Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Bewegung: Zeitung d. dt. Studenten — 12.1944

DOI Heft:
Nr. 10 (Oktober 1944)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.6620#0102
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
nes Burschen, sei mit „Hurra" gestürmt, wie
immer.

Beide sind freiwillig gefallea in des Wortes

tiefstem Sinn. Beide hätten jenes Wort aus Höl-
derlins Tod des Empedokles sprechen können,
das wir in einem Brief Karl Richard Ganzers
an die Frau, 1939 aus Polen, finden:

„Bin ich durch Sterbliche doch nicht
bezwungen
Und geh' in meiner Kraft furchtlos hinab
Den selbsterkorenen Pfad; mein Glück ist's,
Mein Vorrecht ist's."

Wer so stirbt, der stirbt nur Im Leib. Seine
Seele aber Ist unsterblich.

Möchte uns nicht der Zweifel nahen? Flü-
stert er uns zu, daß so tausendfach Patroklos
lalle, während so oft noch Thersites lächelnd
lebe? Sicherlich, Thersites ist unsterblich. Aber
auch Patroklos wird ewig neu geboren aus
meinem eigenen Blutl Oder würgt uns vielleicht
die Bitterkeit, wenn wir, die Kämpfer auf den
Hohen Schulen und In der Wissenschaft, diese
strahlende Jugend, lallen und sterben sehen,
und wenn unser Blick, sich aufhebend von
ihren Gräbern, Jenen Lehnstühlen der bürger-
lichen Wissenschaft begegnet, in denen gelehrte
Greise mancherlei Alters die Weltläuite vor-
sichtig beobachten, so kühl, so überlegen-objek-
tiv, so armselig? Aber nein, diese Greise
im Lehnstuhl sind bei lebendigem Leibe schon
lange totl Unsere Jungen Toten aber, Lieblinge
der Götter, wie die Alten die Frtthvollendeten
nannten — sie sind ein lebendiges, mächtiges
Regiment In unserem Marsch, im Kriege wie
Im Frieden.

Und siehe, plötzlich werden unsere jungen
Toten mitten unter uns stehen. Die Trommel
werden sie rühren: „Die Weltgeschichte hätte
ihren Sinn verloren ohne den deutschen Sieg",
so wird die Trommel rufen. Und: „Wenn es
diesmal nicht gelingt, dann hat die individuelle
Existenz keinen Sinn mehr." Und aus der Trom-
mel, die diese Toten rühren, werden die Stim-
men aller Toten aus zwei Jahrtausenden unse-
rer Geschichte zu uns schreien, der Toten,
deren Sein sinnlos geworden wäre ohne un-
seren Sieg. Aus der Trommel werden auch die
Stimmen aller Lebenden zu uns rufen und aller
derer, die geboren werden sollen, denn ihr
Sein würde sinnlos werden ohne unseren Sieg.

Die neue Schlacht

Schenkt dann Gott unserem Kampf den Sieg,
so wird eines Tages das kommen, was man
„Frieden" nennt. Wir aber werden wissen, daß
es nur eine andere Form des Kampfes sein
wird. Eine neue Schlacht wird dann entbren-
nen, die Schlacht um Deutschlands und Europas
geistiges Gesicht, um Erziehung und Bildung
der .Deutschen zum Reichs- und Führervolk.

Werden dann, so mag unsere Sorge wieder
fragen, noch mehr von denen gefallen sein,
auf die wir bauten? Werden wir, falls wir blei-
ben sollten, dann nicht einsam spähend stehen
an der großen Heerstraße, die aus dem Kriege
kommt? Und wenn unsere Lippen
leise mit den alten Freunden spre-
Jcr" s-j werden sie mit. solchen
sj jhen, die nicht mehr von die-
se . Erde sind.

Die Toten aus derErde wollenwlr
dann rufen. Und als Trommler un-
seres Glaubens wollen wir sie hin-
aussenden unter die Lebenden un-
seres Volkes. Die Trommel sollen
sie rühren an allen Straßen, die
Trommel zum neuen Krieg, zum
Krieg der Geister.

Ewige Jugend unseres Volkesl Sie wird uns,
wird unserem Volke lehren, das Wort des Dich-
ters zu leben: „Und in Flammen werd ich älter,
und in Flammen bleib Ich jung." Immer werden
sie unter uns stehen, unsere vollendeten Kame-
raden. Wo sie stehen, da rufen sie neue Kämp-
fer aus der Erde. Und wo die lebenden Fahnen-
träger stürmen, da stürmen auch die toten mit.

