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fertigt. Im August 1749 konnte der Damm unter
der Brücke weggeräumt werden. 1749, 1750 und
1758 fertigt der Steinmetzmeister Therbu fünf
Portale zu den Blockhäusern und anderen Anbauten,
z. B. dem Privet; leider hat sich nicht feststellen
lassen, welcher Künstler die beiden noch vorhan-
denen Reliefs über den Portalen auf der Westseite
geschallen hat; vielleicht sind sie nicht das Werk
eines Bildhauers, sondern nur eine Steinmetzen-
arbeit Therbus (Fig. 299). Der Gegenstand der Dar-
stellung des einen Reliefs, der Flussgott Main, be-
darf keiner Erklärung; schwieriger ist die Deutung
des zweiten, die beiden das Geschütz ladenden
Konstabler mit der Fratze am unteren Ende: es
ist für den Hinweis auf die artilleristische Be-
wehrung der Brücke oder als Hindeutung auf das
im dahinter liegenden Blockhaus verwahrte Material
zu humoristisch gehalten, mag aber eher so zu er-
klären sein, denn als Verspottung oder Karrikierung
der damaligen Bürger wehr, da man eine Verhöhnung
dieser gerade damals in hohem Ansehen stehenden
städtischen Einrichtung kaum an diesem öffentlichen
Bauwerk geduldet hätte.
Den Abschluss der grossen Brückenherstellung
bildet die Wiederaufrichtung des Kreuzes mit Hahn
und Kruzifix, welche im Dezember 1750 erfolgte.
Das Kreuz wurde damals seiner Form nach neu
angefertigt (vgl. Fig. 300) — der Schmied liess
sich leider aus den Rechnungen nicht feststellen —
das Kruzifix blieb das alte. Der Hahn wurde nach
einem Modell des Bildhauers Joachim Heinrich
Peper aus Hamburg von dem Silberarbeiter Valentin
Nell aus Kupfer gefertigt und zweimal vergoldet.
Nell erhielt für diese Arbeit ein Honorar von
200 Gulden. Die vom Schöffen F. M. v. Lersner
verfasste Inschrift, die man zugleich mit der älteren
von 1635 in den neuen Hahn legte, brauchen wir
hier nicht wiederzugeben. ^)
Die damit im grossen Ganzen abgeschlossene
Herstellung der Brücke war ein Werk, dem die
Bürgerschaft wie die technische Welt das grösste
Interesse entgegen gebracht hatten. Das Haupt-

*) Sie ist wie die

ältere Inschrift schon oft abgedruckt worden;

Geschichte von Frankfurt S. 445.

vgl. Kriegks
 
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