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Techniker einen förmlichen Auftrag hiezu zu erteilen und für alle weiteren Ar-
beiten des Technikers (Zeichnungen, Reisen, Berichte, Beaufsichtigung, Kosten-
Überschläge u. s. w.) sowie für die Ausführung der Arbeiten die erwachsenden
Kosten selbst zu tragen.
Übrigens können solchen Gemeinden, deren kirchliche oder bürgerliche
Kollegien Mitglieder des Vereins sind, aus erheblichen Gründen, ins-
besondere im Falle der Bedürftigkeit, auf Ansuchen angemessene, den Mitteln des
Vereins entsprechende Beiträge bewilligt werden."
Darauf hin haben denn auch in den letzten zwei Jahren namentlich die Geist-
lichen, welche ja allermeist zuerst, und oft allein, für ihre Kirche einzutreten Beruf
und Freudigkeit haben, Besichtigungen, Begutachtungen, erste Entwürfe und Vor-
anschläge von unbefangenen Fachmännern erhalten und den weiteren Verhand-
lungen zugrundlegen können, ohne daß die Sache zum voraus am Kostenpunkt
scheitern oder durch Einmischung von solchen, welche im Kirchenbauwesen weder
geschult noch geübt und erprobt sind, verderbt oder auch verteuert wurde. Aus
einem Orte, wo im Jahr 1888 die Kirche nach Rat und Plan eines unserer
Ausschuß-Techniker verbessert und verschönert worden ist, wurde uns geschrieben:
„Es ist mir so recht klar geworden, daß die Restauration nie in so gründlicher
Weise und mit so schönem Erfolg vollzogen worden wäre, wenn es keinen Verein
für christliche Kunst in unserer evangelischen Landeskirche gäbe. Denn ohne
denselben wäre es bei den bürgerlichen und kirchlichen Kollegien hier nicht durch-
zusetzen gewesen, den Plan von einem erfahrenen Kirchenbaumeister anfertigen zu
lassen; und wiederum hat die Autorität des Vereins im Hintergrund dazu bei-
getragen, manchen thörichten Abänderungsplanen der Einwohner entgegenzutreten.
Nun ist das Bauwesen vollendet zu allgemeiner Zufriedenheit, so daß all der
manchmal ausgetauchte Zwiespalt verschwunden ist." Solche Erkenntnis und An-
erkennung wiegt das von uns und unfern Technikern auch zu genießende Leid
über vergebliche Arbeit und über erfolglos gegebenen guten Rat weit aus.
Gutachten, Rat und Handreichung zum Bau und Umbau, zu Wiederherstellung,
Verbesserung und Verschönerung („Restauration" und „Renovation") wurde in
den zwei letzten Jahren erbeten und erteilt für die Kirche in Altenstadt,
Bietigheim, Braunsbach, Brenz, Bubenorbis, Burgfelden, Deger-
loch, Dornhan, Endingen, Gaggstatt, Geisingen, Gingen, Gültstein,
Hausen o. V., Heerberg, Heidenheim, Herrenthierbach, Hofstett-
Emerbuch, Honau, Hossingen, Kornwestheim, Leutenbach, Liebenzell,
Machtolsheim, Michelfeld, Mühlen, Münster, Neipperg, Neubronn,
Oberdorf, Oberfischach, Oberstenfeld, Ostdors, Pfullingen, Reichen-
bach, Rieden, Roßfeld, Notamsee, Sulzbach a. K., Thalheim, Unter-
gruppenbach, Unterjesingen, Unterreichenbach, Waldbach, Walddors,
Wannweil, Wasseralfingen, Wildenstein, Zuffenhausen.
In den zwei Jahren sind von Herrn Architekt Theophil Frey, unserm Aus-
schußmitgliede, neugebaut und sinnig ausgeschmückl worden: die Kirchen zu Wangen
bei Göppingen, zu Neckarsulm und Waldsee. Nach den Entwürfen und unter
der Oberleitung des Herrn Professor Reinhardt dahier erstand die Brenzkirche
 
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