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V O 1{ W O R T.

Die beiden Bände „geographischer Inschriften" altägyptischer Denkmäler,
welche ich hiermit der Oetfentlichkeit Ubergehe, enthalten die Ergebnisse mög-
lichst vollständiger Inschriften-Sammlungen und darauf beruhender Unter-
suchungen, mit welchen ich mich mit Bezug auf die alte Geographie zu den
Zeiten der Pharaonen während meiner ersten ägyptischen Reise beinahe aus-
schliesslich beschäftigt habe. Dass ich ausser den Angaben der Denkmäler,
welche ich im Lande der Aegypter selber zu sehen Gelegenheit hatte, die zahl-
reichen und wichtigen geographischen Inschriften der Denkmäler in den von mir
besuchten Museen Europa's, zuletzt noch die mir mit so grosser Liberalität geöff-
nete Sammlung ägyptischer Alterthümer des Ambraser Museums in Wien, so wie
die bereits publicirten Denkmälerwerke, vor allen die schönen, unter Lepsius'
Leitung herausgegebenen „Denkmäler der preussischen Expedition", nicht ganz
unbenutzt gelassen habe (wiewohl ich selber am ersten davon überzeugt bin, dass
meinen Augen vieles sehr Wichtige entgangen sein wird), erheischte ganz natür-
lich der Gang der Forschung, welche allenthalben nach Beispielen spähen
musste, um neue Beweise und grösseres Material der Bearbeitung zuzuführen.

Meine Arbeit, so erforderte es die Aufgabe von ihrem Ursprünge an, war
eine dreifache; so muss denn auch die Beurtheilung von einem dreifachen Stand-
punkte ausgehen. Zunächst nämlich kam es darauf an, die Inschriften selber zu
sammeln und übersichtlich zusammenzustellen. Dass ich mit möglichstem Fleisse,
oft unter den grössten Unbequemlichkeiten einer ganz allein nach Oberägypten
unternommenen Heise, ohne anderen Beistand als den meiner eigenen Hände, die
zahllosen Inschriften und Darstellungen der Denkmäler durchmustert und jede
nur einigennässen mir wichtig scheinende Angabe copirt und sie den übrigen
beigesellt habe, das Zeugniss darf ich mir getrost selber geben, und ich denke,
in dieser Beziehung wird mich der Vorwurf nicht treffen, dass das Material, wel-
ches ich der geographischen Forschung zugänglich gemacht habe, gering anzu-
schlagen sei. Nachdem ich das in dieser Weise gewonnene Material in lexica-
lischer Weise geordnet hatte, war es eine zweite Aufgabe, die Inschriften zu
 
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