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ausgeführt, mit breiter, würdiger und schützender Holzrahme umgeben, zum
Aufhängen gerichtet. Der Gips ist leicht gelblich mit Schellacklösung abgetönt,
was ihm seine Kälte nimmt, lebendig und warm in Nachahmnng des parischen
Marmors wirkt und den Vorteil gewährt, daß das Ganze besser vor Staub
geschützt ist. Die technische Herstellung der Bildwerke ist unter Leitung des
Herrn Baurat Dolmetsch in der Modellierwerkstätte der Königlich württem-
bergischen Zentralstelle fiir Gewerbe nnd Handel dahier erfolgt, welcher hohen
Behörde der Ausschuß des Vereins für das bewiesene gütige Entgegenkommen
zum lebhaftesten Danke verpflichtet ist.
Leider konnte der Ausschuß nach Maßgabe der vorhandenen Mittel nur
einen Bruchteil der Anstalten, in denen er dies Relief gerne gesehen hätte, mit
seiner Gabe bedenken. Er giebt sich dabei der Hoffnung hin, es werden viel-
leicht Freunde der Kunst nnd der Kinder sich finden, die anderen Anstalten,
welchen sie nahe stehen, diesen Schmuck zur Freude der Kinder und Erwachsenen
zukommen lassen.^) Über den Künstler des Reliefs, ch Bildhauer W. Rösch dahier,
geben wir nach gütigen Mitteilungen der Herren Banrat Dolmetsch nnd Bild-
hauer Schnabel in Folgendem Kunde.
Wilhelm Rösch
ist geboren den 29. Oktober 1850 in dem württembergischen Dorfe Neckar-
rems Ober-Amt Waiblingen als Sohn eines Steinhauers. Im Jahre 1862
siedelte er mit seinen Eltern nach Stuttgart über. Nach Besuch der Volks-
schule trat er bei seinem Vater in die Lehre; seine fernere Ausbildung fand
er bei Bildhauer Güldenstein. Nach Vollendung der Lehrzeit zog er als Stein-
hanergeselle mit seinem Vater von Ban zn Ban; infolge des Strebens, das
ihn von früh auf beseelte, arbeitete er sich hiebei soweit empor, daß ihm
ornamentale Verzierungsarbeiten zur Ausführung übertragen werden konnten.
Nebenher besuchte er die hiesige städtische Gewerbeschule und übte sich insbesondere
unter dem vortrefflichen Ornamentisten Professor Plock im Modellieren. Pro-
fessor Plock war ein sein fühlender mit außergewöhnlichem Lehrtalent ausgerüsteter
Künstler, der es verstand, seine Schüler auf die Schönheiten der Natur hin-
zuweisen und solche Natnrbeobachtungen für die Ornamentik nutzbar zu machen.
Er wußte seine Schüler für die Kunst zn begeistern. Dieser Unterricht war sicher
von größtem Einfluß auf Nösch's spätere Kunstansübuug, bei welcher er neben
-) Diese Hoffnung ist znin Teil bereits in Erfüllung gegangen. Herr Kommerzienrat
Schulz dahier, der verdiente Kassier unseres Vereins, in weiteren Kreisen durch sein tunst- und
menschenfreundliches Wirken bekannt, der das von ihm erkaufte Original dem Verein zur Vew
fiiguug stellte, hat in einige Anstalten das Relief gestiftet; darunter sind besonders wirkungsvoll
ein paar Stücke, die Herr Kunstmaler Bäuerle in Farbe gesetzt hat.
Weitere Stücke des Reliefs sind von der Modellierwerkstätte der Königlichen Zentralstelle
für Gewerbe und Handel dahier für den Preis von 38 Mk. für das Stück einschließlich Rahme
und Verpackung zu beziehen. Wir erlauben uns, die Freunde unserer Sache ausdrücklich hierauf
aufmerksam zu machen. D. R.
ausgeführt, mit breiter, würdiger und schützender Holzrahme umgeben, zum
Aufhängen gerichtet. Der Gips ist leicht gelblich mit Schellacklösung abgetönt,
was ihm seine Kälte nimmt, lebendig und warm in Nachahmnng des parischen
Marmors wirkt und den Vorteil gewährt, daß das Ganze besser vor Staub
geschützt ist. Die technische Herstellung der Bildwerke ist unter Leitung des
Herrn Baurat Dolmetsch in der Modellierwerkstätte der Königlich württem-
bergischen Zentralstelle fiir Gewerbe nnd Handel dahier erfolgt, welcher hohen
Behörde der Ausschuß des Vereins für das bewiesene gütige Entgegenkommen
zum lebhaftesten Danke verpflichtet ist.
Leider konnte der Ausschuß nach Maßgabe der vorhandenen Mittel nur
einen Bruchteil der Anstalten, in denen er dies Relief gerne gesehen hätte, mit
seiner Gabe bedenken. Er giebt sich dabei der Hoffnung hin, es werden viel-
leicht Freunde der Kunst nnd der Kinder sich finden, die anderen Anstalten,
welchen sie nahe stehen, diesen Schmuck zur Freude der Kinder und Erwachsenen
zukommen lassen.^) Über den Künstler des Reliefs, ch Bildhauer W. Rösch dahier,
geben wir nach gütigen Mitteilungen der Herren Banrat Dolmetsch nnd Bild-
hauer Schnabel in Folgendem Kunde.
Wilhelm Rösch
ist geboren den 29. Oktober 1850 in dem württembergischen Dorfe Neckar-
rems Ober-Amt Waiblingen als Sohn eines Steinhauers. Im Jahre 1862
siedelte er mit seinen Eltern nach Stuttgart über. Nach Besuch der Volks-
schule trat er bei seinem Vater in die Lehre; seine fernere Ausbildung fand
er bei Bildhauer Güldenstein. Nach Vollendung der Lehrzeit zog er als Stein-
hanergeselle mit seinem Vater von Ban zn Ban; infolge des Strebens, das
ihn von früh auf beseelte, arbeitete er sich hiebei soweit empor, daß ihm
ornamentale Verzierungsarbeiten zur Ausführung übertragen werden konnten.
Nebenher besuchte er die hiesige städtische Gewerbeschule und übte sich insbesondere
unter dem vortrefflichen Ornamentisten Professor Plock im Modellieren. Pro-
fessor Plock war ein sein fühlender mit außergewöhnlichem Lehrtalent ausgerüsteter
Künstler, der es verstand, seine Schüler auf die Schönheiten der Natur hin-
zuweisen und solche Natnrbeobachtungen für die Ornamentik nutzbar zu machen.
Er wußte seine Schüler für die Kunst zn begeistern. Dieser Unterricht war sicher
von größtem Einfluß auf Nösch's spätere Kunstansübuug, bei welcher er neben
-) Diese Hoffnung ist znin Teil bereits in Erfüllung gegangen. Herr Kommerzienrat
Schulz dahier, der verdiente Kassier unseres Vereins, in weiteren Kreisen durch sein tunst- und
menschenfreundliches Wirken bekannt, der das von ihm erkaufte Original dem Verein zur Vew
fiiguug stellte, hat in einige Anstalten das Relief gestiftet; darunter sind besonders wirkungsvoll
ein paar Stücke, die Herr Kunstmaler Bäuerle in Farbe gesetzt hat.
Weitere Stücke des Reliefs sind von der Modellierwerkstätte der Königlichen Zentralstelle
für Gewerbe und Handel dahier für den Preis von 38 Mk. für das Stück einschließlich Rahme
und Verpackung zu beziehen. Wir erlauben uns, die Freunde unserer Sache ausdrücklich hierauf
aufmerksam zu machen. D. R.