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in Frage kommen kann. Vor allem wurde in Kirchenbaufragen 62mal der Rat
des Vereins eingeholt, sei's unmittelbar von Kirchengemeinden, sei's durch das
Kgl. Konsistorium. Auch künftig wird der Verein an der Unentgeltlichkeit
der ersten Beratung der Gemeinden in Kirchenbausachen festhalten, und wie bis-
her stets bereit sein, auf Ansuchen einen Techniker auf Kosten des Vereins an
Ort und Stelle zu schicken, der über den Gegenstand ein schriftliches oder münd-
liches Gutachten abzugeben hat. Wir freuen uns, feststellen zu können, daß in
dieser Richtung fort und fort die Dienste des Vereins in Anspruch genommen
werden. Es ist eine erfreuliche Wirkung der selbständigen Organisation unserer
Kirchengemeinden, daß der Eifer etwas für das Gotteshaus zu thun überall sich
regt. Aber freilich wird oft mit unzulänglichen Mitteln an eine Kirchenerneuerung
gegangen. Zur Vorbereitung und Durchführung eines Kirchenbauwesens gehört
viel Geduld und Selbstverleugnung. Da gilt's vor allem die Mittel zu über-
schlagen und zu beschaffen: durch Weckung des Sinns für Opfer, Stiftungen,
Vermächtnisse in der Gemeinde, aber ebenso durch rechtzeitige Einführung einer
Kirchensteuer. Sodann gilt's einen festen Plan ins Auge zu fassen und eben
zu seiner Feststellung empfiehlt es sich, gleich zu Anfang die kostenlose Beratung
durch den Verein in Anspruch zu nehmen. Endlich aber gilt's, mit der Aus-
führung bis zum rechten Zeitpunkt zu warten. Auf Grund vielfacher Erfahrung
glaubt der Vereinsausschuß den Rat erteilen zu dürfen, doch ja eine Kirchen-
erneuerung auf einmal durchzuführen und sie womöglich nicht auf
eine Reihe von Jahren und Bauperioden zu verteilen. Das letztere
legt sich ja zunächst nahe: man macht das Dringendste mit den zunächst bereiten
Mitteln; das übrige wird für später aufgespart. Ein solches Vorgehen ist un-
bedingt teurer als die einheitliche Behandlung, viele Kosten, so die (sehr be-
trächtlichen) für Gerüste erwachsen doppelt; sehr leicht kann das zuerst Gefertigte
durch die nachfolgende Arbeit beschädigt oder muß um ihretwillen wieder ge-
ändert werden; dies deshalb, weil häufig erst während des Bauens selbst
Schäden an Dachstuhl, Gewölben u. s. w. offenbar werden, die ein tieferes Ein-
greifen" notwendig machen, während sich der Laie oft gerne mit dem zunächst
Notwendigen oder in die Augen Fallenden: Erneuerung der Stuhlung, der Be-
malung, der Fenster begnügen möchte. Es leuchtet aber ein, daß Dachstuhl,
Decke und Wände vorher in Ordnung sein müssen, bevor an derartiges
gegangen werden kann. Ebenso sollte die Stuhlung nie erneuert werden, ohne
daß eine etwa notwendige Änderung an den Emporen (Borkirchen) zugleich
ins Werk gesetzt wird. Viel Unlust und Schaden wird sich bei solch planvollem
Vorgehen vermeiden lassen.