I® Partei führt

Unter dem Vorsitz des Reichsdozentenführers
Gauleiter Dr. G. A. S c h e e 1 versammelten sich
die Gaudozentenführer und Dozentenführer der
wissenschaftlichen Hochschulen zu einer Ar-
beltsbesprechung über zahlreiche Fragen der
Hochschule im totalen Kriege. Namhafte Wis-
senschaftler aus den Reihen des Führungs-
kreises der Reichsdozentenführung waren eben-
falls anwesend und ergriffen das Wort. Im
Vordergrund stand die Behandlung bedeut-
samer Probleme der Konzentration und der
höchsten Leistungssteigerung der Wissenschaft
im Ringen um die Entscheidung In diesem
Kriege.

Reichsdozentenführer G aul e 1-
ter Dr. Scheel gab in seiner Rede
einen umfassendenUberblick über
die Situation der Hochschule und
derWlssenschaftimsechsten
Kriegsjahr. Dr. Scheel würdigte
dabei in besonderem Maße die
große Aufgabe des Dozentenbun-
des, die politischen Impulse der
Bewegung mit den Aufgaben der
Forschung zu einer wirksamen
Synthese zu vereinigen. Der Do-
zentenbund besitze, so erklärte
Dr. Scheel, hier einen ungeheuren
AuftraggeradeimjetzigenAugen-
blick dieses Schicksalskampfes.
Das deutsche Volk wird sich auch
auf seine Forschung voll verlas-
sen können. Von besonderer Bedeutung ist
dabei die Erkenntnis, daß der Grundlagenfor-
schung auch heute entscheidender Wert zu-
kommt. Der Reichsdozentenführer wandte sich
dann der politischen Arbeit des Dozentenbun-
des zu und stellte fest, daß die deutsche Hoch-
schule getreu ihrer besten Tradition sich als
ein Mittelpunkt unbeugsamer Entschlossenheit
und unerschütterlichen Glaubens an die deut-
sche Zukunft in diesen Monaten bewähren
werde. Der deutsche Hochschullehrer wisse,
daß in diesem Endkampf auch die Entscheidung
fällt über die gesamte Zukunft der deutschen
Wissenschaft. In Dankbarkeit und Treue zum
Führer werde die Forschung mit allen Mitteln
um höchste Leistungen ringen, heute mehr
denn je.

■ Im Anschluß an die Rede von Dr. Scheel gab
Reichsfachkreisleiter Prof. Dr. Tomaschek
ein Bild über die Lage und die Schwerpunkts-

probleme der modernen Physik. Besonders die
Probleme von Atomenergien fanden ausführ-
liche Darlegung. Prof. Tomaschek konnte fest-
stellen, daß die deutsche Forschung auf die-
sem sehr wichtigen Gebiet einen bedeutsamen
Vorsprung besitzt.

Der Stabsführer der Reichsdozentenführung,
Parteigenosse Dr.K u b a c h, sprach über aktuelle
Fragen der Hochschule des Dozentenbundes,
darunter auch über die durch den Reichserzie-
hungsminister angeordneten Fakultätenschlie-
ßungen, das Berufungswesen, die Nachwuchs-
probleme sowie die Sicherung einer wirksamen
Organisation der Arbeit des Dozentenbundes.
Reichsfachkreisleiter Prof. Dr. Buntru, Prag,
ergriff ebenfalls das Wort und behandelte be-
sondere Probleme der Technik. Prof. Dr.
Schenk, München, der Reichsfachkreisleiter
Medizin, sprach über Forschung und Volks-
gesundheit im sechsten Kriegsjahr.

Amtsleiter Parteigenosse Dr. B ä h r, Reichs-
dozentenführung, legte die Aufgaben des Ein-
satzes des Hochschullehrers Im geistigen Ta-
geskampf dar und rief zu entschlossener Mit-
wirkung im politisch-geistigen Kampfe auf. Prof.
Dr. Faust, Breslau, gab eine Darstellung der
augenblicklichen Lage und Möglichkeiten
der Geisteswissenschaften. Reichsfachkreisleiter
Prof. Dr. B e u r 1 e n, München, sprach über den
Kampf der deutschen Naturwissenschaft im
Dienst des deutschen Volkes. Als Vertreter der
Reichsstudentenführung nahm Amtsleiter S 1 p -
mann an dieser Arbeitstagung der Gaudozen-
tenführer und Dozentenführer teil und sprach
über die Einstellung des Frontstudententums
dieses Krieges zur Kultur, die rücksichtslose
Absage auf alle Verfallserscheinungen und das
bedingungslose Bekenntnis zur erhabenen
Echtheit, die keine Kompromisse kennen.

