Christliches Kunstblatt für Kirche, Schule u. Haus (55.1913)

Nr. 2

57

Christliches Kunstblatt für Kirche, schule und Haus

sprach, ihm eine Kirche zu bauen, falls er ihm seinen Wunsck erfülle. Was er
erbeten hatte, traf ein. So hat der heilige Nmbrosius, ein ehemaliger Nischof
von Mailand, in unsrem Grt eine Kirche errichtet bekommen.
Lin Zahn des Stifters unsrer Kirche, Junker Konrad von Ndelmann,
ist im Jahr l45O in der neu errichteten Kirche begraben worden. Sein Grab-
stein ist erhalten geblieben. Früher lag er hier im Chor auf dem Fußboden


Uirche zu Neubronn, G5l. Nalen. Umgebaut von Prof, vöklen L Zeil, Stuttgart.

über der Gruft des verstorbenen. Nun ist er dort am ersten Nbsatz der Treppe,
die zur Empore führt, in die Wand eingelassen worden. Die Inschrift des Steines
wäre in kurzem vollends ganz unleserlich geworden, wenn man ihn noch länger
an seinem alten Platz gelassen hätte.
Um das Jahr 1400 ist unsre Kirche also erbaut worden. Sie muß daher
ursprünglich eine katholische Kirche gewesen sein. Warum kann man diesen
Schluß ziehen? (Weil damals noch alles katholisch gewesen ist.) Wir ersehen
es aber auch aus dem, was wir über die Stiftung unsrer Kirche gehört haben.
Inwiefern ist es auch aus der Gründungsgeschichte unsrer Kirche zu schließen, daß