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Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 33,1): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Stadt Quedlinburg — Halle, 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.41156#0119
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Kreis Stadt Quedlinburg.

Ein schmiedeeisernes Gitter, dessen senkrechte Stäbe in je zwei Ranken
(Rot mit Gold abgesetzt) auslanfen, schützt das Ganze; eine schöne Arbeit
11. Grabstein der Äbtissin Elisabeth von Reinstein (1,67x0,88).
Die Eigur in reicher Kleidung, Gesicht mit geschlossenen Augen, Mund und Kinn
von guter Wirkung, Nase aber verstümmelt; Gesicht von Kopftuch und Hals-
krause eingefaßt. Die erhabene Inschrift umzieht die Seiten des Steines (also
nicht in der Ebene der Figur), ist aber nur auf Ost- und Westseite zu sehen.
Westseite: ANNO 1584 - DEN 25 . Q IVLY - IST DIE HOCHWIRDIGE ERLEICHTE
FVRSTIN VND FRAW • FRAW ELISABETH DES KEISERFREEN WELTLIC|
Ostseite: VND BLANCKENBVRGK SELIGLICH IN GOT ENTSCHLAFFEN IHRES
ALTER jS IM 42 IHRES REGIMENTS IM 10 IAHRE GOTWOLLE IHR EIN
FRELI | - - E AVFERSTEHVNG | VERLEIHEN. Der auf schön profilierter Basis
ruhende Sockel hat die Inschrift: IOHANN AM 3- ALSO HAT GODT DIE WELT
GELIEBT etc.
12. Grabstein (grüngrauer Marmor mit Gipsintarsia, 2,21x1,03) der Äb-
tissin Dorothea Sophia von Sachsen. Die Fläche ist nur von einem
Oval und am Rande hinlaufenden Streifen ausgefüllt. Im Oval die Inschrift:
hierunter | rul)ft in (butt D3(S D)jlÄI?D£ | lniirDiaf, Ditrdilaud)tl0e 3jöd) j
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lidirn i Stifts €uci>|Iinlnin}li i Abtifmi
Hüll l|ill) id|, Utas id) IjatlCtt foü Sie wurde unten vor der früheren Kanzel
3d| fclj in (6dtt und mir ifi Il)ül)l begraben „gegen die Mitte der Kirche hin“,
ANNO CHRISTI also zwischen den Treppen.
MDCXLV (Ihr Ehrenmal oben Nr. 3.)
Ost wand. Grabplatte der Äbtissin Maria von Sachsen-Weimar
(früher ztvischen den Treppen), 2,04X1,03, kostbare aus Kupfer getriebene und
stark vergoldete Arbeit (Tafel 6 Nr. II). Die Platte besteht aus dem Mittelteil
und einem aus breiterer und schmalerer Leiste bestehenden Rahmen. Jener
wird von drei gewölbten Schilden ausgefüllt, das obere kleinste liegt quer und
hat die Inschrift: DAS BLUT JESU CHRISTI GOT TE 3 SOHN MACHET UNS
EREi VON ALLEN UNSEREN SUN DEN I IOH. IV. 8. Darunter das prächtig
in den Einzelheiten ausgeführte kursächsische Wappen auch von besonders gefälligen
Umrißlinien. Das eiförmige Hauptschild hat als Krönung des Rahmens den Tod
symbolisierende treffliche' Puttenfigur mit Sanduhr in der Linken, das Köpfchen
auf einen Totenschädel gelehnt. Inschrift: DIE WEILAND | HOCHWÜRDIEGE |
DURCHLAUCHTIEGE UND HOCHGEBORNE FÜRSTIN IJD | FRAU FRAW
MARIA GEBOHRNE | HERTZOGIN ZU SACHSEN LAND j GRÄVIN IN DÜ-
RINGEN MARC GRÄVIN ZU MEISSEN DES KEY. FREY | EN WELT-
LICHEN STIFFS QUED LINBURG ÄBTISSIN IST IN DIESE | WELT GE-
BÜHREN WORDEN AM I 2 MART. ANO 1572 UND ZU | HALLA IN

0 Bei Voigt III, 293, Fritsch II. 16, und Steinhoff HZS. 25, 163, fälschlich 20. July.
 
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