Abschließend faßte Reichsdozentenführer
Gauleiter Dr. Scheel die Ergebnisse der Ar-
beltsbesprechung zusammen und gab der un-
erschütterlichen Entschlossenheit der For-
schung nnd des Dozentenbundes Ausdruck, im
unmittelbaren Einsatz in diesen Wochen und
Monaten auch aul dem Kampffeld der Wissen-
schaft Leistungen zu vollbringen, die der Größe
des deutschen Schicksalskampfes würdig sind
und dazu beitragen werden, den schweren Le-
benskampf des deutschen Volkes in entschei-
dender Stunde siegreich zu fuhren.

Das Lehrbuchproblem

In Verbindung mit Reichsstudentenführung
und Reichsdozentenführung wurde eine weitere
Bestimmung zur Lehrbuchfrage erlassen. Das
Verfahren für die Zuteilung von Hochschullehr-
büchern — das vom Wintersemester 43/44 an
eingeführt worden war, wurde nun aul die kul-
turwissenschaftlichen Lehrbücher ausgedehnt.
Die Studenten sollen trotz der Verknappung
die Lehrbücher, die zu einem geordneten Stu-
dium notwendig sind, zu eigenem Besitz be-
kommen. Die Lasten des Verfahrens trägt der
Sortimentsbuchhandel der Hochschulstädte. Das
Reichspropagandaministerium hat die kriegs-
wichtigen Lehrbücher festgestellt und hierfür
Papier bewilligt.

Die neu hergestellten Lehrbücher werden ra
die anerkannt wissenschaftlichen Buchhand-
lungen entsprechend den Studentenzahlen der
betreffenden Hochschulen geliefert. Grundsätz-
lich soll der Studierende daher seine Lehr-
bücher am Ort seiner Hochschule beziehen. Für
jedes Fach erhält er höchstens ein Lehrbuch.

Die Herstellung der Bücher geht nicht so
schnell, wie es notwendig wäre, jedoch kom-
men Monat für Monat neue wichtige Lehr-
bücher zur Verteilung.

Vormerkungen nimmt der Buchhandel für
solche vergriffene Lehrbücher an, mit deren
Erscheinen in absehbarer Zeit zu rechnen
ist. Daß die Versorgung mit Lehrbüchern trotz
aller Beschränkungen gut Ist, geht aus der
Feststellung des Sachbearbeiters hervor, nach
der der einzelne Student schon jetzt mengen-
mäßig durchschnittlich mindestens das Ein-
einhalbfache an Lehrbüchern erhalte, wie vor
dem Kriege.

Es ist selbstverständlich, daß In einer Zeit
die ganz andere Notwendigkelten diktiert, eine
Einschränkung auf dem Gebiete der Herstel-
lung von Lehrbüchern vorgenommen werden
mußte. Es ist aber wesentlich, daß heute im
sechsten Kriegsjahr die Studenten noch immer
in der Lage sind, sich ihr Studienmaterial zu
beschaffen, und daß ihnen in jeder nur mög-
lichen Welse entgegengekommen wird.

Die Abstufung, die vorgenommen wurde,
wenn weniger Lehrbücher vorhanden als Vor-
merkungen aufgeschrieben sind und wonach es
heißt, daß zuerst Kriegsversehrte, danach
sonstige Kriegsteilnehmer und zum Schluß alle
anderen Studierenden berücksichtigt werden,
Ist für jeden Studenten ebenso selbstverständ-
lich wie die gesamte Anordnung an sich.

(Das Ausland meldet:

Präsident des spanischen Wissenschaftlichen
Forschungsrates gestorben

Der Präsident der spanischen Akademie,
Miguel Aisri P a 1 a c 1 o s , Ist in San Sebastian
gestorben. Der Verstorbene war gleichzeitig
Mitglied der Akademie für Geschichte und
Politik, Erster Vizepräsident des Wissenschaft-
lichen Forschungsrates und Prokurator der
Spanischen Cortes.

