DOI Heft:
Rechenschaftsbericht
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.44864#0137
Rechenschaftsbericht
des Vereins für christliche Kunst in der evangelischen Kirche
Württembergs.
Die neunzehnte Hauptversammlung des Vereins fand am 5. Juni d. I. im
Saalbau der evangelischen Gesellschaft in Stuttgart statt und war mit einer Aus-
stellung kirchlicher Kunstgegenstände verbunden. Von Kunstmaler Jelin waren
ausgestellt die Entwürfe zu den Wandgemälden in der hiesigen Stifts-
kirche, von denen die „Kindersegnung" schon ausgeführt ist, die „Berg-
predigt"*) sowie die Darstellung von Mose und Elias in den nächsten Wochen
in Angriff genommen werden soll; ferner die Skizze zu einem neuen in die
hiesige Garnisonskirche gestifteten Glasgemälde, eine Photographie seiner großen
in der Stadtkirche zu Tuttlingeu ausgesührten Wandgemälde (Gethsemane und
Himmelfahrt), der Karton einer Darstellung von „Christus und Thomas" für
die Kirche in Oßweil, von Architekt Th. Frey die Plane für die neu hier zu
erbauende Pauluskirche (die hiemit zum erstenmal einem größeren Publikum vor-
geführt wurden), sowie für die innere Ausschmückung der Stiftskirche und die Er-
neuerung ihres Turms; von den Bildhauern Berner und Kiefer wohlgelungene
figürliche und ornamentale Holzschnitzereien für die Kirche in Uhlbach und von
Dekorateur Keuerleber prächtige Parameute; endlich wurde der Versammlung vor-
geführt das in unserer Januaruummer abgebildete Relief von Rösch „die Kinder-
segnung" sowohl farbig als in Elfenbeintou mit Goldgrund behandelt. — Das
meiste, was durch die Fürsorge oder unter dem Beirat des Vereins entsteht,
geht unmittelbar hinaus an die Stätte seiner Bestimmung, um so erfreulicher
war es, daß diesmal den Mitgliedern und Freunden des Vereins die genannten
Werke zur Anschauung dargeboten werden konnten, die sich des Beifalls derselben
zu erfreuen hatten.
Da durch den Tod des früheren Vereinsvorstands Prälat Merz die Ab-
haltung der Hauptversammlung im vorigen Jahre unmöglich gemacht war, so
hatte der Geschäftsbericht drei Jahre (seit der letzten achtzehnten Hauptversamm-
lung 8. Juni 1892) zu umfassen.
In dieser Zeit sind vom Ausschuß fünfzehn Sitzungen abgehalten und in
denselben 267 Anliegen erledigt worden. Dieselben haben sich so ziemlich auf
alles bezogen, was bei Erbauung, Erneuerung und Ausschmückung unserer Kirchen
*) Wir freuen uns von dieser großen Komposition, die künftig von ihren: hervorragenden
Platze aus das ganze Schiff der Kirche beherrschen wird, eine Wiedergabe nach einer Skizze des
Künstlers unseren: Bericht beifügen zu können.
des Vereins für christliche Kunst in der evangelischen Kirche
Württembergs.
Die neunzehnte Hauptversammlung des Vereins fand am 5. Juni d. I. im
Saalbau der evangelischen Gesellschaft in Stuttgart statt und war mit einer Aus-
stellung kirchlicher Kunstgegenstände verbunden. Von Kunstmaler Jelin waren
ausgestellt die Entwürfe zu den Wandgemälden in der hiesigen Stifts-
kirche, von denen die „Kindersegnung" schon ausgeführt ist, die „Berg-
predigt"*) sowie die Darstellung von Mose und Elias in den nächsten Wochen
in Angriff genommen werden soll; ferner die Skizze zu einem neuen in die
hiesige Garnisonskirche gestifteten Glasgemälde, eine Photographie seiner großen
in der Stadtkirche zu Tuttlingeu ausgesührten Wandgemälde (Gethsemane und
Himmelfahrt), der Karton einer Darstellung von „Christus und Thomas" für
die Kirche in Oßweil, von Architekt Th. Frey die Plane für die neu hier zu
erbauende Pauluskirche (die hiemit zum erstenmal einem größeren Publikum vor-
geführt wurden), sowie für die innere Ausschmückung der Stiftskirche und die Er-
neuerung ihres Turms; von den Bildhauern Berner und Kiefer wohlgelungene
figürliche und ornamentale Holzschnitzereien für die Kirche in Uhlbach und von
Dekorateur Keuerleber prächtige Parameute; endlich wurde der Versammlung vor-
geführt das in unserer Januaruummer abgebildete Relief von Rösch „die Kinder-
segnung" sowohl farbig als in Elfenbeintou mit Goldgrund behandelt. — Das
meiste, was durch die Fürsorge oder unter dem Beirat des Vereins entsteht,
geht unmittelbar hinaus an die Stätte seiner Bestimmung, um so erfreulicher
war es, daß diesmal den Mitgliedern und Freunden des Vereins die genannten
Werke zur Anschauung dargeboten werden konnten, die sich des Beifalls derselben
zu erfreuen hatten.
Da durch den Tod des früheren Vereinsvorstands Prälat Merz die Ab-
haltung der Hauptversammlung im vorigen Jahre unmöglich gemacht war, so
hatte der Geschäftsbericht drei Jahre (seit der letzten achtzehnten Hauptversamm-
lung 8. Juni 1892) zu umfassen.
In dieser Zeit sind vom Ausschuß fünfzehn Sitzungen abgehalten und in
denselben 267 Anliegen erledigt worden. Dieselben haben sich so ziemlich auf
alles bezogen, was bei Erbauung, Erneuerung und Ausschmückung unserer Kirchen
*) Wir freuen uns von dieser großen Komposition, die künftig von ihren: hervorragenden
Platze aus das ganze Schiff der Kirche beherrschen wird, eine Wiedergabe nach einer Skizze des
Künstlers unseren: Bericht beifügen zu können.