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https://doi.org/10.11588/diglit.25875#0041
3. Der Zeichenunterricht inr Rindergarten-Zenrinar.
achdem ich dies Buch den jungen
Illüttern und Rindergärtnerinnen, ja,
überhaupt allen denen empfohlen habe, die
sich viel und gern mit Rindern beschäftigen,
möchte ich es nun auch denen ans kjerz legen,
die sich die Lrziehung der jungen Mädchen zu
lllüttern und llindergärtnerinnen zur Kufgabe
machten, den Leiterinnen der llindergärtnerinnen-
Seminare. Shrer warmen Fürsprache bedarf es,
um diesem Buche verbreitung zu verschaffen,
es soll ihnen aber auch eine Grundlage und
Handhabe für den Zeichenunterricht an
Rindergarten-Seminarenbieten. Derselbe
birgt besondere Schwierigkeiten durch den über-
reichlichen Lehrstoff, der in unverhältnismäßig
kurzer 3eit absolviert werden muß, sowie
durch die durchaus verschiedene und oft ganz
unzureichende vorbildung der Schülerinnen.
Beiden Schwierigkeiten vermag die Lehrerin
wohl zu begegnen, wenn sie sich mit der
Stoffverteilung an obige 72 Bufgaben an-
schließt und sich gewöhnt, im Unterricht voll-
kommen zu individualisieren. Ich möchte in
einem Beispiel ausführen, wie ich mir solche
individuelle Behandlung der Kufgaben denke.
Sch nehme an, die Lehrerin sei bei der
Uusgabe 7, den Gräsern angelangt. Linen
großen Strauß verschiedener Gräser, hat sie
vor der lllasse aufgestellt; einige besonders
charakteristische Lxemplare hält sie in der
kjand. Die ersten lllinuten gehören stets der
— ganz unerläßlichen — gemeinsamen Be-
sprechung des vorliegenden Gegenstandes, die
am besten durch Skizzen an der lvandtafel
unterstützt wird. Darauf erhält jede der
weniger begabten Schülerinnen einen einzelnen
malerischen Grashalm in die hand, um ihn
in ihrem Zeichenhefte oder an der lvandtafel
ganz genau nachzuzeichnen. Schwerere Uuf-
gaben gelangen hierauf zur verteilung. Lin
paar einzelne Gräser, zierlich zusammengesteckt,
eignen sich gar wohl dazu, sauber nnd fein
in chinesischer Tusche ausgeführt zu werden,
etwa zu einer vignette auf einem Briefbogen
oder dergleichen. Knderen Schülerinnen soll
der ganze Strauß als vorbild dienen. Ls
sollen zwei große lvandbilder für den llinder-
garten danach gefertigt werden, das eine in
Rohlezeichnung, das andere in Farben aus-
geführt. lllan lasse sich dazu vom Buchbinder
einen Bogen Zeichenpapier auf gewöhnliche
Pappe aufspannen. So ist es billig, dauerhaft
und läßt sich gut darauf arbeiten. Für eine
Zeichnung in großem lllaßstab eignet sich llohle
besser als Bleistift, da eine viel schnellere
lvirkung damit zu erzielen ist. Zum Lntfernen
falscher Linien dient ein weicher Leder- oder
Leinenlappen. Die Rohlezeichnung muß zum
Schluß durch Bestäuben mit Fixatif befestigt
werden. Um ein großes Bild in lvasserfarben
schnell herzustellen, benutzen wir die auf Seite 30
beschriebene englische Brustr-cvorlc-lllanier:
doch müssen kräftige Farben genommen werden,
damit das Bild auch in der Zerne wirke.
achdem ich dies Buch den jungen
Illüttern und Rindergärtnerinnen, ja,
überhaupt allen denen empfohlen habe, die
sich viel und gern mit Rindern beschäftigen,
möchte ich es nun auch denen ans kjerz legen,
die sich die Lrziehung der jungen Mädchen zu
lllüttern und llindergärtnerinnen zur Kufgabe
machten, den Leiterinnen der llindergärtnerinnen-
Seminare. Shrer warmen Fürsprache bedarf es,
um diesem Buche verbreitung zu verschaffen,
es soll ihnen aber auch eine Grundlage und
Handhabe für den Zeichenunterricht an
Rindergarten-Seminarenbieten. Derselbe
birgt besondere Schwierigkeiten durch den über-
reichlichen Lehrstoff, der in unverhältnismäßig
kurzer 3eit absolviert werden muß, sowie
durch die durchaus verschiedene und oft ganz
unzureichende vorbildung der Schülerinnen.
Beiden Schwierigkeiten vermag die Lehrerin
wohl zu begegnen, wenn sie sich mit der
Stoffverteilung an obige 72 Bufgaben an-
schließt und sich gewöhnt, im Unterricht voll-
kommen zu individualisieren. Ich möchte in
einem Beispiel ausführen, wie ich mir solche
individuelle Behandlung der Kufgaben denke.
Sch nehme an, die Lehrerin sei bei der
Uusgabe 7, den Gräsern angelangt. Linen
großen Strauß verschiedener Gräser, hat sie
vor der lllasse aufgestellt; einige besonders
charakteristische Lxemplare hält sie in der
kjand. Die ersten lllinuten gehören stets der
— ganz unerläßlichen — gemeinsamen Be-
sprechung des vorliegenden Gegenstandes, die
am besten durch Skizzen an der lvandtafel
unterstützt wird. Darauf erhält jede der
weniger begabten Schülerinnen einen einzelnen
malerischen Grashalm in die hand, um ihn
in ihrem Zeichenhefte oder an der lvandtafel
ganz genau nachzuzeichnen. Schwerere Uuf-
gaben gelangen hierauf zur verteilung. Lin
paar einzelne Gräser, zierlich zusammengesteckt,
eignen sich gar wohl dazu, sauber nnd fein
in chinesischer Tusche ausgeführt zu werden,
etwa zu einer vignette auf einem Briefbogen
oder dergleichen. Knderen Schülerinnen soll
der ganze Strauß als vorbild dienen. Ls
sollen zwei große lvandbilder für den llinder-
garten danach gefertigt werden, das eine in
Rohlezeichnung, das andere in Farben aus-
geführt. lllan lasse sich dazu vom Buchbinder
einen Bogen Zeichenpapier auf gewöhnliche
Pappe aufspannen. So ist es billig, dauerhaft
und läßt sich gut darauf arbeiten. Für eine
Zeichnung in großem lllaßstab eignet sich llohle
besser als Bleistift, da eine viel schnellere
lvirkung damit zu erzielen ist. Zum Lntfernen
falscher Linien dient ein weicher Leder- oder
Leinenlappen. Die Rohlezeichnung muß zum
Schluß durch Bestäuben mit Fixatif befestigt
werden. Um ein großes Bild in lvasserfarben
schnell herzustellen, benutzen wir die auf Seite 30
beschriebene englische Brustr-cvorlc-lllanier:
doch müssen kräftige Farben genommen werden,
damit das Bild auch in der Zerne wirke.