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Der Sprung ins Dunkle

Aus dem Album Adamson, Jagd und Sport. Verlag Dr. Eysler L Co. A.-G., Berlin SW 68, Markgrafenstr. 77


Diesen Herrn
Müller würde
ich an deiner
Stelle nicht hei¬
raten, der soll ja
ein leidenschaft¬
licher Spieler
sein.
—Aber er hat
doch solch gewin¬
nendes Wesen.
Gattin: So
spät kommst du
und in solch ani¬
mierter Stim¬
mung?
Gatte: Ja,
wir haben den
Mars beobachtet.
GattinrAch,
und da habt ihr
wohl etwas zu
tief ins Glas ge-
guckt!
Wenn Sie das
Riesenrindvieh,
das Sie Ihrem
Gegner an den
Kopf schleuder¬
ten, nicht reue¬
voll zurückneh-
men,werden Sie
hundert Mark
Geldstrafe be¬
zahlen müssen!
— Geht es
nicht, daß ich
fünfzig Mark
zahle und nur
den Riesen zurücknehme, Herr Rechtsanwalt?
Herr (bei einer bekannten Schauspielerin
eintretend): Wie ich höre, memorieren Sie die
Rolle des Käthchen von Heilbronn, die spielt doch
aber, wie ich auf dem Theaterzettel gelesen
habe, morgen Fräulein Müller!
Schauspielerin: Ganz richtig, aber falls
sie krank wird, muß ich einspringen.
Herr: Verstehe, also sozusagen ein Dupli-
kätchen!
HE-
Als Heini das erste Brüderchen kriegte, freute
er sich unbändig. Beim zweiten hatte sich der
„Reiz der Neuheit" verflüchtigt, und das nach-
folgende Schwesterchen wurdemit gemischten Ge-
fühlen ausgenommen. Als aber übers Jahr wie-
der ein Mädelchen eintraf und Tante Emilie ihn
fragte: „Nun, Heini, was sagst du zu deinem
neuen Schwesterchen?", da erwiderte der Kleine:
„Was soll ich dazu sagen, Tante? Da kann man
überhaupt nichts mehr sagen."

Papa hat aus der Zeitung von einem Erd-
beben vorgelesen.
„Ja, Märchen," sagt die Mama, „solch ein
Erdbeben ist eine böse Sache. Was tätest du,
wenn bei uns eins ausbräche?"
„Ach," sagt Märchen unbesorgt, „da kletterte
ich auf deinen Schoß!"
A: Wenn du die Ehe für einen Krieg hältst,
dann wundert's mich, daß man dich immer
wieder mit einer neuen Flamme sieht."
B: Kunststück. Wenn's brenzlig wird, ziehe
ich mich einfach in die Etappe zurück.
Hl
Ein Schauspieler kehrt von seiner Hochzeits-
reise zurück. Da begegnet ihm einer seiner Kol-
legen: „Na, Karl, wie gefällt's dir in deiner
jungen Ehe? Ich denke mir's recht nett!"
— Ach nee, da irrste! Es ist genau wie vorher!
Nanu, wie soll ich das verstehen?
— Genau wie auf der Bühne, sehr einfach,
ein Auftritt nach dem anderen!

A:Na, bist du
mit deiner Flam-
me einig?
B: Kann ich
nicht sagen!
A: Wieso denn
nicht?
B: Sie ge-
brauchte alsAnt-
wort eine fatale
Wendung.
A: Und die
wäre?
B: Sie wandte
mir den Rücken.
Hl
Bekannter:
Wie? Sie ver-
kaufen hier in
derNacht warme
Würstchen, und
dabei haben Sie
Medizin studiert
und sind Doktor!
Dr. X: In-
der Doktorhut
hat oft kein Fut-
ter!
Hl
Der Gefan-
gene Meier 7 ist
der renitenteste
der Anstalt. Als
er wieder einmal
ungebührlich ist,
sagt ihm der Jn-
spektor:„Meier7,
was mache ich
nur mit Ihnen?
Dunkelarrest,
Fasten, Ermah-
nungen helfen bei Ihnen nichts, Prügeln darf
ich Sie leider nicht lassen, ich wiederhole also,
was soll ich nur mit A)nen machen?"
Da lächelt Meier 7 und sagt sehr freundlich:
„Schmeißen Sie mich raus, Herr Inspektor."
Der Kleinbauer und Ackerbürger Zinselmann
hat auch einen ansehnlichen Wengert (Weinberg).
Den Wein von 22, 23 und 24 füllte er in sein
Fäßle, und kein Liter davon kam mehr ans
Tageslicht. Jedes Jahr fragte ich ihn, ob er
nicht etwas davon verkaufen möchte.
„A naa," sagte Zinselmann und machte dazu
eine recht mitleidige Miene, „'s dauert mi,
wenn i de arme Leit soll so viel Geld abnehme,
und da sauf i ihn halt selba."
Im nächsten Jahr war der Wein billig, und
Zinselmann hatte eine gute Ernte. „Nun, mein
Lieber," fragte ich, „Heuer ist ja der Wein billig.
Da werdet Ihr doch was verkaufen?"
„A naa," erwiderte Zinselmann, „bei di
Schandpreis kriegt man net emol sei Unkoschte
raus. Und da sauf i ihn halt selba."
 
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