III. Burg und Abtei. Beschreibung und Baugeschichte.
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das Älteste; sie weisen mit ihrer maßvollen feinen Weise in die Mitte des 18- Jahr-
hunderts. — Die Notwendigkeit, die mächtigen Unterzüge, die dein Bau von
1568 angehören, zu berücksichtigen, zwang zu der Dreiteilung der Flächen.
Zimmer 9 (über dem Obertor) ist leer, Zimmer 10, an D stoßend, hat einen auf
Löwenklauen ruhenden eisernen Ofen, dessen durchbrochene Tür Greifen auf
Ranken zeigt, also den klassizistischen Formen des Zimmers entsprechend. Ein
Ofenschirm aus der Biedermeierzeit mit Postkutsche, die an einem Dorfe mit
Gutshof vorüberfährt, in Tapetendruck, Der Thronsaal hat in der Empirezeit
eine neue Ausstattung erhalten, wohl auch deren eigenartigen Parkettfußboden.
Der klassizistischen Zeit gehören dann auch, wenn auch etwas später, die Zimmer
des neuen iknbaues (6 und 7) an.
Gemälde. Unter ihnen die Reihe der 12 evangelischen Äbtissinnen
von 1514—1803, die in verschiedenen Räumen hängen1). Im Speisesaal. An
der Südwand :
1. Ölbild (49x45), künstlerisch wertlos, doch fehlt es dem Gesicht nicht
ganz an Ausdruck. Aufschrift: Allltrt Abbatifcil, bfö Pifilcrlid)Cn | fri’l|C U)Cltlid)fU
Sticffts Oncöclburg | gdiorn giTfitt ?u Stoljbcrg unit Jflcrntgmiöe | Ijat gdcbct ins
finunö | Sicbenfiig 3nr tut 5tifft | llcgicrt 58 j 3nr unö imt 4. fltnrti Dicffcs 1574 Snrrs
iinifdint clff un jmölfnjjrn im mit | tage diriliiidjcit uor 1 fdjicimt. Rechts oben Wappen
von Stolberg-Wernigerode. Schwarzer goldeingelegter Rahmen.
2. Ölbild auf FIolz (70x55) der Elisabeth, Gräfin von Reinstein (1574—1584),
von befriedigender Wirkung; Gesicht sympathisch, Stoffe mangelhaft, Schwarz
und Weiß vorherrschend. Oben links Stiftswappen inmitten des Regensteinschen
Familienwappens. Rahmen schwarz mit Goldleisteneinlage.
3. Ölbild auf Holz (50x45), schlecht, wenn auch fleißig gemalt, der Äbtissin
Anna III. (1584—1601). Aufschrift: Don (bflttfS ©Itrtilfll ] Anita öif ailtlcr AbtilTiH
Dirfcs kriferlidjett frnicn | mclttidjcn ftiffto Oucti | Intburg (bebonte ©rtifiit in Üolbcrg.
Darüber Wappen, doch nicht das stolberg-wernigerödische (3 Helme mit Zier,
2 Federbüsche, roter Adler). In Farbe und Zeichnung unbefriedigend, als
Trachtenbild interessant. Schwarzer Rahmen.
4. Ähnlich wie 3 (50X45). Ölbild auf Leinwand der Maria von Sachsen-
Weimar (1601—1610). Zeichnung sorgfältig, Malerei grob, stumpfe Farben, viel
Schwarz. Aufschrift: Hon (bottcö iitflbctt IIÄRIÄ | licrfiogitt tu £ad|fcit, Abba tiffiit
Jll Hlicbünbltrg. Rahmen wie 2.
5. Ölbild (64x49) auf Leinen der Dorothea von Sachsen (1610 — 1617);
sorgfältig, aber ohne Farbenreiz, toter Gesichtsausdruck. Unterschrift: DORO-
THEA SAXONICA ELECTORIS SERENISSIMI MODO REGE<TIS GER-
MANA SOROR POSTULATTJR Aö 1610 ETC. DIE 19. JUNIJ IN | TRO-
DUCITUR ET CONFIRMATUR IN ABBATISSAM ET OBIIT Aö 16W
W NO VEMBRIS DRESDA. Rahmen wie 2.
]) Sie sind jetzt in der Deknnei aufgehängt.
