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Becker, Wilhelm Gottlieb; Tauber, Andreas [Hrsg.]; Pursh, Frederick [Hrsg.]; Block, Ludwig Heinrich von [Hrsg.]
Der Plauische Grund Bei Dresden: Mit Hinsicht Auf Naturgeschichte Und Schöne Gartenkunst ; Mit fünf und zwanzig Kupferblättern — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.17514#0195

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I

— 12 -
Auslösung nahe, dann ist der Titanit ganz verwittert, schwefelgelb und erdig,
so dass man auch niclit einmal den Umriss seiner vorigen Kryltallsorm mehr
erkennen kann.
Gänge und darauf geführte Verjuchhaue im Sienite des Grundes.
Sowohl im Grunde als auch in seinen zu beiden Seiten herein gehenden
Schluchten, setzen sehr viel Gänge und Klüfte zu Tage aus, welche durch die
alten fabelhaften Sagen von ungeheuren Schätzen , die lie enthalten sollen, und
durch die vor etlichen dreissig und mehrern Jahren eine Zeit lang hier rege ge-
wesene Bergbaulust, wo man fast jeden Gang und sogar die Klüfte mit kleinen
Stollen, aber ohne Hoffnung, untersuchte, in hießger Gegend sehr bekannt sind.
Ich werde daher alle diejenigen, welche sür die Geognoße von Wichtigkeit sind,
beschreiben, die unwichtigen aber nur im Vorbeigehen berühren, und dabei in
der Ordnung gehen, wie ße in dem Grunde und seinen Schluchten der Reihe nach
ausstreichen.
Aus der OÜseite, in der Schlucht gleich nach der Buschmühle, streichen in
einer nicht gar weiten Entfernung drei slache Lettengänge zu Tage aus, wovon
zwei geschärft sind, der dritte aber zweimal, erstlich unten in der Schlucht,
hernach etliche go Ellen darüber am Berge, durch Stollen untersucht worden ist.
Auf der Westseite bei dem Schweizer Bette kommen drei slehende Gänge neben
einander heraus, die merkwürdiger ßnd. Der ersle ist 20 Zoll mächtig, streicht
St. 3, 4, und fällt 70 ° nach Osten, in seiner Blitte aber wendet er ßch in einem
flachen Bogen nach Westen. Seine Gangmasse ist Waeke mit kleinen Hornblend-
krystallen, Glimmer - Blättch en, Kalkspath-, Quarz- uhd Speckstein-Körnern ge-
mengt, und in rhomboidalische Stücke von 12 Zoll ohngefähr breit, 6 Zoll
hoch zerklüftet.
Der andere etliche Ellen davon entsernte hat die nämliche Gangmasse und
Gemengtheile, ist 2! Elle mächtig und streicht St. 3 und fällt 75 0 nach Osten;
alsdenn wendet er ßch in Stunde 3 mit 76 0 Fallen nach Westen; hieraus nimmt
er 31 Ellen weiter unten sein voriges Streichen und Fallen an. Die Gangmasse
ist in der Mitte durch eine Klust in zwei Hälsten getheilt und eben so wie beim
vorigen Gange in rhomboidalische Stücke zerklüftet. Man hat ihn auch mit
einem Stollen untersucht. Der dritte ohngesähr 20 Ellen davon entfernte hat
Sienit zur Gangmasse, welcher von dem der Gebirgsmasse sehr verschieden ist;
denn er ist kleiner von Korn, der skischrothe Feldspath, so wie die beigemengte
 
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