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»ng der Malerei in dem rienentdeckten Königsgrab versetzt, die
si eben le Tafel. — Nimmt man die Mühsamkeit der mit dem
Pinsel ausgemalten Einzelheiten auf jedem dieser grofsen Blätter,
so wird man den Preis immer sehr mäfsig finden. Nur Ton dem
alabasternen Sarkophag, der wohl jetzt schon in England ange-
kommen sein mnfs, ist weder Bild noch weitere Nachricht gegeben,
vermuthlich, weil dieses auf Kosten des Königs erworbene Pracht-
stück dem britischen Museum zugehört und diesem nicht vorge-
griffen werden konnte. Doch auch so ist dieser Atlas als eine
Fortsetzung des Pariser Hauptwerks, der Description d'Egvple,
auzusehen. Den Bibliotheken und öffentlichen Sammlungen, die
jenes Pariser Werk besitzen, darf nun auch Belzoni nicht fehlen.
Bieser Reisende, von unglaublicher Ausdauer und unerschöpflichen
Hilfsquellen in sich selbst, quartirte sich zu wiederholten Malen
1817 und 1818 in die Nachbarschaft des gefundenen Grabpalastes
zu mehreren Monaten ein, und während sein Reisegefährte Ricci
alle Figuren, Hieroglyphen, Verzierungen} viele tausend an der
Zahl, auf's Genaueste zeichnete und mit Farben angab, nahm
Belzoni von Allem Wachsabdrücke, wozu das Wachs aus der
ganzen Umgegend aufgekauft wurde. ,, Die Zeichnungen," so
berichtet er selbst (S. 240.) „ geben jeder Figur ihre bestimmte
Stelle, so dafs, wenn ein Gebäude, ganz diesem ähnlich, errich-
tet würde, die Fignren in derselben Aufeinanderfolge auf densel-
ben Wandpfeilern und Galerieen ganz in der Gröfse des Ori-
ginals wieder hergestellt werden könnten, und so in Europa
der ganze Grabpalast, in Allem dem ägyptischen Urbane ähn-
lich, hergestellt werden könnte, und ich hoffe, es, wo möglich,
auszuführen." — Privat-Nachrichten aus England versichern,
dafs König Georg IV. selbst gar nicht abgeneigt sei, in ruhige-
ren Tagen diefs im gröfsten Mafsstabe auszuführen und den Ala-
hastor-Sarkophag mit seinen vielen hundert Hieroglyphen dort
gerade so aufzustellen, wie ihn Belzoni ia der Mitte der gröfsten
gewölbten Halle im Innersten aufgestellt fand. Fürwahr, diefs
wäre ein königliches Unternehmen, bei welchem man alle chine-
sischen Herrlichkeiten in Brightou leicht vergessen würde und
durch welches es besonnenen und Jahre lang vorbereiteten For-
schern zuerst möglich sein würde, für das unsäglich gegliederte
"nd verzweigte Ganze die Hanptidee, in welcher die Priesterweis-
l'eit dieses verwirrende Gewimmel doch gewifs meisterhaft zusam-
nengedacht halte, wieder aufzufinden.
»ng der Malerei in dem rienentdeckten Königsgrab versetzt, die
si eben le Tafel. — Nimmt man die Mühsamkeit der mit dem
Pinsel ausgemalten Einzelheiten auf jedem dieser grofsen Blätter,
so wird man den Preis immer sehr mäfsig finden. Nur Ton dem
alabasternen Sarkophag, der wohl jetzt schon in England ange-
kommen sein mnfs, ist weder Bild noch weitere Nachricht gegeben,
vermuthlich, weil dieses auf Kosten des Königs erworbene Pracht-
stück dem britischen Museum zugehört und diesem nicht vorge-
griffen werden konnte. Doch auch so ist dieser Atlas als eine
Fortsetzung des Pariser Hauptwerks, der Description d'Egvple,
auzusehen. Den Bibliotheken und öffentlichen Sammlungen, die
jenes Pariser Werk besitzen, darf nun auch Belzoni nicht fehlen.
Bieser Reisende, von unglaublicher Ausdauer und unerschöpflichen
Hilfsquellen in sich selbst, quartirte sich zu wiederholten Malen
1817 und 1818 in die Nachbarschaft des gefundenen Grabpalastes
zu mehreren Monaten ein, und während sein Reisegefährte Ricci
alle Figuren, Hieroglyphen, Verzierungen} viele tausend an der
Zahl, auf's Genaueste zeichnete und mit Farben angab, nahm
Belzoni von Allem Wachsabdrücke, wozu das Wachs aus der
ganzen Umgegend aufgekauft wurde. ,, Die Zeichnungen," so
berichtet er selbst (S. 240.) „ geben jeder Figur ihre bestimmte
Stelle, so dafs, wenn ein Gebäude, ganz diesem ähnlich, errich-
tet würde, die Fignren in derselben Aufeinanderfolge auf densel-
ben Wandpfeilern und Galerieen ganz in der Gröfse des Ori-
ginals wieder hergestellt werden könnten, und so in Europa
der ganze Grabpalast, in Allem dem ägyptischen Urbane ähn-
lich, hergestellt werden könnte, und ich hoffe, es, wo möglich,
auszuführen." — Privat-Nachrichten aus England versichern,
dafs König Georg IV. selbst gar nicht abgeneigt sei, in ruhige-
ren Tagen diefs im gröfsten Mafsstabe auszuführen und den Ala-
hastor-Sarkophag mit seinen vielen hundert Hieroglyphen dort
gerade so aufzustellen, wie ihn Belzoni ia der Mitte der gröfsten
gewölbten Halle im Innersten aufgestellt fand. Fürwahr, diefs
wäre ein königliches Unternehmen, bei welchem man alle chine-
sischen Herrlichkeiten in Brightou leicht vergessen würde und
durch welches es besonnenen und Jahre lang vorbereiteten For-
schern zuerst möglich sein würde, für das unsäglich gegliederte
"nd verzweigte Ganze die Hanptidee, in welcher die Priesterweis-
l'eit dieses verwirrende Gewimmel doch gewifs meisterhaft zusam-
nengedacht halte, wieder aufzufinden.