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Kaiser-Friedrich-Museum; Königliche Museen zu Berlin
Beschreibendes Verzeichnis der Gemälde im Kaiser-Friedrich-Museum und Deutschen Museum — Berlin: Verlag Georg Reimer, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.55095#0383
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Rubens.

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ein bärtiger Alter, zum Wurf mit dem Speer ausholend,
eine bogenspannende Nymphe und ein Jäger, das Jagdhorn
blasend. Waldige Flachlandschaft.
Rooses, Nr. 590. Die Tiere sind von der Hand des Franz
Snyders, die Landschaft von Jan W ilde ns (Landschaftsmaler, geb.
zu Antwerpen 1586, f daselbst den 16. Oktober 1653, Schüler des
Pieter Verhulst, tätig zu Antwerpen). ■— Das Bild befand sich bis zum
Tode des Meisters in dessen Haus und wurde 1641 mit seinen
Kunstschätzen versteigert. 1675 mit anderen Bildern von Amalie
von Solms, Witwe Friedrich Heinrichs von Oranien, ihrem Enkel, dem
Kurprinzen und späterem König Friedrich L, hinterlassen. Vgl. C. Rost,
Zahnsche Jahrb. f. Kw. VI, S. 56 (Cavel B, Nr. 95, wo das Bild auf
1500 Gulden geschätzt wird). Von Nicolai II, S. 886, Nr. 43 als
Hirschjagd von Snyders im kgl. Schloß zu Berlin genannt. (Daß hier
unser Bild gemeint ist, geht aus einer Bemerkung Nicolais III, S. 1243,
zu einer damals im Neuen Palais und noch heute in kgl. Besitz be-
findlichen Kopie hervor.) Die Originalzeichnung zu den Figuren im
Louvre, Sammlung His de la Salle. Eine Kopie von de Vos in der
Galerie Czemin zu Wien.
Leinwand, h. 1,76, br. 4,79. — Königliche Schlösser.
Neptun und Amphitrite. Auf einem Felsen, unter 776A
dem eine Quelle hervorbricht, sitzt Neptun mit dem Drei-
zack, zu der rechts neben ihm stehenden Amphitrite ge-
wendet. Sie hat ihren rechten Arm um den Nacken des
Gottes gelegt und greift mit der Linken in eine mit Muscheln
und Korallen gefüllte Muschel, die ihr ein aus den Wellen
emportauchender Triton reicht. Ein geflügelter Amor legt
ihr eine Perlenschnur um das Handgelenk. Links hinter
Neptun zwei Flußgötter, von denen der eine auf dem
Schoß eine Urne hält, der andere, von negerartigem Typus,
mit beiden Händen über seinen Kopf weg Wasser aus
einer großen Muschel schüttet. Rechts im Vordergründe
schwimmt ein Krokodil, über das sich eine Nereide lehnt,
herbei; aus dem Schilf tritt ein Nilpferd; am Ufer vorn,
sich anfauchend, Löwe und Tiger, dahinter der Kopf eines
Nashorns und in der Ferne am Meeresufer zwei Ibisse. Über
Felsen und Schilf, an einem Mast ausgespannt, ein großes
Segel.
Rooses, Nr. 647. Das Bild hieß früher »Neptun und Venus«,
dann »Neptun und Thetis«. Über die Deutung der Göttin als Libye
s. Julius Meyer, Jahrb. der k. pr. Ksts. II, S. 133 ff. — Als Gegenstück
zu diesem Gemälde oder doch im Zusammenhänge damit schuf Rubens ■
 
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