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Bodmer, Johann Jacob [Hrsg.]; Manesse, Rüdiger [Hrsg.]
Sammlung von Minnesingern aus dem schwaebischen Zeitpuncte: CXL Dichter Enthaltend (Band 1) — Zürich, 1758

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https://doi.org/10.11588/diglit.4110#0122

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HER WALTHER von der VOGELWEIDE.

Svya kristentuom ze siech hus lit
Da tuot man im niht vvol
In dürstet sere Nach der lere
Als er von Rome was gewon
Der im da schancte Und in da traniäc
ills e da vvurd er varnde yon
Svvas im da leides ie gevvar
Das kam von Symonie gar
Und ist er da so fründe bar
Das er engetar niht [in schaden geruegen
Kristentuom und kristenheit
Der disü zwei zesamne sneit
Gelich lanc gelich breit Lieb und leit
Der vvolte ouch das wir truegen
In kriste kristenliches leben
Sit er uns hat uf ein e gegeben
So suln wir uns niht seheiden -
Swelh kristen kristentuomes psiiget
An Worten und an werken niht,
Der ist vvol halb ein heiden.
Das ist unser meiste not
Das eine ist an das ander tot
, Nu stüre uns Got an beiden
Und gebe uns rat Sit er uns hat
Sin hant getat Geheißen offenbare
z Nu senfte uns frowe smen zorn
Barmherzig muoter userkorn.
Du frier rose sunder dorn du sunne varwe clare
Dich lobet der hohen enget schar
Doch brahten si din lob nie dar
' Das es volendet wurde gar
Das es ie wurde gesungen Tn stimmen oderus Zungen
Us allen ordenungen Ze-himmel und uf der erde
Ich mane dich Gotes werde
"Wir bitten umb unser schulde dich
Das du uns sist genedikheh So das din bette erklinge
Vor der barmunge urspringe
So han wir den gedinge Diu schulde werde ringe
Da mit wir sere sin beladen
Hilf uns das wir si abe gebaden
Mit stete vvernder rüwe
Umbe unser missetat Die nieman ane Got
/ Und ane dich ze gebenne hat
* i-
Ich sas uf einem steine
Do dahte ich bein mit beine
Dar uf salle ich min ellenbogen
Ich hete in mine hant gesmogen
Das kinne und ein min wange
Do dahte ich mir vil ange
Wie man zer werke solte leben
Deheinen rat künde ick mir gegebeß
Wie man driu ding erwürbe
per deheines niht verdürbe

Diu zwei sint erc und varnde guot
Der ietvveders dem andern schade tuot
Das dritte ist Gotes hulde Der zweier ubergulde
Die vvolde ich gerne in einem schrin
Ja leider des mac niht gesin
Das guot und weltlich ere Und Gotes hulde mere
In einen schrin mugen komen
Stige und wege sint in genomen
Untriüwe ist in der sässe Gewalt ist ufderstrasse
Vride und reht sint beidiu vvunt
Diu driu habent geleites niht
Diu zwei yverdent e gesunt
Ich sach mit minen ougen
Man und wlb tougen Da ich gehorte und gesach
Svvas ieman tet svvas ieman sprach
Ze Rome horte ich liegen Und zvvene kiunige kriegen
Da von huob sich der meiste strit
Der e wart oder sit do sich begunden zweien
Pfaffen und leien Da was ein not vor aller not
Lib und seie lag da tot Die pfaffen stritten sere
Doh wart der leien mere Diu svvert legten si da nider
Si grifen an die stole wider Si bienen die si wolten
Und niht den si solten do (torte man die Gotes hus
Do horte ich verre in einer klus
Vil michel ungebere do vveinde ein klosenere
Er klagte Gote siniu leit
0 weder babst ist ze iung hils herre diner kristenheit
Ich horte diu vvasser dieslen
Und sach die vische ssiesien
Ich sach was ir* der werlte was
Walt velt loub ror und gras
Svvas ssiusset oderfliuget Oder bein »er erde büget
Das sach ich und sage iu das
Deheines lebet ane has oas yvilt und das gewürme
Die stritten starke stürme nlso cuon diu vogel under in
Wan das si habent einen sin Si weren anders ze nihte
Si schaffent guot gerihte Si setzent kiunige und reht
Und schaffent herren und kneht
So we dir tiutschiu zunge Wie stat din ordenunge
Das nu die mugge ir kiunig hat
Und das din ere allb zergat
Bekera dich bekere Die cirkel sint ze here
Die armen kiunige dringent dich ( sick
Philippe setze den weisen uf und heis si tretten hinde'r
Mehtiger Got du bist so lang und bist so breit
Gedehten wir darnach das wir unser erebeit (keit
Niht verlurn dir sint beide ungemessen mäht und evvi-
Ich weis bi mir wol das ein ander ouch darumbe trahtest
S« ist es als es ie was unsern {innen unbercit
Du
 
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