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https://doi.org/10.11588/diglit.4110#0012
XII
SS ) " © 0 SS
G E SCHIC H T E
DER
MANESSISCHEN HANDSCHRIFT.
ir glauben, dass die Neugier lieh zuerst um den wenig bekannten
Nahmen, Ruedger Mancfs, bekymmern werde, den wir fyr den
Sammler dieser grossen Anzahl von Minnesingern geben. Er
ist der Ritter MANESS, der seit de n Jahre 12§o bis in das vier-
zehnte Jahrhundert hinein in unserer Vaterstadr des Käthes, von der dritten oder
Herbst - Classe, gevvesen ist. Sein Gedsechtniss wird von etlichen nicht vermo-
derten alten Urkunden noch belebet. Im Jahre 1304 kaufte er das Schloss
Maneck an dem Fusse des Uetlibergs, <vdn Walthern von'Eschilbach, Freiherrn,
und nennte sich daher mit' seinen Nachkommen Maneffe von Maneck, zum Unter-
schied der" Manessen im Hard. Er kaufte ferner die Vogtey Winingen von Jacob
Schwenden im Jahr 1325. Seine Gemahlin, EUJabetb Wolsscipfih, gebahr ihm zvveen
Scehne und drey 1 oechter 5 die wir in einem Instrumente von 1305 genennt fin-
den. Der aeltere.Sohn, der des Vaters Taufnahnien fyhrte, war Canonicus am
Stift zum grossen Münster in Zürich j wir lesen seinen Nahmen unter der Zahl
der Chorherren von 1296 bß 1328 verschiedene mal , und er keemmt schon in
besagtem Jahre mit dem Charakter des Scbolassici vor, welches Wort einen ange-
sehenen Schullehrer bedeutete. Zuvor bekleidete er die geringere Bedienung des
Kußers. Einige wollen vvisfen , er sey zuerst verheurathet gevvesen, und meinen
die Nahmen seiner Frau^sund eines Sohnes von ihr zu willen. Ulrich hiess sein
jyngerer Bruder, er war ein Ritter und des Rathes von der zweiten oder Som-
mer -Clasfe. Diesen halten wir fyr den Vater des grosfen Ruedger Maneß, der Ru-
Ms Bruncn, dem ersten Bürgerineister, den Grund zu dem populären Regimente
legen half, und im Jahr 1360 diese Wyrde selbst erhielt. Und wer von den Un-
sern vveiss nicht, wie klug und dapfer. er sich in dem Defile bey Tettwyl
durch-
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G E SCHIC H T E
DER
MANESSISCHEN HANDSCHRIFT.
ir glauben, dass die Neugier lieh zuerst um den wenig bekannten
Nahmen, Ruedger Mancfs, bekymmern werde, den wir fyr den
Sammler dieser grossen Anzahl von Minnesingern geben. Er
ist der Ritter MANESS, der seit de n Jahre 12§o bis in das vier-
zehnte Jahrhundert hinein in unserer Vaterstadr des Käthes, von der dritten oder
Herbst - Classe, gevvesen ist. Sein Gedsechtniss wird von etlichen nicht vermo-
derten alten Urkunden noch belebet. Im Jahre 1304 kaufte er das Schloss
Maneck an dem Fusse des Uetlibergs, <vdn Walthern von'Eschilbach, Freiherrn,
und nennte sich daher mit' seinen Nachkommen Maneffe von Maneck, zum Unter-
schied der" Manessen im Hard. Er kaufte ferner die Vogtey Winingen von Jacob
Schwenden im Jahr 1325. Seine Gemahlin, EUJabetb Wolsscipfih, gebahr ihm zvveen
Scehne und drey 1 oechter 5 die wir in einem Instrumente von 1305 genennt fin-
den. Der aeltere.Sohn, der des Vaters Taufnahnien fyhrte, war Canonicus am
Stift zum grossen Münster in Zürich j wir lesen seinen Nahmen unter der Zahl
der Chorherren von 1296 bß 1328 verschiedene mal , und er keemmt schon in
besagtem Jahre mit dem Charakter des Scbolassici vor, welches Wort einen ange-
sehenen Schullehrer bedeutete. Zuvor bekleidete er die geringere Bedienung des
Kußers. Einige wollen vvisfen , er sey zuerst verheurathet gevvesen, und meinen
die Nahmen seiner Frau^sund eines Sohnes von ihr zu willen. Ulrich hiess sein
jyngerer Bruder, er war ein Ritter und des Rathes von der zweiten oder Som-
mer -Clasfe. Diesen halten wir fyr den Vater des grosfen Ruedger Maneß, der Ru-
Ms Bruncn, dem ersten Bürgerineister, den Grund zu dem populären Regimente
legen half, und im Jahr 1360 diese Wyrde selbst erhielt. Und wer von den Un-
sern vveiss nicht, wie klug und dapfer. er sich in dem Defile bey Tettwyl
durch-