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96 AUSZUSCHEIDENDE BILDNISSE

Anz. p. 20 No. 14) für Alexander nimmt.1 Zutreffender wäre die
Ähnlichkeit mit dem mutmasslichen Alexanderkopf auf einer Münze
von Aigeai in Kilikien (abgeb. Imhoof Kleirias. Münzen II. Taf. 16
No. 10), wenn sich überhaupt mit solchen Ähnlichkeiten etwas er-
weisen Hesse.3 Die keimenden Stierhörnchen, hier wie beim vorigen
Kopf, haben mit den Widderhörnern des Ammon nichts zu tun,

Und hier muss denn auch die neueste Hypothese von Six regi-
striert werden, wonach der früher sog. Lysimachos im Vatican, Sala
dei busti No. 338 (abgeb. Arndt-Bruckm. 489, 490), bei dem schon
Oräf an Alexander dachte, nur der richtigen Ergänzung bedürfte, um
sich als ein unverkennbares Abbild der Lysimachosmünzen und so-
mit als ein Bildnis des Makedonerkönigs zu ergeben. Diese Er-
gänzungen bestünden darin, dass einerseits die zwei Löcher über der
Stirn mit den fehlenden Ammonshörnern ausgestattet und anderer-
seits die unrichtig restaurierte Nase durch eine für Alexander passende,
etwa durch die der Magnesiastatue, ersetzt würde (s. den Restaurations-
versuch bei Six Rom. Mitt. 18. 1903. p. 212). Es wäre sehr erfreulich,
wenn dem schönen Kopf auf diese Weise zu einem Namen und
noch dazu zu einem so glänzenden verholfen würde. Aber ein
Blick auf die Six'sche Abbildung muss jeden Unbefangenen be-
lehren, dass man mit dieser Procedur noch keinen Alexanderkopf
erhält. Der Schnitt und Wuchs der Haare, wie auch die Bildung
der Augen mit den an den Schläfen fast senkrecht abgegrenzten
Brauenmuskeln sind nun einmal entschieden seinem Typus fremd.
Formenschönheit, Diadem und Löcher (Stierhömer) scheinen viel-
mehr für Demetrios Poliorketes zu sprechen. Doch sind auch
Hermes {mit Kopfflügeln) und der jugendliche Herakles einstweilen
noch nicht ausgeschlossen8.

Behelmte Köpfe.

Sicher falsch benannt, wenn überhaupt noch ernstlich auf
Alexander bezogen, sind endlich eine Anzahl behelmter jugendlicher
Köpfe, bei denen nur der kriegerische Charakter die Namengebung
veranlasst hat, wie der von Porphyr bei Montfaucon Antiqu.expl.

1 Rom. Mitt. 14. p. 87.

* S. die verschiedene Darstellung der gleichen Person auf den ebenda abgebildeter

Münzen No. 8 und 9.

;t Für Herakles vgl. Graf in den Rom. Mi«. IV 1889. p. 189 ff. Dass Alexander

in Ägypten als Ammon dargestellt wurde, leidet wohl keinen Zweifel. Doch
 
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