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* 256 :

bestehen a,us Basalt. In der Höhe der Erdgeschossdecke befindet sich an
der Römer-Gasse, nahe der Gebäudeecke, ein hervorragend schöner Frank-
furter Adler in halbkreisförmig geschlossener Nische, kräftig gearbeitet
und bemalt. Ueber demselben liegt ein gothisches Gesims, unter ihm steht
die Inschrift in grossen lateinischen Buchstaben „Benedictum * sit * nomen *
domini * nostri ' Jesu * Christi * Anno * salutis * M * D * XI * (Fig. 288).
Der gewölbte Raum enthält zwei oblonge Kreuzgewölbe ohne Schild-
bögen auf Wandsäulen mit rundem Kapitäl (Sima, darunter kleines
Plättchen, Rundstab, Plättchen) und Basis (Fasen,
darunter Hohlkehlen, Plättchen und Rundstab) in
Renaissanceformen. Gurtbogen und Rippen sind
auf jeder Seite durch einen Fasen mit darüber-
liegendem Karniess und Plättchen profiliert, die
beiden Schlusssteine enthalten Frankfurter Adler.
An den Kämpfern der beiden mittleren Wandsäulen
sind kleine Schildchen angebracht mit „Renovatum
Anno 1769." und „Renovatum Anno 1890." Auf
letzterem Schildchen waren früher die Namen der
Rechneiamts-Deputierten von 1769 zu lesen. An der
südlichen Wand sind Wandschränke mit einfachen
Fig. 289. Viole; Erdgeschoss- . . .
Fenster von innen. eisernen Ihüren. Die eiserne Emgangsthüre zum
Gewölbe ist mit waagerechten und lothrechten
Bändern armirt und enthält zwei prachtvolle Schlösser mit der Jahres-
zahl 1587. Die Fensterpfosten sind auf der Innenseite mit einfacher
Hohlkehle auf Wasserschlag profiliert. Auf dem Vorplatz ist noch eine
Holzthiire mit zierlichem Eisenbeschlag an der Wand nach dem Gewölbe
erhalten.
Die alte Rechneikasse hat eine einfache Stuckdecke mit glatter
Hohlkehle und dem Frankfurter Adler in der Mitte, dann eine aus Stuck
hergestellte Ofennische, beide aus dem Jahre 1769. Die hachbogig ge-
schlossenen Fenster dieses Raumes sind innen im Bogen und an den
Gewänden nach Fig. 289 mit einem Profil versehen, welches sich unten
nach spätgothischer Art überschneidet.
 
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