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keinem Gelehrten in dieser Bedeutung erkannt und nachgewiesen worden ist. Im Gegentheil
gab es die Veranlassung zu einer Streitfrage, bei der beide Tlieile, wie mir scheint, das Rich-
tige verfehlt haben. Es ist das Zeitwort
J\
Xaa, dem nach allen Seiten der Auf-
fassung hin die koptische Nachfolge rA, rio, r6 (mit den Bedeutungen von poncre, deponere,
relinquere, dimittere, relaxare etc.) entspricht.
Die besondere Bedeutung dieses Stammes „verbannen" hängt innig mit der ganzen Satz-
verbindung zusammen. In dem folgenden Beispiele (aus dem Pap. Harris I, S. 75 L. 2 11.),
welches zur offenen Streitfrage Anlass gab, erscheint es in einer nicht zu verkennenden Auf-
fassung „verbannen". Es heisst nämlich darin:
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Uli
„Es war
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o
das
tu
Volk
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en
von
kern yuä
Aegypten in die Verbannung geschickt
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A
11'
ein ruft
nach auswärts,
(£11
sh n ib
o
alle Leute
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in
akarf
seinem Inneren
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neu
nicht
ro-hir
III
enpi-tu
Jahre
hemm
viele
a ^
l&r-hät
früher."
(war) ihnen ein Fürsorger
Oder mit anderen Worten: „Die Bewohner Aegyptens waren in die Verbannung geschickt
„worden nach dem Auslande. Die im Inneren zurückgeblieben waren, allen denen fehlte ein Für-
sorger (Epitrop). So ging es vorher viele Jahre hindurch."
Herr Chabas dagegen (Kecherche sur la XIXe dynastie-pag. 6) findet darin folgenden Sinn:
„II est arrive que le pays d'Egypte s'etait jete au dehors. A tous ceux qui etaient restes
„dans son interieur, il n'y eut plus de maitre pendant des annees nombreuses, dans le prin-
cipe" (sie!).
Um den ersten Theil dieses Satzes verständlich zu machen, nimmt Herr Chabas eine Aus-
wanderung reicher und unabhängiger Leute an (s. pag. 12).
Herr Prof. Eisenlohr hat dagegen in demselben Satze folgenden Sinn entdeckt: „It was
the land of Egypt tlirown outwards every man at bis pleasure. Not was to them a head nume-
rous years having proeminence (over matters etc.),*; und bemerkt zu seinem „thrown out" das
müsse hier so viel besagen als: to have go to ruin, to decay.
Beide Gelehrte waren indess auf falscher Fährte und haben, wie bemerkt, deu eigentlich
wahren Sinn nicht erkannt.
Die Entwicklung der Handlung, welche bis zum Ausdruck der Verbannung führt, ist in
unserem Texte eben so klar als einfach. Lin. 11 sagt der Oberpriester zum Amon:
„Mein gütiger Herr! da ist ein Gerede der Leute, eine Wehklage r ~i Qh &otu, demo-
„tisch ÖaiSä, koptisch roerr plangere) ob des Zornes, den du hegest gegen die, welche in der
Oase weilen".
Lin. 11 —12 giebt der Gott das vollständig zu.
Lin. 12 beginnt der Hohepriester aufs neue seine vorher wohl überlegte Bitte mit einer
S. Biblical Archaeology. vol. I 1ST2 p. 359 il.
keinem Gelehrten in dieser Bedeutung erkannt und nachgewiesen worden ist. Im Gegentheil
gab es die Veranlassung zu einer Streitfrage, bei der beide Tlieile, wie mir scheint, das Rich-
tige verfehlt haben. Es ist das Zeitwort
J\
Xaa, dem nach allen Seiten der Auf-
fassung hin die koptische Nachfolge rA, rio, r6 (mit den Bedeutungen von poncre, deponere,
relinquere, dimittere, relaxare etc.) entspricht.
Die besondere Bedeutung dieses Stammes „verbannen" hängt innig mit der ganzen Satz-
verbindung zusammen. In dem folgenden Beispiele (aus dem Pap. Harris I, S. 75 L. 2 11.),
welches zur offenen Streitfrage Anlass gab, erscheint es in einer nicht zu verkennenden Auf-
fassung „verbannen". Es heisst nämlich darin:
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Aegypten in die Verbannung geschickt
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(war) ihnen ein Fürsorger
Oder mit anderen Worten: „Die Bewohner Aegyptens waren in die Verbannung geschickt
„worden nach dem Auslande. Die im Inneren zurückgeblieben waren, allen denen fehlte ein Für-
sorger (Epitrop). So ging es vorher viele Jahre hindurch."
Herr Chabas dagegen (Kecherche sur la XIXe dynastie-pag. 6) findet darin folgenden Sinn:
„II est arrive que le pays d'Egypte s'etait jete au dehors. A tous ceux qui etaient restes
„dans son interieur, il n'y eut plus de maitre pendant des annees nombreuses, dans le prin-
cipe" (sie!).
Um den ersten Theil dieses Satzes verständlich zu machen, nimmt Herr Chabas eine Aus-
wanderung reicher und unabhängiger Leute an (s. pag. 12).
Herr Prof. Eisenlohr hat dagegen in demselben Satze folgenden Sinn entdeckt: „It was
the land of Egypt tlirown outwards every man at bis pleasure. Not was to them a head nume-
rous years having proeminence (over matters etc.),*; und bemerkt zu seinem „thrown out" das
müsse hier so viel besagen als: to have go to ruin, to decay.
Beide Gelehrte waren indess auf falscher Fährte und haben, wie bemerkt, deu eigentlich
wahren Sinn nicht erkannt.
Die Entwicklung der Handlung, welche bis zum Ausdruck der Verbannung führt, ist in
unserem Texte eben so klar als einfach. Lin. 11 sagt der Oberpriester zum Amon:
„Mein gütiger Herr! da ist ein Gerede der Leute, eine Wehklage r ~i Qh &otu, demo-
„tisch ÖaiSä, koptisch roerr plangere) ob des Zornes, den du hegest gegen die, welche in der
Oase weilen".
Lin. 11 —12 giebt der Gott das vollständig zu.
Lin. 12 beginnt der Hohepriester aufs neue seine vorher wohl überlegte Bitte mit einer
S. Biblical Archaeology. vol. I 1ST2 p. 359 il.