossberge, imgleichen wie der im Grillenburger Walde. Sonderbar
ilt es, dass die kleinsten Geschiebe von der Grösse einer Nuss bis zur Grösse
einer Fault, mit gelblich - grauem Sande und braun- und kirschrothem sandigen
Thöne verbunden, in den untersien Schichten liegen, und dass je höher die
Berge steigen, desio grösser auch die Geschiebe werden, so dass man von der
Mitte hinauf nicht seiten Stücke wahrnimmt, die ohngefähr eine Elle in der
Länge und Stärke haben. Beide Gebirge siimmen vollkommen mit einander
überein; auch lind sie ordentlich geschichtet, so dass fast jede Schicht fünf
bis sechs Ellen dick ilt, und lieh auch immer zwischen den Schichten ein bis
zwei Zoll dicke Lagen von braunrothem sandigen Thone befinden. Bloss in
den entgegengesetzten schiefen Lagen sind sie verschieden, welches vermuthlich
von der Erhöhung oder Vertiefung des Gneusses, herrühren mag, auf welchem
sie aussiegen. Es ilt äugenscheinlich, dass sie von einerlei Ursprung sind und
beide ein Ganzes ausgemacht haben, bis die Gewalt der Gewälser sie durch-
brochen und von einander getrennt hat.
Der Backofenberg hat wegen seiner häufigen Klippen, clie senkrecht empor
siehen, ein überaus malerisches Ansehn. Beim ersien Anblick glaubt man
Ruinen von einem alten sehr hohen gothischen Schlösse mit seinen Erkern,
Ecken und "Winkeln zu sehen, in delsen Mauern sich grösse RiiTe befinden,
aus welchem hie und da Kiefern, Fichten und Eibischbäumchen hervorwachsen.
Aus den alten scheinbaren Mauern, von welchen der Kalk abgefallen zu seyn
scheint, ragen die gerundeten Steine hervor, als wenn sie herabstürzen wollten.
Der Berg ist sieil und von beträchtlicher Höhe, so dass das Ganze noch täu-
schender wird, und unten am Wege ein furchtbares Ansehn hat. Er lässt sich
nicht wohl aus einem Gesichtspunkte fässen, um ein Ganzes zu bilden, sonit
hätte ich ihn unter den Kupferblättern geliefert.
Eine kleine Schlucht, die auch auf dem Grundriss bemerkt ilt, scheidet ihn
von dem benachbarten Berge, der Hirschberg genannt. Mit diesem hebt nun
hier auf der rechten Seite der Gneuss an;, auf der linken Seite hingegen beginnt
 
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