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Bötticher, Carl
Bericht über die Untersuchungen auf der Akropolis von Athen im Frühjahr 1862 — Berlin, 1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.670#0183
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174

stoen durch Schranken oder Gitter, ist hier noch keine Spar
auf dem Stylobate. Hat also Ross (Hellenica, I B. 1 H. S. 15)
gesagt „die Spuren der Säulen und der Gitter zwischen ihnen
sind auf dem Fufsboden noch deutlich erhalten", so ist das
schon (Text m. Abhandl. um Note 7 und Philolog. a. a. O.)
früher zurückgewiesen und kann jetzt auf das Bestimmteste
wiederum vereint werden. Die erste Schrankenspur auf dem
Stylobate, die aber bisher nicht bemerkt worden ist, beginnt viel
weiter unten erst mit dem siebenten Intercolumnium und zeigt
auf hölzerne Schranken (dgvcpdxzoi, plutei ex intestino opere
facta) hin, wie gleich erwähnt sein wird.

Hinsichtlich der nun folgenden Schrankenabtheilung, vor
der Stätte der Proedrie, hat sich ebenfalls meine frühere An-
nahme (Philolog. XVni. 3. S.413) vollauf bestätigt. Von „trace
outer step and railing round statueü wie Penrose irrthümlich ver-
zeichnet, ist keine Rede, mir quer vor neben dieser Stätte allein
bestand eine Schranke; die übrigen Marken die er für Gitter-
spuren angesehen hat, sind dies mit nichten, sondern gehören
vielmehr zur Gründung des Baues der Proedrie über die in
meinen Abhandlungen bereits ausführlich gesprochen ist; es
wird dies auch anderwärts da belegt werden wo ich die ge-
naue Verzeichnung aller Reste und Spuren dieser merkwürdi-
gen und für das Innere entscheidenden Stätte geben kann.
Wäre Penrose mit der antiken Marmorarbeit genauer vertraut
gewesen, würde er, angesichts dessen dafs die Hälfte der Reste
einer spätem christlichen Gründung auf derselben Stelle zuge-
hört, eine solche Meinung gar nicht ausgesprochen haben; doch
ist keiner dieser wichtigen Reste weder von ihm noch von
Andern der Aufmerksamkeit gewürdigt und vermessen wor-
den. Dasselbe wird auch allen Andern entgegnet welche der-
selben Meinung gewesen sind als Penrose.

Was aber bis dahin noch nicht wahrgenommen ist, theilt
Fig. 38 mit. Es betrifft dies die Fortsetzung der Querschranke
auf dem Stylobate der Seitenstoa links, wie ihre Verbindung
mit den übrigen Säulen. Penrose wie Knowles haben nur die
Spur des festen Schrankentheiles 2' 9£" auf dem tiefer lie-
genden Boden mitgetheilt; nach der Reinigung des sehr be-
schmutzten ganzen Stylobates kam die Fortsetzung des Theiles
auf dem Stylobate zum Vorschein wie ihn die Bildtafel giebt.
 
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