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5. Coenraet Schilperoort, Flusstal mit einer Stadt, Leiden, Universiteitsbibliothek
i (Fot. Univ. Bibl. Leiden)

stammen.4 Die dritte, von Wegner veroffentlichte Zeichnung befindet sich im Ferdinandeum
in Innsbruck mit der Aufschrift Conraet Schilproort fecit in Geneveroy (Abb. 4).5 Auf Grund
dessen schreibt Boon die Zeichnung in Amsterdam auch Schilperoort zu.

Im Zusammenhang damit entsteht eine ganze Reihe von Problemen auf. Tatsachlich war
Conraet Schilperoort ein von etwa 1575 bis 1635 lebender, in Leiden tatiger Landsehafter,
der ais der erste Lehrmeister des Jan van Goyen gilt. Seine Zeichnung in Innsbruck weist zweifel-
los auf Beziehungen zu dem Kreis um Coninxloo hin. Wie sind diese wohl erfolgt? War erin
jungen Jahren vielleicht in Frankenthal ? Ist der Namenszug auf der Zeichnung seine Signatur
oder stammt er vielleicht von fremder Hand ? Wegner publizierte noch zwei weitere Zeichnungen
des Meisters, von denen eine ein wenig an den Landschaftsstil des Salomon de Bray erinnert
(Abb. 5), die andere den Einfluss eines realistischen Landschaftsmalers vom Anfang des 17.
Jahrhundert verrat." Auf diesem Blatt ist ein Namenszug, der orthographisch nicht mit dem
des Innsbrucker Blattes identisch ist. Es ist also nicht ganz sicher dass die Zeichnung in Inns-
bruck von Schilperoort stammt. Im Stil sind alle drei Blatter verschieden und zeugen nicht
von grossem Kiinnen. Die Budapester Zeichnungen wiederum und das ihnen nahestehende
Amsterdamer Blatt sind reife Schopfungen einer individuellen Kiinstlerpersonlichkeit. Deshalb
neige ich eher dazu, die Budapester Folgę fur das Werk eines uns noch unbekannten Franken-
thaler Meisters zu halten.

4. Amsterdam, Rijksprentenkabinct, Inv. Nr 1966. Auch hier dankc ich der Direktion des Rijksprentenkabinet fiir die
Zusendung der Fotos.

5. "Wegner, op. cit., 221, 222, Abb. 32—33. Auch hiermit dankc ich Dr W. Wegner fiir die Zusendung der Fotos.

6. Wegner, op. cii., 222, Abb. 34—35.

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