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taf. n.
Der demotische Text der Inschrift von Rosette.
Nicht minder oft als der vorige ist der demotische Text dargestellt, von dem sich dasselbe,
und in noch weit höherem Maafse, wie von dem hieroglyphischen behaupten liefse. Auch hier finden
sich in allen Kopien fast dieselben wiederkehrenden fehlerhaften Darstellungen, die für ein genaues
Studium des Demotischen um so hinderlicher waren, als bei der grofsen Aehnlichkeit vieler demotischer
Zeichen 11 der geringste abweichende Zug dem Zeichen jedes charakteristische Kennzeichen und somit
die Möglichkeit einer richtigen Entzifferung benimmt. Ich brauche wohl nicht erst die Versicherung
zu geben, dafs ich alles angewendet habe, so viel als möglich einem jeden derselben seine ihm eigen-
thümliche Gestalt und Form zu bewahren, ohne in die Steifheit zu verfallen, durch welche die früheren
Abdrücke die Treue ersetzt und bekundet zu haben scheinen.
Die vorliegende Kopie ist nach einem Gypsabgusse vom Rosette-Stein angefertigt, welchen das
König!, ägyptische Museum zu Berlin besitzt; zum Ueberflufs ist damit der nicht minder getreue Kreide-
Abdruck vom Steine selbst verglichen, der mir durch die Güte des Herrn Passalacqua vorliegt. Die
durch punktirte Linien angedeuteten demotischen Zeichen der ersten Zeilen sind Ergänzungen, die nicht
willkührlich, sondern nach dem an diesen Stellen vollständigeren und analogen demotischen Texte des
Dekretes von Philae gemacht sind.
Ich überhebe mich der ohnediefs unnöthigen Mühe, den griechischen Text der Inschrift von
Rosette gleichfalls in einem getreuen Facsimile zu geben, und begnüge mich nur, denselben zum
bequemeren Gebrauch bei Vergleichung mit den ägyptischen Texten nebst der Uebersetzung beigehends
folgen zu lassen.
a. Die offiziellen Titel des Ptoleniäus Epiphanes.
Lin. 1. BaGij.f-.voviog tov veov xai TtaqaXaßovTog tt}v
ßariij.tiav rcaod tov rtaTQog — xvq'iov ßaaileicöp —
[u-/a).o66‘§ov — tov tt)v Aryvittov xavagi]Oajieyov xai
tu Ttqbg tovq
Lin. 2. -&sovg svcfeßovg — ävumxlMV vmqTSQOV — tov tov
ßiov Ttüv choJooimjiv STtavOQ&ioOavTog — xvqiov Toia-
xovTasTijQiäwv xa&ctTtsQ b "HtpaiGTOg b [Jt/ag -— ßaOi-
2.sa>g xa 'Jarno b "H/.iog —
Lin. 3. /.it/ag ßaoij.tvg t<Üv ts ava> xai tcüv xavca ~/woö)v —
exyovov -9-eätv (Dij.onardocov — öv b "HcpaitiTog edox'i-
[jactv — (ob "Hliog sdwxsv Ttjv vlx^v — eixo'vog £d>Oi]g
tov Aibg — viov tov ‘H'J.iov, BTOAEMAIOY —
Lin. 4. aiwvoßiov — ^■/an^iitvov vtto tov <b!)ä —
b. Das P
siovg svcctov" lip ieotwg Astov tov AItov AXt^di’öoov
xai Otäh’ Eomjouv xai Diäiv AdsXipäiv xai &ewv Eieo-
YSi<j)V xai &eäv <DiJ.07iai6o(ov xai
Als König war der junge, und das Königreich übernommen
hatte an Statt seines Vaters — der Herr der Diademe —
der Ruhmgrofse — der Aegypten aufgestellt, und fromme
gegen die
Götter — der Ueberwinder seiner Feinde — der das Leben
der Menschen aufgerichtet hat — der Herr der Triakon-
taeteriden gleichwie Hephästos der grofse — König gleich-
wie Helios —
grofser König der oberen und unteren Landschaften — Ab-
komme der Vaterliebenden Götter — welchen Hephästos
erkoren — welchem Helios den Sieg gab — lebendes
Bild des Zeus — Sohn des Helios — Ptolemäus —
der ewig lebende — vom Phtha geliebte —
•otokoll.
im Jahre IX, unter dem Priester Aetos, Sohn des Aetos, des
Alexander und der Götter Retter und der Götter Brüder und
der Götter Wohlthäter und der Vaterliebenden Götter und
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taf. n.
