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Form, ihrem reichen Inhalt die jungen Zuhörer nicht fruchtlos auf „das edle
Leben und die herzerfreuenden Bilder L. Richters" hingewiesen und dazu er-
muntert hat „so wie er es that, mit liebevollem aufmerksamem Blicke um sich
zu schauen in Natur und Menschenleben und von dem Geschauten Zeugnis ab-
zulegen in wahrer und treuer Weise." Wir hoffen auch zum guten Gott und
Geist des deutschen Volkes, die Besorgnis, „daß Richters Zeichnungen allmählich aus
dem deutschen Hause verschwinden könnten, daß ihre Anmut und Sinnigkeit durch
die effektvolle Farbenpracht moderner Illustrationen, ihr gesunder Humor durch
gemütlose Zerrbilder und alberne Fratzen beliebter humoristischer Werke, ihr echt
volkstümlicher Charakter durch den Patriotismus der Phrase in den Hintergrund
gedrängt werden könnte," werde sich grundlos erweisen. Möge auch diese schöne
Rede dazu Helsen, daß Ludwig Richter in alle Zukunft ein Liebling des deutschen
Hauses bleibe.

Elf christliche Kunstblätter vom Rauhen Hause.
Die Agentur des Rauhen Hauses ist dem Ziele, christliche Bilder ins Volk
zu bringen, um ein gut Stück näher gekommen durch die überaus rege Teil-
nahme besonders der evangelischen Geistlichen an der Verbreitung der zehn
Blätter, welche auch das Christl. Kunstblatt 1888 warm empfohlen hat: 1. Die
heil. Nacht nach Correggio, 2. Die Kreuzabnahme nach Rubens, 3. Das heil.
Abendmahl nach Leonardo, 4. Das Töchterlein des Jairus nach Schraudolph,
5. Herr, bleibe bei uns nach Plockhorst, 6. Madonna della Sedia nach Rafael,
7. Der Zinsgroschen nach Tizian, 8. Ecce homo nach Reni, 9. Grablegung
Christi nach Fra Bartolomeo, 10. Die Sixtinische Madonna nach Rafael.
Der sehr erfreuliche Erfolg dieser Ausgabe hat zu einer neuen vermehrten
Ausgabe ermutigt unter Zugabe des Blattes „Herr, hilf mir!" eine Darstellung
des sinkenden Petrus nach dem Gemälde von G. H. Richter. Dieses Blatt ist
nun das zehnte geworden anstatt des Sixtinischen Bildes, welches jetzt das elfte
ist. Neben der Ausgabe auf starkem Kupferdruckpapier bietet sich jetzt auch eine
Ausgabe auf besonders seinem Kartonpapier dar, welches die Schönheit der Holz-
schnitte im Druck noch mehr ins Auge fallen läßt. Der Preis dieser Luxus-
ausgabe ist um die Hälfte höher als bei der andern, bei welcher die einzelnen
Nummern 1. 2. 3. 11. je 1 die übrigen eine halbe Mark, die zehn Bilder
zusammen 4 60 kosten. Es ist nicht möglich, Schöneres und Wohl¬
feileres zu erlangen, als diese großen prächtigen Holzschnitte, in denen der Kupfer-
stich, der bisher eiu Vorrecht der Reichen war, für den Hausbrauch einen gleich-
wertigen Ersatz gefunden hat. Wer die elf Bilder in der um 75 Pfennig von
der Agentur zu beziehenden geschlossenen Papphütse ausbewahrt, wird zu eigener
Freude und Erbauung wie für Geschenke an andere einen köstlichen Hansschatz
zur Hand haben. Wer sechs Sammlungen aus einmal bezieht, erhält die siebente
umsonst. Subskribenten-Sammler werden für das Rauhe Haus wie für das
christliche Haus, für die evangelische Kunst wie für die evangelische Kirche ein
verdienstliches Werk thnn.
Inhalt: Die Coruelinsschen Knustgemälde für den Berliner Domsriedhof. - Die diesjährige
Münchener Kunstausstellung. — Gustav Spangcnbcrgs biblische Wandgemälde im Treppe«'
Hanse des Universilätsgcbändes zn Halle an der Saale. — Ludwig Richter, der Sachse. --
Elf christliche Kunstblätter vom Ranhen Hanse.

Verantwortliche Redaktion: Prälat Mer? in Stuttgart.
Druck und Verlag von I. F. Strinlropf in Stuttgart.
 
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