Der Student von heute

Die Zeitschrift „Gränsen" hat als Sonder-
druck eine kleine Broschüre von Erling
Nielsen veröffentlicht, die sich mit dem
Studenten unserer Zeit beschäftigt. Der Ver-
fasser will durch seine Schrift zeigen, daß
der Student von heute sich von seinem Stu-
dium nicht vollständig beeinflussen läßt und
daß die „Eselsstimme des Verstandes" bei ihm
keine völlige Aufnahme finden darf. Der Stu-
dent von heute überwache genau, daß die Ver-
bindung mit dem Volk und dem Boden, aus
dem er hervorging, nicht abreißt.

Schweizer Hochschulwettbewerb 1944

Der Verband Schweizer Studenten hat Im
Juli diesos Jahres in Lausanne für die schwei-
zerische Hochschuljugend eine Feier ver-
anstaltet. Gleichzeitig mit den siebenundzwan-
zig Hochschulsportmeisterschaften wurden hier
unter dem Motto „Premier Jeux Academiqua
Suisse" der erste geistige Wettkampf für Hoch-
schüler ausgetragen. Dabei wurde vom Präsi-
denten des VSS., Aebi, festgestellt, daß es be-
dauerlich sei, wie sehr in der Schweiz im
Laufe der letzten Jahre eine krankhafte Re-
kordsucht die wahre Aufgabe der Sport-
meisterschaften, nämlich fairer Kampf und
Pflege wahrer Kameradschaft zu sein, In den
Hintergrund gestellt haben. Deshalb ist es für
die Schweiz von besonderem Wert, neben den
bisherigen körperlichen auch einmal die gei-
stigen Kräfte im Wettkampf zu messen.

Das Rote Kreuz besucht norwegische Studenten

Nach einem Bericht des Internationalen
Komitees vom Roten Kreuz hat ein Delegierter
Gelegenheit genommen, einen Teil der norwe-
gischen Studenten, die zur Zeit im Reich unter-
gebracht sind, zu besuchen. Der Delegierte be-
sichtigte das Lager und überzeugte sich von
der guten Unterbringung und der günstigen
körperlichen und geistigen Verfassung der
norwegischen Studenten. Er stellte fest, daß
diese auf Grund der ausreichenden Verpfle-
gung keine Liebesgaben des Internationalen
Komitees vom Roten Kreuz nötig haben.

Wohnungsnot der Stockholmer Studenten

Der Vorsitzende des Wohnung»- und Bau-
komitees für Studenten, Ingenieur Erik Johns-
s o n, erklärte, es sei sehr schwierig, für die
neuen Studenten Zimmer zu beschaffen. Man
will in einem Aufruf die Inhaber großer Woh-
nungen bitten, Zimmer an Studenten abzuge-
ben. Falls auch auf diese Weise nicht genü-
gend Zimmer beschafft werden können, müs-
sen die Studenten, wie im vergangenen Jahr,
zeitweilig in Turnsälen u. ä. untergebracht
werden.

Gründung eines radikalen Studentenklubs
In Schweden

Bei dem Empfang der neuen Studenten'
wurde Unter lebhafter Beteiligung eine neue
studentische Vereinigung gegründet: „Stock-
holms radikala studenterklubb". Diese Orga-
nisation hat die Aufgabe, die Debatte der so-
zialen Probleme und der wissenschaftlichen
Forschung unter den Studenten der Hochschule
zu beleben und eine Verstärkung der politi-
schen Aktivität unter den Studenten zu fördern.

Ein Wort an Genf

Von Hans Bahr

Das „International Student Service" veran-
staltete in Genf kürzlich eine Tagung über die
„materielle und geistige Zukunft der Univer-
sitäten in Europa". Neben dem üblichen Eml-
grantenklüngel traten auf dieser Tagung auch
Köpfe auf, die sich schon in den Vorkriegs-
jahren um einen Ausweg aus der Wirrnis der
europäischen Hochschule bemüht haben, wenn
auch auf falschen Wegen. Die diesmalige
Tagung in Genf bot ein ebenso buntes wie
gestaltloses Bild. . \

Vor allem aus den Staaten unseres Kon-
tinents, die sich bis jetzt noch auf der Insel
einer staatsrechtlichen Neutralität befinden,
waren die Delegierten der Hochschulen, der
akademischen Vereinigungen und der Studen-
tenschaften erschienen.

