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Die Elsendeinpyris des Berliner Museums.
Von Gtto Lramer.

(Schluß.)

Gehen wir jetzt zu der Erklärung der


in der vorigen Nummer geschilderten
Gruppe über. Wir haben es wohl
zweifellos zu thun mit einer Dar-
stellung Jesu inmitten seiner zwölf
Jünger.
Die Gestalt auf dem Throne ist
Christus. Er ist jugendlich bartlos,
so wie die älteste christliche Kunst ihn
darstellt. Erst am Ende des vierten
und dann im fünften Jahrhundert
finden wir beide, den bärtigen und
unbärtigen, Typus nebeneinander. Es
ist dies wichtig zu bemerken wegen der
Datierung der Pyxis.
Nun wäre es ja vielleicht möglich,
einzelne Gestalten mit Namen zu be-
zeichnen. Es würde aber, abgesehen
davon, daß es doch nicht überall ge-
lingen wird, einen bestimmten Namen
dem Einzelnen zu geben, bei dem Ort
der Darstellung sehr pedantisch von
dem Künstler gewesen sein, hätte er
jeden einzelnen Jünger bezeichnen
wollen. Über viele der Apostel wissen
wir ja gar nichts weiter, und wir
kennen nur einige Hauptapostel als
typische Gestalten. Zwei unter den
Aposteln sind, wie schon in der Be-
schreibung erwähnt, besonders aus-
gezeichnet dadurch, daß sie sitzen. Es
werden dies also die Hauptapostel
sein: Petrus uud Paulus. Welcher
von beiden Petrus und welcher Pau-
lus ist, ergiebt sich ans den Parallelen
aus den Mosaiken und Sarkophagen.
Dort finden wir nämlich Paulus und
Petrus, teils durch Namen, teils
durch Symbole bezeichnet. Sieht
man scharf zu, so kann man auch
hier bemerken, daß trotz der Klein-
 
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