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Bohn, Richard [Hrsg.]; Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts / Ergänzungs-Heft: Altertümer von Aegae (Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts,Ergänzungsheft 2) — Berlin, Band 2.1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.676#0070
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Bohn-Schuchhardt, Altertümer von Ägä.

51

Der Wortlaut der durch die Blöcke a bis d vertretenen lateinischen Inschrift
läfst sich fast ganz wiederherstellen mit Hilfe eines von Fontrier in Hadjiler, zwei Stunden
östlich von Magnesia a. S. gefundenen Steines, der zuerst im MouasTov y.oci ßtßX. 1886
S. 23, darnach im Bull, de corr. hellen. 1887 S. 89 veröffentlicht worden ist, und den
auch ich dann im Sommer 1887 gesehen habe. Es ist eine 1,00 hohe, 0,84 breite,
0,135 dicke, an beiden Seiten von einem profilierten Rande eingefafste Platte mit 0,05
grofsen Buchstaben. Der obere Teil mit dem Anfang der Inschrift ist weggebrochen,
die Ausdehnung der stellenweise sehr verwischten Zeilen jedoch durch die Erhaltung
des Seitenrahmens sicher gegeben, und ebenso der Schlufs unverletzt. Nach meiner
Abschrift ist folgendes zu lesen:

[Ttßeptos KaToap]
ftsou 2s[ßa3-
xoü [übe ftsou]
IouXtfou u(uvbc]
5 <rsßaa[-b; apyi-]
ep[s]u? [Sijjtapxlt-
X7J; e$ou[ata]?
XC' aöto[xpa]t(op
7j' uTtaxoc s'
10 xtisttjs svl xai-
ptu Sid3exa to-

XsiUV TTjV TtoXtV

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Darnach ist Foucarts Ergänzung dp^tjspsu? [[as-j1510' 'n Z. S wegen Raum-
mangels unmöglich. Die Weglassung von ^r/iSTo? ist ein Fehler, der aber, wie
GIG 2215 beweist, in den Provinzen öfter begangen wurde.

In Z. 7 ist Foucart -»certain de la lecture
Ar«. Ein Abklatsch kann die Einzelheiten der
sehr abgetretenen Schrift nicht wiedergeben;
auf dem Steine aber habe ich deutlich AC gele-
sen. Die Inschrift wird damit in das Jahr 34/35
n. Chr. versetzt.

Die Zeilen 9 ff. interessieren uns am
meisten. Sie bieten den Schlüssel für die auf
dem Epistylblock c erhaltenen Wortreste, die
wir nun leicht als conditor uno tem[pore dno-
deeim urbium\ lesen; zudem stimmt auch das
auf b genannte Consulatsjahr mit dem der
Hadjiler-Inschrift. Wir werden demnach in dem conditor denselben Tiberius erkennen
und das Ganze, auf einzelne Epistylblöcke verteilt, etwa wie nebenstehend an-
gegeben ergänzen dürfen.

Ob auf dem achten Block templum, porticum oder was sonst gestanden hat,

4*

T I • C AES AR • DI VI ■ A

VG-F-DIVI-IVLI-N-AV

G-P-AA-TR

pOT-XXXVI-

I M P • V 111

cos- v-cor-

\l D 1 T O R ■

V N O •T EM

P O R E •XI I • VR B IV M

TERRAE

■MOTV-VE

X A T A R

V M ■ T E M P

L V M • R P

, S T I T V I T
 
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