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Bröndsted, Peter Oluf
Reisen und Untersuchungen in Griechenland: nebst der Darstellung und Erklärung vieler neu entdeckter Denkmäler griechischen Styls, und einer kritischen Übersicht aller Unternehmingen dieser Art, von Pausanias bis auf unsere Zeit (Band 1) — Paris, 1826

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https://doi.org/10.11588/diglit.680#0054
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c*4 KEOS. TOPOGRAPHIE. Nachgrabung in den ruinen von karthäa.

Die Verwandlung des Tempels in einen Kirchhof deutet auf sichere Weise
an, dass Karthäa noch in späteren Zeiten des griechischen Kaiserthums
bewohnt gewesen. Bestimmteren geschichtlichen Angaben von dieser That-
sache habe ich in den Jahrbüchern der Byzantiner vergebens nachgesucht.

Auch auf dem schroffen Abhang (-9-9-), der von Trümmern bedeckt war, lies-
sen wir jetzt nachsuchen, und fanden die beschriebenen Marmorn, N° X1
und XI2; bald darauf auch die Piedesralplatte, Marmor N°XII3. Schade dass
die beiden breiteren Seiten der sehr schön gehauenen Inschrift, Marm. N° XI,
so zerstört sind. Wir hätten vielleicht von den Verkäufen oder anderen gesetz-
lichen Verhandlungen in Karthäa, die zu der Abfassung dieser Urkunde Ver-
anlassung gegeben, von den Preisen gewisser Sachen, u. s. w., etwas Genaueres
erfahren. Auch auf der entgegengesetzten westlichen Seite des Felsens, und
unter dem südlichen Theile der Stadtmauer (t-t)4 Hessen wir aufdecken, fan-
den aber nichts als Substructionen von Häusern, eine Menge irdene Lam-
pen, zwei Vasen von schöner Form5, mehrere Figürchen und allerlei Spiel-
zeug, als Puppen und kleine Masken von gebrannter Erde.

Die ältesten von unseren Arbeitern versicherten, vor vielen Jahren unten
im Thale (K-K) und nahe bei dem Bette des Bachs, eine grosse weibliche
Figur aus Marmor gesehen zu haben, wahrscheinlich dieselbe, welcheTour-
nefort gefunden und für eine Nemesis gehalten hat6. Ich liess dort und etwas
westlicher bei zwei dorischen Säulenstücken ($) nachgraben, aber ohne Erfolg.
Dass im nördlichen Thale (f/.- (/.) und bei (p), was nur ein neueres Gehege ist,
nichts erhebliches zu finden wäre, davon hatten wir uns schon früher überzeugt.
Auf dieser Seite der Stadt ist uns nur eins bemerkenswert!! vorgekommen; es
ist eine sehr alte Inschrift, die sich an der östlichen Seite der ^L^iKier (wo
diese etwa unter D-D fortläuft) befindet. Auf einem dort eingemauerten,



'S. Taf. XXII.

Fabrikationsart die nämliche, welche wir an den-



'S. Taf. XXIV.

jenigen unter den attischen, bei Athen häufig ge-



3S. Taf. XXV.

fundenen Gefässen in Terra-cotta, die nicht sehr



4S. Taf. VI.

alt sind, bemerken.



Sie sind gelb auf schwarz gemalt, 8 bis 9 Zoll

6Ich glaube eher, dass die Figur eine Artemis



hoch und sehr leicht. Auf der einen sind zwei junge

vorstellte. S. bei Tournefort (Voyage, etc. t. I,



Rühe vorgestellt. Die Zeichnung ist gut und die

p. 33 a) den Rupferstich.

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