Eine weitere Hauptaufgabe des Vereins besteht in der Handreichung zur
Beschaffung würdiger Kirchengewänder (Parameute) in unfern Kirchen. Wie
alt, abgeschossen, verstaubt, ja zerrissen und zerfressen, wahrlich mehr als werk-
täglich sind oft die Gewänder, in welchen sich Altar, Taufstein und Kanzel am
Tag des Herrn darstellen, an welchem doch groß und klein in der Gemeinde
im Sonntagsschmuck eiuhergeht. Vieles ist besser geworden in diesem Stück durch
treue Fürsorge von Gemeindegliedern, Pfarrherren und — wir bezeugen das
in Frage kommen kann. Vor allem wurde in Kirchenbaufragen 62mal der Rat
des Vereins eingeholt, sei's unmittelbar von Kirchengemeinden, sei's durch das
Kgl. Konsistorium. Auch künftig wird der Verein an der Unentgeltlichkeit
der ersten Beratung der Gemeinden in Kirchenbausachen festhalten, und wie bis-
her stets bereit sein, auf Ansuchen einen Techniker auf Kosten des Vereins an
Ort und Stelle zu schicken, der über den Gegenstand ein schriftliches oder münd-
liches Gutachten abzugeben hat. Wir freuen uns, feststellen zu können, daß in
dieser Richtung fort und fort die Dienste des Vereins in Anspruch genommen
werden. Es ist eine erfreuliche Wirkung der selbständigen Organisation unserer
Kirchengemeinden, daß der Eifer etwas für das Gotteshaus zu thun überall sich
regt. Aber freilich wird oft mit unzulänglichen Mitteln an eine Kirchenerneuerung
gegangen. Zur Vorbereitung und Durchführung eines Kirchenbauwesens gehört
viel Geduld und Selbstverleugnung. Da gilt's vor allem die Mittel zu über-
schlagen und zu beschaffen: durch Weckung des Sinns für Opfer, Stiftungen,
Vermächtnisse in der Gemeinde, aber ebenso durch rechtzeitige Einführung einer
Kirchensteuer. Sodann gilt's einen festen Plan ins Auge zu fassen und eben
zu seiner Feststellung empfiehlt es sich, gleich zu Anfang die kostenlose Beratung
durch den Verein in Anspruch zu nehmen. Endlich aber gilt's, mit der Aus-
führung bis zum rechten Zeitpunkt zu warten. Auf Grund vielfacher Erfahrung
glaubt der Vereinsausschuß den Rat erteilen zu dürfen, doch ja eine Kirchen-
erneuerung auf einmal durchzuführen und sie womöglich nicht auf
eine Reihe von Jahren und Bauperioden zu verteilen. Das letztere
legt sich ja zunächst nahe: man macht das Dringendste mit den zunächst bereiten
Mitteln; das übrige wird für später aufgespart. Ein solches Vorgehen ist un-
bedingt teurer als die einheitliche Behandlung, viele Kosten, so die (sehr be-
trächtlichen) für Gerüste erwachsen doppelt; sehr leicht kann das zuerst Gefertigte
durch die nachfolgende Arbeit beschädigt oder muß um ihretwillen wieder ge-
ändert werden; dies deshalb, weil häufig erst während des Bauens selbst
Schäden an Dachstuhl, Gewölben u. s. w. offenbar werden, die ein tieferes Ein-
greifen" notwendig machen, während sich der Laie oft gerne mit dem zunächst
Notwendigen oder in die Augen Fallenden: Erneuerung der Stuhlung, der Be-
malung, der Fenster begnügen möchte. Es leuchtet aber ein, daß Dachstuhl,
Decke und Wände vorher in Ordnung sein müssen, bevor an derartiges
gegangen werden kann. Ebenso sollte die Stuhlung nie erneuert werden, ohne
daß eine etwa notwendige Änderung an den Emporen (Borkirchen) zugleich
ins Werk gesetzt wird. Viel Unlust und Schaden wird sich bei solch planvollem
Vorgehen vermeiden lassen.
Eine weitere Hauptaufgabe des Vereins besteht in der Handreichung zur
Beschaffung würdiger Kirchengewänder (Parameute) in unfern Kirchen. Wie
alt, abgeschossen, verstaubt, ja zerrissen und zerfressen, wahrlich mehr als werk-
täglich sind oft die Gewänder, in welchen sich Altar, Taufstein und Kanzel am
Tag des Herrn darstellen, an welchem doch groß und klein in der Gemeinde
im Sonntagsschmuck eiuhergeht. Vieles ist besser geworden in diesem Stück durch
treue Fürsorge von Gemeindegliedern, Pfarrherren und — wir bezeugen das