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SCHWARZENFELS.
Archivalische Quellen: Hausurkunden und Ugb B 91 Nr. 52b des Stadt-
archivs.
Litteratur: Battonns Oertliche Beschreibung IV, 831.

Uas Haus, welches die südwestliche Ecke des Römerkomplexes an
der Limpurger und Kerben-Gasse bildet, wird zuerst, allerdings ohne
Namen, in einer Hausurkunde vom 5. August 1336 erwähnt, durch welche
der Johanniter-Konvent dem Rule, Sohn des Heilmann Snahel zum Salz-
haus, eine Gülte verkauft „uf eime huse vorn an Irmengarde Flessener,
hindene an Laderam in der ringmure zu Frankinford"; Rule gehört zu
den Brüdern Snabel, in deren Besitze wir bis 1359 Nyde und Viole fanden.
1350 kommt das Haus unter der Bezeichnung „zu den alten Snabeln",
1356 zuerst mit dem Namen Schwarzenfels vor. 1371 Anden wir Konz
zum Arne im Besitze eines Drittels von diesem Hause; dessen Sohn
Bernhard WolAolt, der inzwischen auch die beiden anderen Drittel von
seinem Vetter Heilmann zum Guldenschaffe hinzuerworben hatte, ver-
kaufte das ganze Besitzthum 1392 an Werner Weiss von Limpurg, Dietwin
Bansie und Arnold Schurge zu Lichtenstein; 1393 und 1395 erkaufte
dieser endlich die beiden Drittel seiner Mitbesitzer. 1435 ist das Haus
Eigenthum von Arnolds Schwiegersohn, des städtischen Hauptmanns
Gerlach von Londorf, der damals siegreich mit dem Besitzer der Viole,
Jeckel Heller, über die Hälfte eines Kellers stritt, welcher unter dem Hause
zwischen der Viole und Schwarzenfels, also unter dem ehemaligen Hause
Nyde, lag.
Im Anfang des XVI. Jahrhunderts Anden wir das Haus im Besitze
der Familie von Holzhausen. 1542 verkaufte Justinian von Holzhausen
als Kurator seines Vetters Gilbrecht das Haus Schwarzenfels für 640
Gulden an den Rath. Mit diesem dritten Hauskaufe kam die Stadt in
den Besitz aller östlich an den Römer angrenzenden Häuser. Bald nach
der Erwerbung erfuhr auch dieses Haus einen Neubau oder Umbau,
welcher ihm das noch heute vorhandene Aussehen gab. Für die östlich von
Laderam-Silberberg trennende neue Brandmauer, welche beiden Häusern
gemeinschaftlich war, vergütete die Gesellschaft Alt-Limpurg die Hälfte
der Baukosten mit 135 Gulden.

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