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zu verkaufen: man glaubte, nicht mehr als 45—46,000 Gulden daraus lösen
zu können! Der schon beschlossene Verkauf kam nicht zu Stande, an-
scheinend weil sich kein Käufer für den ganzen Platz ßnden wollte. Das
Wachtgebäude diente damals ausser zu militärischen Zwecken auch als
Gefängniss; die dafür bestimmten Räume, „Kähge" genannt, befanden
sich im Dachgeschoss.
Im Jahre 1819 machte sich das Bedürfniss geltend, die 32 Fuss in
die Strassenlinie vorspringende, 70 Schuh lange Wache sammt dem davor
gelegenen Brunnen im Interesse des öffentlichen Verkehrs zu beseitigen.
Fig. 329. Konstabler-Wache von Osten.
Nach mehrjährigen Verhandlungen wurde 1822 die Wache niedergelegt:
die Wachtstuben für Militär und Polizei wurden in das westliche Erd-
geschoss des Zeughauses neben den Treppenthurm verlegt, das östliche Erd-
geschoss wurde zu Kaufläden umgebaut, die Gefängnisse kamen in den
Oberstock. Beber diese und andere Veränderungen an dem Gebäude im
XIX. Jahrhundert vgl. weiter unten.
In der ganzen freistädtischen Zeit war die Konstabler-Wache — so
nannte man jetzt, da die beiden Zeughäuser nicht mehr ihrer ursprüng-
lichen Bestimmung dienten und obwohl das Wachtgebände beseitigt war,