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Brugsch, Heinrich
Reise nach der grossen Oase El Khargeh in der libyschen Wüste: Beschreibung ihrer Denkmäler — Leipzig, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.3991#0093
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8. ..Er begrüsste (?) ihn auf das Beste und er setzte ihn auf den Stuhl seines Vaters
„als Hoherpriester des Götterkönigs Amon-rä und als Oberfeldherr von Süd- und
„Nord-Aegypten. Der weihte ihm viele und schöne Kunstwerke, dergleichen man
„früher niemals gesehen hatte. [Darauf] nun [war zu Ende gegangen]

9. „der Monat Mesori. Am 4. Schalttage, dem der Geburt der Göttin Isis, gleich-
zeitig mit dem Amonsfeste am Neujahre, ward herausgeführt in Procession die
„Majestät dieses herrlichen Gottes, des Herrn der Götter, Amon-rä, des Königs
„der Götter, und trat ein in die weiten Hallen des Amon-Tempels, woselbst er
„sich niederliess vor dem Pylon Amon's. Da trat zum

1(1. „Amon-rä, dem König der Götter, der Oberbefehlshaber des Kriegsvolkes Men-
„clwper-rä und er pries ihn gar sehr in zahlreichen [Gebeten] und stellte ihm auf
„ein [Opfer] von allerlei guten Dingen.

„Da redete zu ihm zum andern Male der Oberpriester des Amon-rä Men-
„chepe>--rä indem er also sprach: „„Du mein gütiger Herr, es ist ein Gerede und
„„es wird wiederholt [von den Leuten.]""

11. „Da stimmte ihm der grosse Gott vollkommen bei. Da trat er zum andern Male
„an den grossen Gott heran, indem er also sprach: „„Du mein gütiger Herr, dieses
„„Gerede der Leute betrifft eine Wehklage ob des Zornes, den du hegest gegen
„„die, welche in der Oase weilen, in derjenigen welche du für sie bestimmt hast.""

„Es stimmte ihm der grosse Gott

12. „vollkommen bei. Da erhob dieser Befehlshaber des Kriegsvolkes seine Hände
„um anzubeten und um zu preisen seinen Herrn. Wie der Mond abwechselt mit der
„Sonne, so sprach er also: „„Heil dir! du [Schöpfer] aller Dinge, der [hervor-
gebracht hat] alles was da ist, Vater der Götter, Bildner der Göttinnen, wie sie
„„in den Städten und Dörfern weilen, Erzeuger

13. „„der Männer und Gebärer der Weiber, welcher das Leben spendet allen Menschen,

„„der du bist der kundige Werkmeister..........das Leben

„ „.....grosser Gott Ptuh.....durch seine Gaben, welcher

„„spendet die Nahrung der Götter und Menschen, das Sonnenlicht bei Tage, der
„„Mond(strahl) bei der Nacht, welcher durchläuft den Himmel in Frieden,

14. ,, „ohne Ruhe, als der Grosseste unter den Geistern, der mächtiger ist als die Göttin

„„Sochet.....[vergieb den Verbannten, gegen welche erlassen ward dein

„„Befehl], wende ihn um, um zu heilen was leidend ist. Schaue [gnädig] an die
„„Leute, welche nicht vor deinem Angesicht bestanden, denn ihrer [sind]

15. „„unzählig-viel Leute. Wer ist denn im Stande dich zu besänftigen, wenn du
„„[ihn] verabscheuest? [Heil dir!] du leuchtender Strahl. [Erhöre] meine Rede an
„„diesem heutigen Tage. Möchtest du [ein Erbarmen fühlen mit] den Dienern,
„„welche wehklagen, dass du (sie) verbannt hast

16. „„nach der Oase. Lass sie zurückkehren nach Aegypten!"" „Da stimmte der
„grosse Gott ihm vollkommen bei. Da redete der Oberste des Kriegsvolkes zum
„andern Male: „„Du mein gütiger Herr! Da du [genehmigt hast] ihre Rückkehr,
„„so soll verkündigt werden, dass du friedlich gestimmt bist [gegen die Ver-
„ „bannten]"" Da stimmte der grosse Gott ihm vollkommen bei. Da trat er
„zum andern Male

17. ..an den grossen Gott heran, indem er also sprach: „„Du mein gütiger Herr!
„„Erlasse du einen gültigen Befehl, in deinem Namen, dass kein Bewohner des
 
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