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Romanische Epoche.

Alle diese Werke halten sich auf dem Niveau der Arbeiten
von Steinmetzen, welche die Ornamente an den Kirchen-
bauten auszuführen gewohnt sind. Sie behandeln daher ihre
Reliefs in der Komposition und in der Wiedergabe der mensch-
lichen Gestalt genau wie ihre Ornamente: die Figuren sind ganz
in der Fläche gehalten und möglichst zur Ausfüllung des Raumes

benutzt, so dafs der
Grund ringsum ausge-
hoben ist und die Ge-
stalten in der Regel mit
den Füfsen den unteren,
mit den Köpfen den obe-
ren Rand berühren. In
den Verhältnissen, in Be-
wegung und Ausdruck
der Figuren noch völlig
kindlich und in der Aus-
führung mehr oder weni-
ger roh, legten diese Ar-
beiten doch durch die

Selbständigkeit und
Naivetät der Empfindung
und durch den Ernst des
Strebens den Grund zu
einer wirklich künstle-
rischen Entwickelung der
Plastik.

Wie weit damals diese
einheimische Skulptur
noch hinter der byzanti-
nischen zurückstand, be-
weisen am deutlichsten
eine Anzahl Arbeiten, die
gleichzeitig in Toskana

unter byzantinischem
Einflufs ausgeführt wur-
den; namentlich in Pisa,
das durch seinen blühen-
den Handel auf dem
Mittelmeere zu dem halb
byzantinischen Süden
Italiens und zu Byzanz
selbst in nahe Beziehung
gebracht war. Schon die
Bronzethür am Dom zu
21D. Bemalte Madonnenstatue Pisa, wahrscheinlich die

des Presbyter Martin. Arbeit des Pisaners Bo-
 
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