Wer die Vorträge und den Verlauf dieser
„Europäischen Üniversitäts-Konferenz" über-
prüft, hat sich gerade des Eindrucks einer Insel-
Diskussion nicht entziehen können. Von einer
Auseinandersetzung mit den ausgesprochenen
Hetzern, die sich unter den Rednern befanden,
sei hier Abstand genommen. Völliger Mangel
an Logik macht es auch gänzlich unfruchtbar,
sich logisch mit diesen Ausführungen zu be-
schäftigen, die doch ausschließlich blinder Ver-
stocktheit entsprungen sind.

Wesentlicher und auch für uns interessant
ist aber die Tatsache, daß die ernsthafteren
Köpfe sich in den Fragestellungen, die sie auf-
geworfen haben, heute an die gleichen Pro-
bleme heranzutasten versuchen, die wir aus
dem Wesen der nationalsozialistischen Idee
heraus von Anbeginn an erkannt, behandelt
und gelöst haben. Von der Mehrheit zwar über-
stimmt, erhoben mehrere Redner in ihren Vor-
trägen die Forderung, „daß der Besuch der
Hochschulen weit mehr als bisher und in allen
Ländern sämtlichen Volkskreisen offenstehen
soll". Welter wurde erklärt, es müsse „ein
neues vertieftes Vertrauen zwischen Intelligenz,

Seite 2 / Die Bewegung / Oktober 1944

Bauer und Arbeiter erwachsen". Neben der
fachlichen Ausbildung gelte es, „mehr als bis-
her die Persönlichkeitskräfte und den Gemein-
schaftssinn der akademischen Jugend zu stär-
ken". Tiefere „verbindende Gemeinschafts-
inhalte" müssen hinzukommen, die „über wis-
senschaftliche Ziele hinausweisen". Schließlich
wurde festgestellt, das Persönlichkeitsideal sei
das Hochschulideal unserer Zeit.

Wer wollte bestretten, daß damit national-
sozialistisches Ideengut aufgenommen wird,
das Deutschlands Studenten nicht nur seit
langem vertreten haben, sondern auch unter
Führung ihres Reichsstudentenführers praktisch
Schritt für Schritt verwirklichen konnten.

Wir haben durch unsere Kameradschaften
und ANSt.-Gruppen einen Gemeinschaftsgeist
des Studententums erzogen und gebildet, wir
haben mit der studentischen Sozialarbeit allen
anderen voran das soziale Problem der Hoch-
schule gemeistert, wir haben durch die ein-
maligen Einrichtungen des Langemarckstudiums
und der Vorstudienausbildung Söhnen und
Töchtern aller Schichten unseres Volkes den
Zugang zur Hochschule geöffnet. Wir haben
durch zahlreiche weitere Einrichtungen der
Auslese und der Förderung dafür gesorgt, daß
schon in weitem Maße die Kinder des gesam-
ten Volkes, die zu wissenschaftlicher Ausbil-
dung befähigt und berufen sind, auch zur Hoch-
schule kommen können. Wir haben nicht nur
in der Idee, sondern auch in der Praxis den
sozialistischen Gedanken im Studententum ver-
treten -und gestaltet. In keinem Lande des
europäischen Kontinents gibt es Einrichtungen,
die in ihrer sozialistischen Konsequenz diesen
Leistungen vergleichbar wären, die der Reichs-
studentenführer nach dem Willen des Deut-
schen Studententums aufgebaut hat. „Der Be-
such der Hochschule soll sämtlichen Volks-
kreisen offenstehen." Nirgendwo in Europa ist
diese Forderung praktisch verwirklicht wor-

den als Im nationalsozialistischen Deutschland,

und wer wollte leugnen, daß das gleiche auch

gilt für die angeführte These über das „ver-
tiefte Vertrauen zwischen Intelligenz, Arbeiter
und Bauer"? Dieser Gedanke, der zu den Grund-
forderungen unserer politischen Weltanschau-
ung gehört und von der Idee der echten Volks-
gemeinschaft unabtrennbar ist, wurde wieder-
um allein im nationalsozialistischen Deutsch-
land nicht theoretisch geklärt und von ein-
zelnen, vereinsamten Institutionen gepflegt,
sondern von der gesamten Breite unseres
Lebens praktisch gestaltet.

Wir haben gewußt, daß wir damit den einzig
möglichen und richtigen Weg der Gestaltung
studentischen und akademischen Lebens in
unserer Zelt eingeschlagen haben. Was wir
damit getan und vollzogen haben, war nur Teil
und Konsequenz der nationalsozialistischen
Idee. Wir vertreten mit ihr den logischen Fort-
schritt der Zeit, und das ist das Entscheidende.

