Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Das Grabdenkmal des Königs S'a3hu-rec, II: Die Wandbilder.

Greif (Blatt 8 und 9), bei einigen konnte aus den Maßen und aus der Bearbeitung der An-
schlußflächen ihre Stelle ermittelt werden, so bei den Bildern, die die Verleihung des Goldes
darstellen (Blatt 52 bis 54), wieder anderen wies ihr Sujet mit mehr oder weniger Sicherheit
ihre Stelle an, so den Seelen von Hierakonpolis und Buto (Blatt 23) im Allerheiligsten. Bei
Bildern, deren Stücke an verschiedenen Stellen des Baues gefunden wurden, ist, wenn nicht
zufällig andere Kriterien als der Fundort hinzukommen, die Möglichkeit, sie zu lokalisieren
fast gleich Null. Ob die Stücke schon beim Herausnehmen aus der Wand oder erst auf dem
Transport zum Kalkofen abgebrochen und liegen geblieben sind, ist natürlich nicht anzu-
geben, und so besagt in solchen Fällen der Fundort gar nichts. Am allerwenigsten aber
besagt er, wenn das betreffende Stück auf dem Wege zum oder gar im Torbau lag; denn
diesen Weg, der zum Kalkofen führte, sind alle Bilder gegangen.

Bei dieser Sachlage sahen wir schon während der Grabung, daß die trotzdem durch-
geführte genaue Notierung der Fundorte der einzelnen Stücke bei einer großen Anzahl ganz
belanglos war. Auf den Blättern der vorliegenden Veröffentlichung kommt dies dadurch zum
Ausdruck, daß bei solchen Stücken — und ihre Zahl ist recht groß — die Angabe des Fund-
orts unterdrückt worden ist. Bei den sicher unterzubringenden Stücken ist ihre Stelle im Bau
in Klammern beigefügt; man wird dann auch in Band I bei der Beschreibung des betreffenden
Gebäudeteiles die Gründe für diese Lokalisierung finden. Bei einer weiteren Anzahl von
weniger sicher lokalisierten Bildern, bei denen aber aus dem Fundort immerhin noch Schlüsse
gezogen werden können, sind Klammern mit der Fundortangabe beigeschrieben. Auch diese
Angaben sind meist in Band I schon berücksichtigt worden. Beim Rest der Fragmente ist
die Fundortangabe als unnützer Ballast fortgelassen worden.

Ausführung der Blätter. Die Bilder wurden gleich nach ihrer Auffindung an Ort
und Stelle vom Maler Alfred Bollacher in Bleistift gepaust und unter häufigen Kontrollen
von seiner Seite und von Seiten der übrigen in der Grabung tätigen Herren in schwarzer Tusche
ausgezogen. Diese überaus mühevolle und anstrengende Arbeit, für die Bollacher durch
seine Gewissenhaftigkeit wie durch sein Stilgefühl ganz besonders geeignet war, wurde dann
später im Museum zu Kairo und in Berlin an den dorthin übergeführten Stücken fortgesetzt
und beendigt. Danach wurden alle Pausen auf den gemeinsamen Maßstab von 1/t photo-
graphisch verkleinert. Dieser Maßstab ist derselbe, in dem sämtliche ähnlichen Bilder in
den früheren ägyptischen Veröffentlichungen der Deutschen Orient-Gesellschaft wieder-
gegeben sind. Er zeigt, ohne allzu unhandliche Blätter zu ergeben, noch gerade genug
Einzelheiten, um die sonst nötige häufige Beigabe von Detailblättern überflüssig zu machen. Nur
bei den ganz wichtigen Stücken, wo auf die Details besonders viel ankommt (Blatt 6, 7 und 13),
ist infolgedessen noch die Hinzufügung von Blättern in größerem Maßstabe, nämlich 1:2,
erwünscht gewesen.

Die reduzierten Wiedergaben der Pausen wurden dann weiter mechanisch auf Stein
übertragen. Mit den Abzügen davon konnte nun sehr leicht operiert werden. Natürlich waren die
großen Bilder, wie z. B. die Jagd (Blatt 17), schon gleich nach ihrer Auffindung zusammen-
gepaßt und im Sande beim Grabungshause ausgelegt worden, aber wo es sich um so viele und
zum Teil so schwere Stücke handelte, war es immerhin leichter, die Zusammensetzarbeit mit
den Papierstückchen, die die reduzierten Zeichnungen trugen, vorzunehmen. So sind die
meisten der Zusammenpassungen, die unsere Blätter wiedergeben, entstanden. Sache des
 
Annotationen