Der demotische Text der Inschrift von Rosette.
Nicht minder oft als der vorige ist der demotische Text dargestellt, von dem sich dasselbe,
und in noch weit höherem Maafse, wie von dem hieroglyphischen behaupten liefse. Auch hier finden
sich in allen Kopien fast dieselben wiederkehrenden fehlerhaften Darstellungen, die für ein genaues
Studium des Demotischen um so hinderlicher waren, als bei der grofsen Aehnlichkeit vieler demotischer
Zeichen 11 der geringste abweichende Zug dem Zeichen jedes charakteristische Kennzeichen und somit
die Möglichkeit einer richtigen Entzifferung benimmt. Ich brauche wohl nicht erst die Versicherung
zu geben, dafs ich alles angewendet habe, so viel als möglich einem jeden derselben seine ihm eigen-
thümliche Gestalt und Form zu bewahren, ohne in die Steifheit zu verfallen, durch welche die früheren
Abdrücke die Treue ersetzt und bekundet zu haben scheinen.
Die vorliegende Kopie ist nach einem Gypsabgusse vom Rosette-Stein angefertigt, welchen das
König!, ägyptische Museum zu Berlin besitzt; zum Ueberflufs ist damit der nicht minder getreue Kreide-
Abdruck vom Steine selbst verglichen, der mir durch die Güte des Herrn Passalacqua vorliegt. Die
durch punktirte Linien angedeuteten demotischen Zeichen der ersten Zeilen sind Ergänzungen, die nicht
willkührlich, sondern nach dem an diesen Stellen vollständigeren und analogen demotischen Texte des
Dekretes von Philae gemacht sind.
Ich überhebe mich der ohnediefs unnöthigen Mühe, den griechischen Text der Inschrift von
Rosette gleichfalls in einem getreuen Facsimile zu geben, und begnüge mich nur, denselben zum
bequemeren Gebrauch bei Vergleichung mit den ägyptischen Texten nebst der Uebersetzung beigehends
folgen zu lassen.
a. Die offiziellen Titel des Ptoleniäus Epiphanes.
Lin. 1. BaGij.f-.voviog tov veov xai TtaqaXaßovTog tt}v
ßariij.tiav rcaod tov rtaTQog — xvq'iov ßaaileicöp —
[u-/a).o66‘§ov — tov tt)v Aryvittov xavagi]Oajieyov xai
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Lin. 2. -&sovg svcfeßovg — ävumxlMV vmqTSQOV — tov tov
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xovTasTijQiäwv xa&ctTtsQ b "HtpaiGTOg b [Jt/ag -— ßaOi-
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Lin. 3. /.it/ag ßaoij.tvg t<Üv ts ava> xai tcüv xavca ~/woö)v —
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b. Das P
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Als König war der junge, und das Königreich übernommen
hatte an Statt seines Vaters — der Herr der Diademe —
der Ruhmgrofse — der Aegypten aufgestellt, und fromme
gegen die
Götter — der Ueberwinder seiner Feinde — der das Leben
der Menschen aufgerichtet hat — der Herr der Triakon-
taeteriden gleichwie Hephästos der grofse — König gleich-
wie Helios —
grofser König der oberen und unteren Landschaften — Ab-
komme der Vaterliebenden Götter — welchen Hephästos
erkoren — welchem Helios den Sieg gab — lebendes
Bild des Zeus — Sohn des Helios — Ptolemäus —
der ewig lebende — vom Phtha geliebte —
•otokoll.
im Jahre IX, unter dem Priester Aetos, Sohn des Aetos, des
Alexander und der Götter Retter und der Götter Brüder und
der Götter Wohlthäter und der Vaterliebenden Götter und
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