Wir wissen, daß unsere Idee die tiefste Wahr-
heit unseres Zeitalters ist und unser Weg da-
mit die logische Verwirklichung der tiefsten
Erkenntnisse dieser Zeit bedeutet. Jede Epoche
der Menschheit ist von einer immanenten Ge-
setzmäßigkeit beherrscht. Ihr kann sich nie-
mand entziehen. Unüberwindlich ist, wer sie
erkannt hat und sie in seinem Handeln voll-
zieht. Die großen Ideen, die nach Ranke die
Angelpunkte jeder Epoche bilden, sind mit
ihm im Bunde.

Dem Gegner bleibt heute bereits in vielen
Dingen nur übrig, das nachzuahmen, was wir
aus nüchterner und richtiger Wirklichkeits-
erkenntnis als Nationalsozialisten von jeher
vollzogen. Es ist dies auf dem Hochschulsek-
tor die gleiche Erscheinung, die auch auf den
anderen Lebensgebieten, in der Staatsgestal-
tung, in der Wirtschaft, in der Sozialpolitik
überall in der Welt beobachtet werden kann:
Man beschimpft uns, kopiert aber unsere Idee,
den modernsten und logisch unbezwingbaren
Gedanken des Zeltalters.

Wir fragen: Wo bleibt der Sinn Eures Krie-
ges? Ob Genf antworten wird, soll dahin-
gestellt bleiben. Für uns Ist es nicht wesent-

lich. Wir wissen, daß wir die stärkste Idee
verteidigen, die der europäische Geist Je ge-
bar und die niemals niedergezwungen werden
kann und wird. Auf der Grundlage der bedeu-
tendsten Erkenntnisse, der klaren Einsicht und
der unbestreitbaren Logik Ist sie erwachsen.
Es ist uns dabei gleichgültig, ob der Gegner
uns imitiert oder nicht. Die Epigonen, Nach-
läufer und Klüglinge, gleichsam die Graeculi
der Zeitenwende unserer Tage, mögen von.
ihrem Zaune aus tun und denken was sie wol-
len. Diese kleinen Geister haben unseren
Kampf nicht verstanden und werden ihn wohl
auch niemals echt verstehen. Wir wissen, daß
es aber in ganz Europa auch gerade an den
Hochschulen Menschen gibt, die in unserer
Idee bereits die tiefste Wahrheit der Zeit er-!
kannt haben. Sie waren auf der Universitäts-
konferenz zu Genf 1944 nicht anwesend und
wollten es auch nicht sein. Auch sie haben oft
erst nach langem, sehr hartem innerem Kampf
in der eigenen Brust, im Herzen und in der
Vernunft diesen Weg eingeschlagen.

Der Eintritt in unsere Welt wird nicht ver-
schenkt und Ist oft für die Besten mit stärkeren
Geburtswehen verbunden als bei manchen an-
deren. Wer aber den entscheidenden Schrift
getan hat, Ist auch eines Glückes teilhaftig, das
nicht seinesgleichen hat in unserer Zeit.

Die nationalsozialistische Idee ist heute
Deutschland, und Deutschland ist heute diese
Idee! Was das bedeutet, wird sich mehr und
mehr auch' Im Kriege zeigen, erst recht aber
und vor allem Im Frieden. Der stärkste Ge-
danke des Jahrhunderts Ist dieser deutsche Ge-
danke, den die Welt so oder so 'ird anerken-
nen müssen, ob sie ihn niru T. Ä --ft, kopiert
oder einsieht. Mit unserer Fahne | 'er Siegl

Hnuotschriftlelter: Dr. Hans B ä h r, Ansch ^sunt-
schriftleitung: München 33, Karlstr. 12, Fern * 57.

Für den Anzeigenteil verantwortlich: J
Schlager. Verlag Franz Eher Nachfeld
Druck: Buchgewerbehaus M. Müller & Sohn. SS
München. — Anzeigenpreise laut aufliegender W
Nr. 10. — Für unverlangt eingesandte Manuskripte
Bilder übernimmt die Schriftleitung keine Verantwor
Rücksendung erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. Ml
druck nur mit Quellenangabe gestattet. — Einzelnummt

können bis auf weiteres nicht nachgeliefert werden.
BedaktionsschluB für letzte Meldungen 10. Jeden Monats
 
Annotationen