DOI Heft:
Nr 5 (1. Mai 1895)
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.44864#0073
1. Mai 1895.
Siebmunddreißigster Jahrgang.
Nr. 5.
für Airche, schule und Haus.
Herausgegeben von
vr. Johannes Merz,
Oberkousistorialrut in Stuttgart.
Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Marl. - Zu beziehen durch alle Postämter
und Buchhandlungen.
Das Lutherdenkmal in Eisenach.
Ju diesen Tagen rüstet sich Eisenach zur feierlichen Enthüllung seines Luther-
denkmals, der schönen Frucht der Begeisterung, die das „Lutherjahr" 1883
geboren. Das christliche Kunstblatt freut sich, seinen Lesern das edle Kunstwerk
dank dem Entgegenkommen des Künstlers Professor A. von Donndorf in
Stuttgart im Bilde vorführen zu können.
In zweifachem Sinn ist ja Eisenach eine Lutherstadt. Das erstemal zog
er daselbst ein in seinem fünfzehnten Lebensjahr, um in der Schule des Joh.
Trebonius einzutreten, des originellen Schulmanns, von dem man sich erzählt,
daß er bei dem Eintritt in das Schulzimmer sein Barett abzunehmen pflegte,
weil man nicht wissen könne, ob unter den Schülern nicht mancher wäre, aus
dem Gott einen Bürgermeister, einen Kanzler, oder sonst einen hochgelehrten
Doktoren und Regenten machen wolle. Doch mehr als diese Gestalt hat sich
Siebmunddreißigster Jahrgang.
Nr. 5.
für Airche, schule und Haus.
Herausgegeben von
vr. Johannes Merz,
Oberkousistorialrut in Stuttgart.
Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Marl. - Zu beziehen durch alle Postämter
und Buchhandlungen.
Das Lutherdenkmal in Eisenach.
Ju diesen Tagen rüstet sich Eisenach zur feierlichen Enthüllung seines Luther-
denkmals, der schönen Frucht der Begeisterung, die das „Lutherjahr" 1883
geboren. Das christliche Kunstblatt freut sich, seinen Lesern das edle Kunstwerk
dank dem Entgegenkommen des Künstlers Professor A. von Donndorf in
Stuttgart im Bilde vorführen zu können.
In zweifachem Sinn ist ja Eisenach eine Lutherstadt. Das erstemal zog
er daselbst ein in seinem fünfzehnten Lebensjahr, um in der Schule des Joh.
Trebonius einzutreten, des originellen Schulmanns, von dem man sich erzählt,
daß er bei dem Eintritt in das Schulzimmer sein Barett abzunehmen pflegte,
weil man nicht wissen könne, ob unter den Schülern nicht mancher wäre, aus
dem Gott einen Bürgermeister, einen Kanzler, oder sonst einen hochgelehrten
Doktoren und Regenten machen wolle. Doch mehr als diese Gestalt hat sich