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wurden, dient heute noch zur Ausfüllung der Wände an der Kaisertreppe
von 1741A)
*) Es sind dies nach einer ans ca. 1650 herrührenden Aufzeichnung (Extrakte
aus den Rathsprotokollen 1428—1637 Bd. XI, 231 des Stadtarchivs) folgende Bilder:
Wahlstubs G e m ä h 1 d e.
Historia von Belsazar — Hans Jacob Schöffer. (Nach Angabe des Herrn Konservators
Cornill p. 1632, jetzt an der Kaisertreppe.)
Historia vom Pipino — Abraham de la Rue, 1633. (1632, Kaisertreppe.)
Historia von Claudii Tochter Erstechung — Johann Eltzheimer 1632. (Kaisertreppe.)
Ein ander darneben — Hans Henrich Eberhard, 1632.
Historia von vier Königen, so am Wagen ziehen — Martin von Falckenberg. (Kaisertreppe.)
Ueber der Thür: Hans Jacob Eher.
Historia von der Königin Ester — Friderich N., 1636.
Historia von dem grosen Bild Danielis — Johann Schweitzer.
Historia vom Urthel Salomonis — Balthasar Böhm 1632. (Behem, 1631, Kaisertreppe.)
Historia von der Salbung Davidts zum König — Henrich von der Burck. (Borcht,
Kaisertreppe.)
Historia von dem König Jephtha — Hans Jörg Müller.
IJeber weitere Gemälde, mit denen man im XVIII. Jahrhundert den Römer
ausschmückte, vgl. Hüsgen, Artistisches Magazin S. 573.
Wir geben an dieser Stelle noch einige Mittheilungen über ältere, nicht mehr
vorhandene Bilder und Inschriften im Römer; Nr. I ist den Extrakten aus den Raths-
protokollen XI, 226ü, Nr. II, ebendaher XI, 232b entnommen und um 1650 aufgezeichnet,
während Nr. III etwa 1730 niedergeschrieben und in Bd. XXI der Oclisensteinschen
Sammlung des Stadtarchivs zu ßnden ist:
I. Wahrzeichen im Römer umb den Ring gegen dem Casten zu den
B a r f ü s s e r n.
Der guten Zän hab ich gar viel
Darumb ich diessen Ring entzwey heissen will.
War noch ein anderer Reim, aber auss Unvorsichtigkeit 1612 aussgelescht worden
durch den Weissbender.
In der Audientz zu sehen:
Atlas sustinens globum humeris inclinatis.
Qui gerit Imperium, scopulis sustollit Olympum
Succumbitque oneri, ni Deus addat opem.
Tres serpentes connexae evomentes aquas, quibus insidet columba candida.
Serpentum cunctis sit circumspectio curae,
Sancta columbarum simplicitasque beet.
Actaeon cornibus cervinis a tribus canibus laceratus obruitur.
Charites, sed quia junguntur aversae, non conveniunt huic loco.
II. Cantzley: ubi bey des Substituten Platz:
Marsyas cum utriculo insistens trunco, cui Mercurius brachium levum exeoriare
incipit, sub hoc pedes et levam trunco et ramo vinculis obvolutam habens:
Marsyas verwettet zu Verdruss-,
Er phtf bass dan Mercurius,
Darob geschunden ward zu Lohn,
Noch blieb er uff sein Wetten ston.
III. Am Getäfel in des älteren Herrn Bürgermeisters Audienz ist
geschrieben:
Wo eine verständige Obrigkeit ist, da gehet es ordentlich her. Wie der Regent
ist, so sind auch seine Amtleut. Wie der Rath ist, so sind auch seine Bürger. Ein
wurden, dient heute noch zur Ausfüllung der Wände an der Kaisertreppe
von 1741A)
*) Es sind dies nach einer ans ca. 1650 herrührenden Aufzeichnung (Extrakte
aus den Rathsprotokollen 1428—1637 Bd. XI, 231 des Stadtarchivs) folgende Bilder:
Wahlstubs G e m ä h 1 d e.
Historia von Belsazar — Hans Jacob Schöffer. (Nach Angabe des Herrn Konservators
Cornill p. 1632, jetzt an der Kaisertreppe.)
Historia vom Pipino — Abraham de la Rue, 1633. (1632, Kaisertreppe.)
Historia von Claudii Tochter Erstechung — Johann Eltzheimer 1632. (Kaisertreppe.)
Ein ander darneben — Hans Henrich Eberhard, 1632.
Historia von vier Königen, so am Wagen ziehen — Martin von Falckenberg. (Kaisertreppe.)
Ueber der Thür: Hans Jacob Eher.
Historia von der Königin Ester — Friderich N., 1636.
Historia von dem grosen Bild Danielis — Johann Schweitzer.
Historia vom Urthel Salomonis — Balthasar Böhm 1632. (Behem, 1631, Kaisertreppe.)
Historia von der Salbung Davidts zum König — Henrich von der Burck. (Borcht,
Kaisertreppe.)
Historia von dem König Jephtha — Hans Jörg Müller.
IJeber weitere Gemälde, mit denen man im XVIII. Jahrhundert den Römer
ausschmückte, vgl. Hüsgen, Artistisches Magazin S. 573.
Wir geben an dieser Stelle noch einige Mittheilungen über ältere, nicht mehr
vorhandene Bilder und Inschriften im Römer; Nr. I ist den Extrakten aus den Raths-
protokollen XI, 226ü, Nr. II, ebendaher XI, 232b entnommen und um 1650 aufgezeichnet,
während Nr. III etwa 1730 niedergeschrieben und in Bd. XXI der Oclisensteinschen
Sammlung des Stadtarchivs zu ßnden ist:
I. Wahrzeichen im Römer umb den Ring gegen dem Casten zu den
B a r f ü s s e r n.
Der guten Zän hab ich gar viel
Darumb ich diessen Ring entzwey heissen will.
War noch ein anderer Reim, aber auss Unvorsichtigkeit 1612 aussgelescht worden
durch den Weissbender.
In der Audientz zu sehen:
Atlas sustinens globum humeris inclinatis.
Qui gerit Imperium, scopulis sustollit Olympum
Succumbitque oneri, ni Deus addat opem.
Tres serpentes connexae evomentes aquas, quibus insidet columba candida.
Serpentum cunctis sit circumspectio curae,
Sancta columbarum simplicitasque beet.
Actaeon cornibus cervinis a tribus canibus laceratus obruitur.
Charites, sed quia junguntur aversae, non conveniunt huic loco.
II. Cantzley: ubi bey des Substituten Platz:
Marsyas cum utriculo insistens trunco, cui Mercurius brachium levum exeoriare
incipit, sub hoc pedes et levam trunco et ramo vinculis obvolutam habens:
Marsyas verwettet zu Verdruss-,
Er phtf bass dan Mercurius,
Darob geschunden ward zu Lohn,
Noch blieb er uff sein Wetten ston.
III. Am Getäfel in des älteren Herrn Bürgermeisters Audienz ist
geschrieben:
Wo eine verständige Obrigkeit ist, da gehet es ordentlich her. Wie der Regent
ist, so sind auch seine Amtleut. Wie der Rath ist, so sind auch seine Bürger. Ein