3'
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das Älteste; sie weisen mit ihrer maßvollen feinen Weise in die Mitte des 18- Jahr-
hunderts. — Die Notwendigkeit, die mächtigen Unterzüge, die dein Bau von
1568 angehören, zu berücksichtigen, zwang zu der Dreiteilung der Flächen.
Zimmer 9 (über dem Obertor) ist leer, Zimmer 10, an D stoßend, hat einen auf
Löwenklauen ruhenden eisernen Ofen, dessen durchbrochene Tür Greifen auf
Ranken zeigt, also den klassizistischen Formen des Zimmers entsprechend. Ein
Ofenschirm aus der Biedermeierzeit mit Postkutsche, die an einem Dorfe mit
Gutshof vorüberfährt, in Tapetendruck, Der Thronsaal hat in der Empirezeit
eine neue Ausstattung erhalten, wohl auch deren eigenartigen Parkettfußboden.
Der klassizistischen Zeit gehören dann auch, wenn auch etwas später, die Zimmer
des neuen iknbaues (6 und 7) an.
Gemälde. Unter ihnen die Reihe der 12 evangelischen Äbtissinnen
von 1514—1803, die in verschiedenen Räumen hängen1). Im Speisesaal. An
der Südwand :
1. Ölbild (49x45), künstlerisch wertlos, doch fehlt es dem Gesicht nicht
ganz an Ausdruck. Aufschrift: Allltrt Abbatifcil, bfö Pifilcrlid)Cn | fri’l|C U)Cltlid)fU
Sticffts Oncöclburg | gdiorn giTfitt ?u Stoljbcrg unit Jflcrntgmiöe | Ijat gdcbct ins
finunö | Sicbenfiig 3nr tut 5tifft | llcgicrt 58 j 3nr unö imt 4. fltnrti Dicffcs 1574 Snrrs
iinifdint clff un jmölfnjjrn im mit | tage diriliiidjcit uor 1 fdjicimt. Rechts oben Wappen
von Stolberg-Wernigerode. Schwarzer goldeingelegter Rahmen.
2. Ölbild auf FIolz (70x55) der Elisabeth, Gräfin von Reinstein (1574—1584),
von befriedigender Wirkung; Gesicht sympathisch, Stoffe mangelhaft, Schwarz
und Weiß vorherrschend. Oben links Stiftswappen inmitten des Regensteinschen
Familienwappens. Rahmen schwarz mit Goldleisteneinlage.
3. Ölbild auf Holz (50x45), schlecht, wenn auch fleißig gemalt, der Äbtissin
Anna III. (1584—1601). Aufschrift: Don (bflttfS ©Itrtilfll ] Anita öif ailtlcr AbtilTiH
Dirfcs kriferlidjett frnicn | mclttidjcn ftiffto Oucti | Intburg (bebonte ©rtifiit in Üolbcrg.
Darüber Wappen, doch nicht das stolberg-wernigerödische (3 Helme mit Zier,
2 Federbüsche, roter Adler). In Farbe und Zeichnung unbefriedigend, als
Trachtenbild interessant. Schwarzer Rahmen.
4. Ähnlich wie 3 (50X45). Ölbild auf Leinwand der Maria von Sachsen-
Weimar (1601—1610). Zeichnung sorgfältig, Malerei grob, stumpfe Farben, viel
Schwarz. Aufschrift: Hon (bottcö iitflbctt IIÄRIÄ | licrfiogitt tu £ad|fcit, Abba tiffiit
Jll Hlicbünbltrg. Rahmen wie 2.
5. Ölbild (64x49) auf Leinen der Dorothea von Sachsen (1610 — 1617);
sorgfältig, aber ohne Farbenreiz, toter Gesichtsausdruck. Unterschrift: DORO-
THEA SAXONICA ELECTORIS SERENISSIMI MODO REGE<TIS GER-
MANA SOROR POSTULATTJR Aö 1610 ETC. DIE 19. JUNIJ IN | TRO-
DUCITUR ET CONFIRMATUR IN ABBATISSAM ET OBIIT Aö 16W
W NO VEMBRIS DRESDA. Rahmen wie 2.
]) Sie sind jetzt in der Deknnei aufgehängt.
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