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Deutsches Archäologisches Institut / Römisch-Germanische Kommission [Hrsg.]
Bericht über die Fortschritte der römisch-germanischen Forschung: im Jahre ... — 2.1905

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Dragendorff, Hans: Bericht über die Tätigkeit der Römisch-Germanischen Kommission im Jahre 1905
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Wolff, G.: Zur römischen Städte- und Ortskunde, 1: Besiedelung der südlichen Wetterau in vorgeschichtlicher und römischer Zeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.26254#0097
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essant' wäre, wenn mit Recht ein Doppelgänger dieses Frenz — Steiu-Frenz in
Nassau, also anf später germanischem Gebiet, in der ältesten Form von 956
Brenceda — sich auf denselben Namen zurückführen liesse. — Über Aus-
grabungen in Bregenz vergl. Nistler, Mitteilungen der Saalburgfreunde 1905,
S. 138 ff.

Über Schweizer Funde orientiert der „Anzeiger fttr Schweizer Altertums-
kunde“. Ein Grabfund, der in Basel zwisehen der Elisabethenstrasse und der
Aeschenvorstadt gemacht wurde, ist-fttr- die Ausdehnung des dortigen Gräber-
feldes wichtig (Anzeiger VII. 252). Die vor- und frühgeschichtlichen Funde
Solothurns sind jetzt in einer Sammlung vereinigt, von J. Heierli tibersicht-
lich geordnet, und durch neue Funde aus systematisehen Grabungen bereichert.
Eine Frucht dieser Tätigkeit Heierlis ist seine archäologische Karte des
Kantons Solothurn (Mitt. d. hist. Vereins des Kanton^Solothurn Heft II), die die
Funde des Kantons vereinigt, erläutert und die Literatur zu den einzelnen zu-
sammenfasst. Ein Fundbericht von Tatarinoff im „Solothurner Tageblatt“
orientiert über die Ergebnisse einer Ausgrabung bei Dulliken, die allem Anschein
nach eine Villa rustica beriihrt hat.

Funde aus Avenches sind im Anzeiger VI. S. 170 f. erwähnt. Die
neuen Inschriften bespricht Wavre ebend. VII. S. 97 ff. Ein Mosaik, das zu
Beginn der letzten Ausgrabungscampagne gefunden wurde, ist interessant wegen
seiner Inschrift, wonach M. Fl. Marcunus auf seine Kosten mediam aream et
exedram tessela stravit. Über die Auffindung eines Bronzeacroterions und eines
monumentalen Säulenbaues in Avencbes, iiber die in den Basler Nachrichten
vom 5. 1.06 berichtet ist, müssen nähere Nachrichten abgewartet werden. Eine
gute Bronzestatuette der Minerva aus Martigny veröffentlicht A. Naef, An-
zeiger VII. 73 ff.

Das Material Uber Salzburg zur Römerzeit stellt Klose in einem Vor-
trage auf der Versammlung der Anthropologisclien Gesellschaft zusammen,
iiber den im Korrblatt. f. Anthropol. 1905 S. 74 ff. referiert ist.

Über die mit Unterstützung des K. K. Ministeriums im Jahre 1904 ver-
anstalteten Grabungen des Geschichtsvereins fttrKärnthen berichtet E. Nowotny
in der Carinthia Bd. 95. 1905 S. 73 ff. Im Zollfeld wurden verschiedene Ge-
bäude freigelegt, wobei namentlich viele Reste von Wandmalerei zutage
kamen, die nach ihrem Stil noch aus dem ersten nachchristl. Jahrh. zu
stammen scheinen. Auf dem Grazerkogel, etwa eine Wegstunde vom Zollfeld,
wurde eine z. T. aus älterer Architektur aufgeftthrte Terrassenmauer freigelegt.
Ebenso wurden beim Bau der den Gipfel einnehmenden spätrömischen Ansiede-
lung alte Werkstücke benutzt.

Aus der österreichisehen Literatur seien noch erwähnt: C. Patscli, Die
Saveschiffahrt in der Kaiserzeit (Oesterr. Jahreshefte VIII. 1905 S. 139).
N. Vulic, Antike Denkmäler aus Serbien (ebend. Beiblatt, S. lff'.). A. Colo-
nago und J. Keil, Archäologische Untersuchungen in Norddalmatien (ebend.
S. 32 ff.), wo über Forschungen auf der Cvijina gradina berichtet ist (Bad,
Tempel, Privathäuser, Grenzstein zwischen dem Gebiet von Asseria nnd dem
 
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