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die — freilich mir von der Phantasie moderner Künstler gemachten Versuche,
längst Zerstörtes wieder aufzubauen, wie die „Rekonstruktion" des herodianischen
Tempels, der hängenden Gärten der Serimais, des Sargonpalastes, der Stadt
Athen, des Theaters in Segesta, der Cella und des Bildes im Jupitertempel
zu Olympia, der großen Rennbahn und des Kolosseums, der Mauer des Ser-
vius Tullius, des Kapitol und Forum in Rom, das Haus des Pansa in
Pompeji. Sie geben doch einige Vorstellung von dem, wie etwas einst gewesen
sein kann. Der Text schildert im Anschluß an die bekannten kunstgeschichtlichen
altern und neuern Werke die „Kunst des Orients", die „griechische Kunst" und
„die italische Kunst", ihre Stile und Schulen nach ihren bedeutsamsten Kennzeichen
in einfacher, klarer, kerniger Sprache. Auf einzelnes einzugehen, dürfen wir
verzichten. Nur eine Verwunderung möchten wir aussprechen über die Voran-
stellung der so ganz nnkünstlerischen Hebräer, welche in der Kunstgeschichte höchstens
zwischen ihren Meistern, den Phöniziern, Ägyptern und Assyrern eine kleinste Ecke
ansprechen können. Um ihrer hohen religionsgeschichtlichen Bedeutung willen ihnen
auch kunstgeschichtlich den Vortritt einzuräumen, ist um so weniger thunlich, als man
bei dem Mangel jeglicher Monumente von großer Bedeutung nur auf schriftliche
Quellen angewiesen ist, welche so unklar und mangelhaft sind, daß es noch keinem
Forscher oder Künstler gelungen ist, irgend eine allgemein annehmbare Anschauung
des Salomonischen Tempels und seiner künstlerischen Ausstattung zu gewinnen.
Was in dem Buche über den Tempel Salomos gesagt ist, bleibt schon dadurch
ungenügend, daß von dem dreistöckigen Anbau gar nichts gesagt und die Vorhalle
nach der sicherlich falschen Angabe in 2 Chrom 3, 4, daß die Höhe 120 Ellen
betragen habe, als turmartiger Bau angenommen ist. Wenn dann über die
Architektur der Hebräer soviel wie nichts gesagt werden kann, wenn (S. 13)
die plastischen Produkte der israelitischen Kunst noch weniger bedeutend als die
Werke der Architektur genannt werden müssen und wenn „die Malerei in der
israelitischen Kunst gar keine Pflege fand", so können die Hebräer auch gar nicht
an der Spitze dieses „Grundrisses der Geschichte der bildenden Künste" stehen.
Der Abschnitt wird Wohl in künftiger Auflage nach der phönizischen und vor der
griechischen Kunst eingeschoben werden.
Inhalt: Die Liebfrauenkirche zu Wernigerode. Mit 5 Abbildungen. — Mailänder Denkmäler
und Kirchen. — Die deutschen Freskogeinälde aus Casa Bartholdy zu Rom in der
Nationalgalerie zn Berlin. — Bllcherbericht.
Verantwortliche Redaktion: Prälat Merz in Stuttgart.
Druck und Verlag von Ä. F. Zteinkopf in Stuttgart.
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