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Nr. 4

Christliches Kunstblatt für Kirche, Zchule und Haus

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schiffs gewissermaßen blähen. Zie haben dadurch dem Turm eine imponierende
Kraft verliehen, ihn aber zugleich zum belebenden Mittelpunkt der ruhig da-
liegenden Vaumasse gemacht. Er bringt Bewegung in sie. Im Innern hat die
Notwendigkeit, Geld zu sparen, die Künstler veranlaßt, das Deckengebälk frei zu
lassen. Dieses, aus Eichenholz, zeigt aber dieselbe Schönheit wie die des Gebälks
eines alten Linienschiffs (Abb. 29). Zitzzahl l0l4. Baukosten exkl. Pfarrhaus
und Nonfirmandensaal 280 000 Mark.
50. Der von Prof. Peter Behrens, Neubabelsberg, für Hagen eingereichte
Entwurf, vom Turm unter dem freien Himmel bis zum Nltar im Nirchenraum
ein ornamentales Grundmotiv, gerade Linie, Rechteck und rechtwinkliger Nubus.
Der winklige Zpitzturm löst das zweite primitive Grundmotiv aus — das Dreieck,
das harmonisch und symbolisch fast an den zwei Dachgiebeln der Frontseiten wieder-
klingt. Anregend ist der Kontrast, in welchem das Pfarrhaus mit seiner horizontalen
Hauptgliederung zu der vertikalen der Rirchenfassade steht. Im Innern (Nbb. 30) ist
neu die architektonische Bedeutung der überragenden Ztellung des Altars, künstlerisch
originell die gleichwertige Gestaltung von Ranzel und Taufstein in der Brüstung.
31. Die Zionskirche in Dresden, eingeweiht 29. Zeptember 1912, ver-
dankt den Reichtum ihrer Erscheinung dem Vermächtnis eines nicht evangelischen
Dresdner Bürgers. Die Anlage ist zentral geschlossen, doch belebt durch den
luftigen Turm und die herrliche Rreuzigungsgruppe zwischen den beiden Haupt-
eingangstüren. Der Altarraum wird beherrscht durch das mächtig und frei auf-
strebende Rreuz (Abb. 31). Zu beachten ist die Aufstellung der Ranzel vor dem
Altar. Ranzel und Altar aus Marmor. Architekten: Zchilling L Gräbner. Rosten
exkl. Bauplatz und Platzherrichtung 500 000 Mark.
32. Die von Prof, pützer erbaute Matthäuskirche in Frankfurt«. M.,
ein Bau, welcher, wie die im Zeptember 1909 vom Kunstblatt gebrachten Abbildungen


Nbbildung 2d.
 
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