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Ianuar 1914

Zechsundfünfzigster Jahrgang

Nr. 1


^<-^<^<durch alle Postämter und öuchhanülungen.

farbige Kunstbeilagen und bisweilen Noten.
Preis für das Vierteljahr 2 sttark. 2u bestehen

2 erscheint monatlich in einem heft zu Z2 bis 48
2 Zeiten und enthält viele reMlustrationen, 1-2

iherausgegeben von

Vrgsn des Sundes der Munde für Volkskunst

Die Zionskirche
in Dresden von Schilling öc Graebner.

von Theodor Droese. — Mit 4 Abbildungen.

Dresdener Zionskirche, entworfen und gebaut von den Bauräten Schilling
I D L Graebner, ist über ein Jahr im Gebrauch, so daß sich über ihren wert
für den evangelischen Gottesdienst ein hinreichend begründetes Urteil hat
bilden können. Da die Baukünstler bei dieser Kirche einen neuen Weg ein-
geschlagen haben, um für den Gottesdienst einen zweckentsprechenden Baum zu
schaffen, so wird es auch die Leser dieser Zeitschrift interessieren, von diesem Bau
etwas näheres zu erfahren und damit von einem höchst eigenartigen und ver-
dienstvollen versuch zur Lösung einer wichtigen Frage Kenntnis zu erhalten.
Bus dem zweiten Kongreß für protestantischen Kirchenbau zu Dresden 1907
hielt der jetzige Gberhofprediger v. Dibelius ein Referat über „Rxiale Stellung
von Rltar und Kanzel" und Baurat Graebner gab dazu das Korreferat unter
Erläuterung ihres gemeinsamen Gedankens durch ein plastisches Modell. Danach
ist nun die Dresdener Zionskirche gebaut worden. Ihre Vorgeschichte weist wohl
als ein Unikum die Tatsache auf, daß die Mittel dazu von einem Katholiken
herstammen. Dieser, ein Fabrikbesitzer namens Hampel, hatte testamentarisch
dem Rat zu Dresden sein vermögen in der Höhe von 600 000 Mark vermacht
mit der Ruflage, von diesem Geld eine evangelische Kirche in dem von ihm
bewohnten Stadtviertel zu erbauen. Nach Erfüllung gewisser daran geknüpfter
Bedingungen wurde nach einer verhältnismäßig langen Bauzeit von mehr als
4 Zähren die Kirche im Herbst 1912 geweiht und einer neugebildeten Gemeinde
von etwas über 5000 Seelen übergeben.
Vie Zionskirche steht nicht auf einem freien Platz, sondern in der Ecke zweier
sich kreuzenden Straßen, aber doch so, daß vor der Schauseite sehr reichlich Raum
ist, der die Kirche voll zur Wirkung kommen läßt. Die übrigen Seiten sind

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