Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
l. Mai 1881.

Dreiundzwanzigster Jahrgang.

m. s.

für Kirche, Achule und Haus.


Herausgegeben von
H. Merz und C. G. Pfannschnn-t.
Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Mark. — Zu beziehen durch alle Postämter und
Buchhandlungen.

Historienmaler Karl Hermann aus Dresden.
Der erwachende Frühling des Jahres 1880 überzog mit seinem jungen
Grün einen frisch aufgeworfenen Hügel, unter dem ein müder Pilger seine Ruhe-
stätte bis zur seligen Auferstehung gefunden; ein Pilger, der in seinen frischen
Tagen Lebenswärme in den Herzen und Gemüthern durch sein selbstloses, durch-
geistigtes Wesen, wie durch sein beschwingtes Schassen entzündet hat.
Karl Heinrich Hermann ward den 6. Jan. 1802 in Dresden geboren,
wo sein Vater praktizirender Jurist und Finanzprokurator war. Die Mutter
stammte aus Genf. Unter fünf Geschwistern, drei Söhnen und zwei Töchtern,
war er der jüngste. 1806 starb die Mutter. Die so der Mutter beraubten
Kinder wurden zerstreut. Eine frühere Kinderfrau, die „Rosel", welche mit dem
Artilleristen Spaarmann, einem Oberanfseher der Pulvermühle, verheirathet war,
nahm sich des kleinen Karl an, Pflegte ihn wie ihr eigen Kind und schickte ihn
 
Annotationen