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abzureissen, was auch alsbald bei ersterem geschah. Die Uhr des Thurmes,
welche die Nachbarschaft 1603 erbeten hatte und beim Abbruche nicht
missen mochte, kam 1778 auf den Thurm des nahen Zeughauses an der
Konstabler-AVache, die Glocke aber erhielt 1776 die Kirche in Bornheim.
K a t li a r i n e n - P f o r t e.
Ugb B 99 Nr. 11 b des Stadtarchivs; Rekonstruktion ReiA'ensteins in Band I
dieses Werkes, Fig. 247: Kdciners Francofurtum ad Moenum Aoridum tab. 6.
Bis zum XV. Jahrhundert wurde sie auch Bockenheimer Pforte ge-
nannt und bestand aus zwei einfachen Gebäuden, der äusseren Pforte und
dem stärkeren, viereckigen, inneren Thurme mit hohem Schieferdach, Dach-
erker und Laterne. Die Aussenpforte wurde in den 40er Jahren des
vorigen Jahrhunderts mit dem links daneben stehenden Marstalle nieder-
gelegt. Der innere Thurm, am Südende der heutigen Strasse An der
Katharinen-Pforte stehend, diente ebenfalls bis zu seinem Abbruche als Ge-
fängniss. Nach einem Brande im Jahre 1690 wurde er 1695 wieder her-
gerichtet, und 1784, nachdem er wiederum durch Brand gelitten hatte,
wurden mehrere, tausend Gulden auf die Herstellung der darin befindlichen
Gefängnisse verwendet, obwohl schon damals die Nachbarschaft dringend
um den Abbruch ersuchte. 1790 trug das Bauamt selbst auf Niederlegung
an, die im Interesse der Strassenverbreiterung durchaus erforderlich war;
die Nachbarschaft stellte 616 Gulden zur Räumung des Platzes und zum
Transporte des Abbruchmaterials auf die Baustelle der neuen Hauptkirche
zur Verfügung. Im Mai und Juni erfolgte der Abbruch; die Uhr des
Thurmes wurde auf die Bockenheimer Pforte versetzt.
Gulden-Pforte,
auf dem Belagerungsplan als runder Thurm mit kegelförmigem Dach ohne
weiteren Schmuck gezeichnet, wurde nach Lersner 1589 und 1590 nieder-
gelegt, nachdem schon 1583 die alte Mauer von der Katharinen-Pforte
bis zum AVeissfrauen-Kloster abgebrochen worden war.

III.
DIE BEFESTIGUNG VON 1333 BIS 1627.

Litteratur: Battoim I. 93 A', VII, 49 ff.; v. Cohausen, Beiträge zur Geschichte
der Befestigung Frankfurts im Mitteialter im Archiv für Frankfurts Geschichte und
Kunst, Neue Foige, Bd. IV, 21—56; Lotz 164 f.; Frankfurt a. M. und seine Bauten
38—47; Quellen zur Frankfurter Geschichte II, 577—580 über die Befestigung zurZeit
der Belagerung von 1552.
 
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