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Bötticher, Carl
Bericht über die Untersuchungen auf der Akropolis von Athen im Frühjahr 1862 — Berlin, 1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.670#0190
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181

Thüren die Richtigkeit oder Unrichtigkeit meiner Anlage ab-
hängen. Nun die Thüren gefunden sind, ist mithin auch für
die Richtigkeit meiner Treppenanlage ein enscheidendes Zeug-
nifs an den Tag gekommen.

Da alle drei Theile welche jeden der Treppenräume ein-
schliefsen, die Parastas sammt der Wand des Opisthodomos
wie die südliche und nördliche Wand des Hekatompedos, jetzt
verschwunden sind, ist natürlich keine Spur des Treppenein-
baues an den Seiten mehr zu erkennen, zumal dieselben aus
Holz bestanden. Auch der Marmorboden auf der Stelle der
südlichen Treppe ist verschwunden, dagegen sind in dem
Boden auf der Stelle der nördlichen Treppe mehre Spuren
erhalten die ich für die Ueberreste der Treppengründung zu
halten geneigt bin und anderwärts mittheilen werde.

So viel kann von meinen technischen Beobachtungen am
Parthenon hier nur Raum finden; ich schliefse dieselben und
verweise für das Weitere auf die gröfsere Arbeit über dieses
Gebäude.

V.

Tlieseioi).

So mancherlei belehrende Aufschlüsse die Beobachtung
des Theseion auch geboten hat, beschränke ich mich doch auf
Mittheilung derjenigen welche des Vergleiches wegen mit ganz
übereinstimmenden Thatsachen am Parthenon von Interesse
sein können; deshalb mögen diese auch zunächst hier sich
anschliefsen.

Ueber Namen und Bestimmung des tempeiförmigen Mo-
numentes hat sich L. Ross in einer sehr unterrichtenden Ab-
handlung (To ©ijaelop xrX. 1838, später vermehrt Das Theseion
u. s. w. 1852) ausgesprochen. Er will in demselben keinen
Heroentempel des Theseus, sondern einen Göttertempel des Ares
sehen und erschöpft scheinbar alles was man archäologisch
gegen ein Theseion und für den Arestempel beibringen kann;
doch schwankt das Ende (S. 58) wieder mit dem Zugeständ-
nifs dafs auch vielleicht „dem Apollon-Patroos der herrenlose
 
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