Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bulletin du Musée National de Varsovie: [inkl. Index 1975-1997] — 38.1997

DOI Artikel:
Lasek, Andrzej; Pilecka-Pietrusińska, Elżbieta: "Bildnis eines jungen Mannes mit Hut" aus der Rembrandt-Werkstatt im Lichte physikalisch-chemischer Untersuchungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.18946#0045
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Andrzej Lasek,
Elzbieta Pilecka-Pietrusinska

„Bildnis eines jungen Mannes mit Hut"
aus der Rembrandt-Werkstatt
im Lichte physikalisch
-chemischer Untersuchungen

1. Einführung

Unter den Rembrandt zugeschriebenen Gemälden, die sich in der Galerie
Holländische Malerei des Nationalmuseums Warschau in ständiger Ausstellung
befinden, zeichnet sich das Bildnis eines jungen Mannes mit Hut, signiert Rembrandt
if: 1634, Öl auf Eichenholz, 71,2 x 53 cm, oval, Inv.-Nr. M. Ob. 2189, aus.

In Zusammenhang mit der fortdauernden Diskussion der Fachleute um die
Autorschaft Rembrandts an diesem Porträt sind in der Restaurierwerkstatt der
mittelalterlichen Kunst des Nationalmuseums Warschau mehrere Male spezielle
Untersuchungen sowohl des Bildträgers als auch der Malschichten durchgeführt
worden. Einen komplexen Charakter hatten die Untersuchungen jedoch nicht.

Ergänzt und komplex ausgewertet wurden die Untersuchungen im Jahre
1992 in Zusammenhang mit den von Andrzej Lasek und Elzbieta Pilecka-
Pietrusinska in Angriff genommenen konservatorischen Arbeiten, die mit der
Vorbereitung des Porträts für eine Ausstellung von Werken Rembrandts und
seiner Werkstatt verbunden waren.

Es wurden chemische Untersuchungen zu den in den technologischen
Schichten verwendeten Pigmenten und Bindemitteln durchgeführt, ebenso
eine Untersuchung mittels Ultraviolettstrahlen, ferner Röntgenaufnahmen
und Infrarotaufnahmen auf speziell auf diese Strahlung sensibilisierten
photographischen Filmen sowie eine dendrochronologische Untersuchung
des Bildträgers.

Die Konservierung umfaßte Eingriffe, die für die Ermittlung der vom
Autor des Gemäldes angewandten Technologie und Technik wie auch die
Feststellung des faktischen Erhaltungszustands der originalen Bildpartien
notwendig waren, sowie Sicherungsmaßnahmen, die u.a. auf dem Auswechseln
der krepierten nachträglichen Firnisse und auf der Ausführung lokaler
Retuschen beruhten. An drei charakteristischen Stellen wurden die unteren
Schichten freigelegt und einer genauen Analyse unter dem Mikroskop
unterzogen; es wurden 14 Mikroproben der Farbschichten entnommen.

43
 
Annotationen