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VORWORT

Die Ausgrabung des bandkeramischen Dorfes bei Köln-Lindenthal, eine der größten
vorgeschichtlichen Untersuchungen, die man bisher auf deutschem Boden unternahm,
wurde von der Römischen Abteilung des Kölner Wallraf-Richartz-Museums begonnen und
durchgeführt, die damit die Traditionen der westdeutschen Vorgeschichtsforschung fort-
setzte, die an den Namen H. Lehners mit seinen zahlreichen Grabungen in den steinzeit-
lichen Siedlungen des Rheinlandes geknüpft sind. Das Lindenthaler Unternehmen, das
als eine Rettungsgrabung in gefährdetem Gelände begonnen wurde, konnte durch die
Unterstützung und das große Verständnis, das ihm von allen Seiten entgegengebracht
wurde, bewußt über den Umfang einer Rettungsgrabung hinaus zum guten Ende geführt
werden. Unser Dank und der der Wissenschaft gilt besonders der Stadtverwaltung Köln,
die den Fundplatz zunächst für befristete Zeit zu den Grabungen zur Verfügung stellte,
ihrem immer größer werdenden Umfang jedoch durch weitere Bereitstellung des umfang-
reichen Geländes auf Jahre hinaus Rechnung trug und damit erhebliche Opfer brachte.
Auch durch die Bewilligung eines ersten Kredites zur Bezahlung einer geschulten wissen-
schaftlichen Hilfskraft und besonders durch die Gestellung einer großen Zahl von Wohl-
fahrtserwerbslosen zuerst als Notstands-, dann als Pflichtarbeitern — zeitweilig von über
100 Mann —, hat die Stadtverwaltung wesentlich zum Gelingen der Grabung beigetragen.
Daß mit diesen ungeschulten und ungelernten Arbeitern einwandfreie Ergebnisse erzielt
werden konnten, ist vor allem dem Umstand zuzuschreiben, daß die örtlichen Leiter
Buttler und Haberey sowie der Vorarbeiter Houche ihr Bestes hergaben und im Interesse
der Sache keine noch so große Mühe und Unannehmlichkeit scheuten.
Die umfänglichen Vermessungen und Nivellierungen wurden von den örtlichen Leitern
sowie dem technischen Sekretär Hamacher und dem Vorarbeiter Houche ausgeführt. Die
Lichtbildaufnahmen auf dem Gelände und die Aufnahmen der Funde stammen von der
bewährten und geschickten Hand des Photographen Emil Hermann. Die Zeichnungen
der vorliegenden Veröffentlichung rühren zum größten Teil von der Hand des Kunstmalers
H. Wüst in Köln her.
Herzlicher Dank gebührt sodann der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft
und der Rheinischen Provinzialverwaltung, die beide ihr Interesse an dem Unternehmen
durch Bereitstellung besonderer Mittel bekundeten. Die Römisch-Germanische Kommission
des Archäologischen Instituts des Deutschen Reiches als wissenschaftlicher Treuhänder
des Unternehmens hat uns bei der Grabung wie Durchführung der Veröffentlichung mit
Rat und Tat zur Seite gestanden. Die Zentraldirektion des Instituts förderte die Ver-
öffentlichung durch einen Zuschuß zu den Druckkosten. Fast alle Vorgeschichtsforscher
des südwest- und nordwestdeutschen Gebietes sowie namhafte ausländische Fachgenossen
haben im Lauf der Zeit die Grabungen aufgesucht. Wir verdanken ihnen vielerlei Beleh-
rung und freuten uns auch unsererseits zur Erweiterung des Wissens unserer Gäste bei-
tragen zu können. Durch viele Führungen im Gelände hoffen wir auch der Vorgeschichte
allgemein neue Freunde gewonnen zu haben.
Köln. Fritz Fremersdorf.

III
 
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