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Brugsch, Heinrich
Reise nach der grossen Oase El Khargeh in der libyschen Wüste: Beschreibung ihrer Denkmäler — Leipzig, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.3991#0030
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„seiner Zeit. Es frohlocken] alle Menschen bei seiner Ankunft, sie leben in den Gebirgen
„von ihm. Befriedigt ist das Herz dieses Gottes".

Die letzteren Worte sind bemerkenswerth, da sie eine Anspielung auf den alten und
modernen Glauben zu enthalten scheinen, dass die Quellen der Oasen durch einen unterirdischen
Zufluss des Niles ihre Speisung erhielten. Hinter der Göttin Isis befindet sich zum Schluss
die Ueberschwemmungs-Göttin „Sati, die grosse Göttin, die Herrin von Elephantine".

No. 10. Uarius vor den Haüptgöttern von Hermopolis Magna, den Vertretern der
wissenschaftlichen Bestrebungen und Leistungen. An ihrer Spitze steht „Thot, der grosse Gott
„in Hib", dahinter seine Gemahlin „die Göttin Neliem-uüt, sie ist da........"

Auf der entgegengesetzten Seite entsprechen den Gottheiten der vorhergehenden Felder
die folgenden Göttergesellschaften.

No. 4. Darius huldigt dem Gotte „Anhur-Su, dem Sohne des Ru, dem grossen Gotte,
dem Herr von dm (Thinis, vergl. oben S. 9) und dessen Schwester „Tafnut, der Tochter
„des Rä, der Herrin von &in".

No. 5. Darius vor den Hauptgottheiteu der Stadt Apu (Panopolis bei den Griechen),
nämlich: Amon-yim, „Isis, die Alte, die Gottesmutter, die Herrin von Apu" und ihre Schwester
„Nephthys, die Erhalterin der Tempelbauten".

No. (i. Darius vor Isis, Nephthys und dem Osiris-Sohne Horus.

An den beiden Wandseiten des inneren Thordurchganges sind mir folgende Darstellungen
und Inschriften bemerkenswerth erschienen.

Wand bei a. Der König Darius, mit sehr ausführlicher Nennung seines königlichen
Titels (a), reicht dem Gotte Amon von Hib das Bild der Wahrheit dar. Daneben die In-
schrift (b) „Darreichung der Wahrheit [mUt) seinem Vater Amon-rä, dem Herrn von IHb, dem
„grossen Gotte, dem Starkarmigen". Daneben an der Pfostenseite bei c erscheint unter den-
selben Bezeichnungen der Localgott Amon von Hib und hinter ihm seine Gemahlin, die gött-
liche „Mut, das Auge des Rä, die Herrin von Hib".

An der Wand bei b zeigt sich wiederum ein namenloser König (vgl. die Inschrift bei d),
welcher dem thebanischen Amon seine Ehrfurcht bezeugt. Der Gott führt diesmal die Be-
zeichnung „Amon-rä, der Mann seiner Mutter, auf seinem erhabenen Throne (e), der grosse
„Gott in IHb. Möge er ihm gewähren Leben u. s. w." (f).

An der Ostfront desselben Pylon (bei g und h) befanden sich ähnliche Vorstellungen.
Leider sind die mit weisser und blauer Farbe aufgetragenen hieroglyphischen Zeichen sehr ver-
wittert oder abgeblättert, so dass es schwer hält eine genaue Copie derselben wieder herzu-
stellen. Auffallend war mir indess die Darstellung des Gottes Xeper, mit dem Käfer auf dem

Kopfe, den die Inschrift daneben bezeichnet als ^§,0 |J[|fnjS"*z} Xeper nuter Ti Xeper

t'esef „Xeper, der grosse Gott, das Sein an sich".

Vorhof A. Tafel IX. Unter den Darstellungen am bemerkenswerthesten ein Osiris,
welcher bezeichnet ist als (s. No. 2) „Osiris im Westen, der grosse Gott, der Herr der
Stadt Hib".

Die Vorderseite des Pylon, welcher zugleich das Haupteingangsthor zum Tempel bildete
(I auf dem grossen Plane;, war mit weissem Gypsüberzug überkleidet und die Bilder und
Schriften darauf mit blauer Farbe aufgetragen. Die Göttergesellschaften, welche den Gegen-
stand der Darstellungen lieferten, vertheilen sich auf die verschiedenen Felder wie folgt:

1. Die memphitische Gruppe: „Ptah seiner Südmauer, der Herr von Anx-taui (Memphis)
inllib". Hinter ihm seine löwenköpfige Gemahlin: „So%et, dieGrosse, die Freundin des Ptah inHib".
 
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